9 Anträge: Apples Hauptversammlung schmettert Kritik ab, bestätigt Management-Vorschläge
Der Idee eines aktiennotierten Konzerns zufolge haben die Geldgeber, also die Aktionäre, gewisse Mitspracherechte. Diese können sie einmal im Jahr in der Hauptversammlung durchsetzen, einerseits durch ihr Wahlrecht und andererseits durch die Möglichkeit, Anträge zu stellen.
Genau dies war auch im Vorfeld der jüngsten Aktionärsversammlung von Apple geschehen. Am bekanntesten war wohl die Initiative des Anlegers Tony Maldonado und des Zevin Asset Management: Sie klagten darüber, dass 73 der 107 Manager in den obersten Etagen weiße Männer seien. Das Fehlen von Diversität, insbesondere die Teilhabe von ethnischen Minderheiten, gefährde die Geschäftstüchtigkeit. Deswegen müsse Apple aktiv Dunkelhäutige, amerikanische Ureinwohner, Hispanics und Nachfahren von Einwohnern der pazifischen Inseln anwerben und befördern (MTN berichtete:
).
Einen ähnlichen Antrag stellte Maldonado bereits im Vorjahr. Damals wie heute rief Apple die Anleger dazu auf, mit Nein zu stimmen. Das Engagement für Diversität sei ausreichend und außerdem viel weitergehend als nur in der Personalpolitik zu leisten. 2016 wurde der Antrag mit nur 5,1 Prozent Zustimmung abgeschmettert. In diesem Jahr erreichte er gar nur 4,9 Prozent. Das Ergebnis sorgt dafür, dass Apple gleichlautende Anträge nun für drei Jahre verhindern kann.
„Um ehrlich zu sein, Apple hat die Anleger düpiert“, sagte Maldonado zum Wahlausgang. „Ich glaube, sie haben nicht genug Informationen über die Hintergründe des Problems gehabt.“ In den nächsten Jahren will er daher Aufklärungsarbeit leisten und es nach der Sperre erneut versuchen.
Abgelehnt: Die anderen Anleger-AnträgeEbenfalls kassiert hat die Hauptversammlung übrigens vier weitere Anträge von einzelnen Anlegern. Auch bei ihnen opponierte Apple und rief zu Nein-Stimmen auf. Apple sollte unter anderem dazu verpflichtet werden, jedes Jahr in einem Spendenbericht darzulegen, aus welchen Gründen man sich für welche Spendenorganisationen entschieden habe. Ein anderer Anleger, James McRitchie, wollte durchsetzen, dass künftig zwei Mitglieder des Board of Directors von den Aktionären nominiert werden sollen. Jing Zhao schlug vor, die Bezüge des Managements durch unabhängige Experten zu reformieren. Kenneth Steiner schließlich beantragte, dass die Manager einen »signifikanten« Anteil ihres Aktienbesitzes nicht mehr veräußern dürften.
Angenommen: Die Management-AnträgeAngenommen wurden dagegen die vier Anträge, welche die Apple-Führung selbst einbrachte. Dies war einerseits die Bestätigung des Board of Directors mit allen bisherigen Mitgliedern, die Bestätigung von Ernst & Young LLP als Verantwortliche für das Rechnungswesen und zwei Anträge über den »Kompensationsplan«, also die Gehälter der Führungsspitze.
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