7. Jahrestag: Jobs stellt das iPad vor
Gerüchte um einen Tablet-Mac kursierten schon vor 15 Jahren. Wie sich im Nachhinein herausstellte, nicht ganz ohne Grundlage, denn die Entwicklung eines Tablets hatte bei Apple schon einige Zeit vor der Arbeit am iPhone begonnen. Steve Jobs zufolge kam ihm die Idee bereits im Jahr 2000. Schon damals sah das Konzept vor, direkt auf dem Display schreiben zu können und die Oberfläche anhand verschiedener Steuergesten zu bedienen. Jobs investierte einige Zeit in die Ausarbeitung, sprach mit UI-Spezialisten und Technikern, bis sich in der Gruppe die Idee durchsetze: "Hey, damit könnten wir ein großartiges Telefon bauen!" Als sich abzeichnete, dass die Ideen eher für ein neuartiges Mobiltelefon Verwendung fanden, wurden die Tablet-Pläne (Codename "Safari Pad") vorerst auf Eis gelegt. Die positiven Erfahrungen mit dem iPhone führten jedoch zu einem Wiederaufleben der Tablet-Entwicklung.
Steve Jobs zeigt das erste iPadIm Januar 2010 war es dann so weit. Apple präsentierte das erste iPad und verwendete jenes Betriebssystem, das auch auf dem iPhone arbeitete. Anstatt Mac-Programme auszuführen, verfolgte Apple mit dem iPad das Konzept, ein sehr großes iPhone ohne Telefonfunktion, dafür aber mit Mobil-Apps anzubieten. Steve Jobs pries das iPad als "revolutionär" und "magisch" an - ein Begriff, der auch in der Marketingkampagne reichlich Verwendung fand. Wer sich noch einmal die Präsentation zu Gemüte führen möchte, findet im folgenden Video eine Aufzeichnung der Veranstaltung.
Erst der Boom...Zunächst sah es so aus, als könne Apple den Erfolg des iPods und iPhones direkt wiederholen. Auch wenn das erste iPad noch ziemlich langsam und mit viel zu wenig Arbeitsspeicher ausgestattet war, so schossen die Verkaufszahlen dennoch sehr schnell in die Höhe. Unter Marktbeobachtern dominierte die Ansicht, der Tablet-Boom werde den klassischen Computer in absehbarer Zeit obsolet machen. Auch alle anderen namhaften Hersteller sprangen sehr schnell auf den Zug auf und stellten ihrerseits Tablets vor.
...dann der RückgangSo schnell wie der Boom entstand, so schnell trat jedoch auch eine Marktsättigung ein. Anders als im Mobilfunkmarkt lassen sich Tablets sehr lange verwenden, können den normalen Computer eben doch nicht ersetzen und sind daher als ein zusätzliches Gerät zu betrachten. Das Aufkommen von Smartphones mit sehr großen Displays trug ebenfalls zum Relevanzverlust der Tablet-Gattung bei. Inzwischen ist es zur Gewohnheit geworden, dass Apple mit jedem Quartalsbericht einen Rückgang der Verkaufszahlen vermelden muss. Die folgende Schaugrafik zeigt, wie sich die Zahlen entwickelten: