AirPods und Apple Watch viel zu günstig - ein Blick auf die These und Apples Strategie
Wenn es einen Vorwurf gibt, den sich Apple wohl noch extrem selten anhören musste, dann zu niedrige Preise. Es gibt zwar einzelne Produkte, bei denen Apple zugunsten eines attraktiven Endpreises etwas auf Marge verzichtet - die Einstiegsmodelle der iPads zählen dazu - ansonsten ist es aber seit langer Zeit Firmenpolitik, mit sehr hohen Margen zu arbeiten. Einem interessanten Bericht von
Above Avalon zufolge hat Apple aber bei zwei Produkten die Strategie geändert. Sowohl AirPods als als auch Apple Watch gelten demnach als "underpriced", um größere Kundenschichten anzulocken und zur Plattform zu bewegen. Für einen Hersteller, der sich oft den Vorwurf der "Apple Tax" auf jegliches Angebot mit Apple-Logo anhören musste, ein neuer Weg. Nur selten komme es vor, dass Apple die Preise anderer Hersteller bewusst unterbietet.
Preisbrecher Apple Watch (Zum Store:
)
Schon im März 2016 hatte Apple den Preis der Apple Watch von 349 auf 299 Dollar gesenkt. Mit der Vorstellung der Apple Watch Series 2 trat Apple jedoch noch aggressiver auf und stellte die "Apple Watch Series 1" vor. Anders als man denken könnte, handelt es sich nicht nur um das alte Modell unter neuem Namen, stattdessen setzt auch die Series 1 auf Apples leistungsfähigeren S2-Chip (allerdings ohne GPS). Weitere 30 Dollar Preissenkung führen dazu, dass die günstigste aktuelle Apple Watch somit nur noch 269 Dollar bzw. 319 Euro kostet (Store:
). Unter reinen Smartwatches zählt die Uhr somit zu einem der günstigsten Produkte überhaupt. Selbst zwischen einem Sportband wie Fitbit Blaze und der Apple Watch liegen nur noch 70 Dollar. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass es sich bei einer Smartwatch um ein wesentlich komplexeres Produkt handelt, das auch noch viel mehr Wert auf die eingesetzte Displaytechnologie legen muss. Ein Vergleich der Preisgestaltung verschiedener Smartwatches, angegeben ist jeweils die Preisempfehlung in Dollar:
- Garmin Fenix 5: $599
- Garmin Forerunner 630: $399
- Michael Kors Access: $350
- Samsung Gear S3: $349
- Fossil Q Founder: $275
Für eines der Modelle mit Edelstahl-Gehäuse und Saphirglas-Display muss man natürlich weiterhin viel Geld auf den Tisch legen - vor allem, wenn es dann noch eines der Armbänder aus dem Hause Apples sein soll. Für diese Varianten passt die These, Apple verkaufe zu günstig, selbstverständlich nicht. Im Markt für Luxusuhren erscheinen zwar selbst die Kosten für eine Apple Watch Edition mit Keramikgehäuse nicht übertrieben, allerdings ist dies auch nicht Apples primäres Betätigungsfeld - zumal es sich um einen Elektronikartikel handelt, der sicherlich schneller veraltet ist als eine mechanische Uhr.