App-Preiserhöhung: Briten müssen künftig im App Store tiefer in die Tasche greifen
Noch können Briten im App Store bestimmte Anwendungen für nur 79 Pence erwerben. Diese Zeiten sind nun bald vorbei, denn Apple hat drastische Preiserhöhungen im Store des Vereinigten Königreiches angekündigt. Um nicht weniger als durchschnittlich 25 Prozent steigen die Preise, sodass die günstigsten Bezahl-Apps künftig 99 Pence kosten. Damit reagiert Apple auf die bereits laufende Abwertung des britischen Pfunds gegenüber dem Dollar seit dem Brexit-Votum im vergangenen Sommer. Da diese aber bisher erst knapp unter 20 Prozent liegt, rechnet der Konzern offensichtlich mit weiteren Kursverlusten der britischen Währung, wenn der Austritt Großbritanniens aus der EU in naher Zukunft formell beschlossen und schließlich durchgeführt wird.
Die Preisgestaltung im App Store geschieht anhand sogenannter »Price Tiers«. Entwickler haben die Auswahl zwischen 88 Preisniveaus (Tier 0 bis Tier 87), welche automatische in alle Währungen der verschiedenen App Stores der Welt umgerechnet werden. Tier 0 bedeutet kostenlos. Tier 1 erhöht sich wie beschrieben von 79 auf 99 Pence. In Deutschland beträgt der Preis 99 Cent. Preisstufe 2 steigt in Großbritannien von 1,49 Pfund auf 1,99. Auf Stufe 25 werden künftig statt 18,99 Pfund 23,99 Pfund fällig, usw. Die teuerste Stufe erhöht sich von 749,99 auf 999,99 Pfund. Apple sicherte zu, dass die Kosten für laufende Abonnements unverändert bleiben.
Auch in anderen Ländern hebt Apple wegen Wechselkursschwankungen oder neuen Steuern die Preise an. Die schwache Lira sorgt in der Türkei etwa für Steigerungen um die 30 Prozent (Tier 1 steigt von 2,69 auf 3,49 Lira). Eine neue indische Steuer sorgt auf dem Subkontinent für höhere Preise im Umfang von durchschnittlich 33 Prozent (Tier 1 steigt von 60 auf 80 Rupien). In Rumänien und Russland stiegen ebenfalls Steuern; hier verzichtet Apple allerdings auf Preiserhöhungen. Konsequenzen hat dies für Entwickler, deren Marge sich dadurch in den beiden Ländern verringert.