Apple Music war zu ambitioniert - sagt Jimmy Iovine
Jahrelang gingen Berichte durch die Gerüchteküche, dass auch Apple an einem Streaming-Dienst für Musik arbeitet. Da die Verkaufszahlen im iTunes Store immer weiter sanken, hatte Apple auch kaum eine andere Möglichkeit, als sich dem Trend zu beugen und vom Kauf- auch auf das Miet- bzw. Streamingmodell umzusteigen. Die drei Milliarden Dollar teure Übernahme von Beats ebnete dabei den Weg zu Apple Music. Eine komplette Eigenentwicklung galt bei Apple als zu aufwändig, weswegen die teuerste Übernahme in Apples Geschichte erfolgte. Bekanntlich glückte die Markteinführung aber nicht sonderlich gut und viele Nutzer zeigten sich sehr unzufrieden über Bedienung, Aufmachung und Komfort des Streaming-Dienstes.
In einem
Interview hat sich Beats-Mitgründer Jimmy Iovine zu Apple Music geäußert und selbstkritisch eingeräumt, dass die Pläne wohl zu ambitioniert waren. Es wäre damals besser gewesen, nicht "zu schnell zu viel" umsetzen zu wollen, so Iovine. Apple habe aus der Erfahrung auf jeden Fall gelernt und bewege sich nun sorgfältiger vorwärts - immer einen Schritt nach dem anderen. Eine vage Andeutung für die Zukunft hält Iovine ebenfalls parat. So arbeite man an überraschenden, großen Neuerungen, die momentan wohl niemand so sehen komme.
Wie sich der Streaming-Markt generell entwickle, sei derzeit schwer vorherzusagen. Es könnte seiner Meinung nach durchaus so wie beim TV-Streaming sein, dass Kunden gleichzeitig mehrere Dienste abonnieren. Damit spielt Iovine auch auf die Tatsache an, dass nicht jeder Dienst über das komplette Angebot verfügt, sondern mit bestimmten Künstlern exklusive Vereinbarungen bestehen. Diese "Fragmentierung des Musikmarktes" hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen, denn Exklusivität wird von allen namhaften Anbietern als wichtiges Verkaufsargument angesehen. Auch Apple verfolgt diese Strategie und schloss schon mehrfach Vereinbarungen mit Labels und Künstlern ab, ihre neuen Werke zunächst nur bei Apple Music zu veröffentlichen.