1:0 für Apple - Gericht stoppt Sammelklage wegen »Fehler 53«
Das Bezirksgericht in Kalifornien hat die Sammelklage von iPhone-Nutzern bezüglich des umstrittenen »Fehler 53« abgewiesen. Die Kläger warfen Apple vor, für verlorene Daten auf ihren Geräten verantwortlich zu sein. Der zuständige Richter Vince Chhabria urteilte, dass dieser Klagepunkt nicht von dem Vorwurf zu unterscheiden sei, dass Apples Vorgehen für defekte iPhones sorgte. Dazu ist eine andere Sammelklage in Seattle anhängig. Für Apple ist die Sache also keinesfalls ausgesessen, ein Rückspiel in Texas steht noch an.
Fehler 53 als »Sicherheitsfeature«Im Februar klagten zahlreiche iPhone-Nutzer darüber, dass ihr Smartphone plötzlich wie aus heiterem Himmel nicht mehr funktionierte. Das Display zeigte nur noch »Fehler 53« an. Es stellte sich bald heraus, dass es mitnichten ein Fehler der Software war, sondern ein von Apple gezielt mit iOS 9 abgeliefertes »Sicherheitsfeature«. Dieses sollte jedes iPhone unbenutzbar machen, an deren Touch-ID-Sensor unbefugt Hand angelegt wurde. Das betraf somit jedes iPhone, welches schon einmal am Home-Button von einem nicht durch Apple registrierten Mechaniker repariert wurde.
Nach heftiger Kritik gab Apple nach und lieferte in einem nächsten Software-Update die Möglichkeit, die Geräte via iTunes wieder zu reaktivieren. Bis dahin waren allerdings schon einige iPhones verloren und die Daten darauf unwiederbringlich verloren.
Sammelklagen folgten.
Weitere Richtersprüche über Fehler 53 werden folgenNach der heutigen Abweisung der kalifornischen Klage steht es also 1:0 für Apple, doch die zweite Entscheidung steht noch bevor. Auch die kalifornischen Kläger haben noch die Chance auf ein Rückspiel: Richter Chhabria schlug einem der Kläger vor, den Datenverlust durch das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen als eigenen Vorwurf aufzunehmen und eine neue Klage zu starten. Nicht vorzuwerfen sei Apple im Übrigen irreführende Werbung, wie es die abgewiesene Sammelklage tat. Denn der Konzern musste im Vorfeld nicht davon ausgehen, dass so viele unregistrierte Reparaturen vorgenommen wurden, durch welche die iPhones schließlich ihren Dienst versagten.
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