Apple erwägt Klage gegen Trumps Einreisedekret
„Mehr als bei jedem anderen Land der Welt baut unsere Stärke auf Einwanderung auf“, sagte Tim Cook gestern in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Damit stellt sich der Apple-CEO einmal mehr entschieden gegen die Einreisepolitik des neuen US-Präsidenten Trump. Dieser hatte am Wochenende ein Einreisestopp für Flüchtlinge und Staatsangehörige von sieben vornehmlich muslimischen Ländern per Dekret angeordnet.
Cooks erste Reaktion war eine interne E-Mail an alle Mitarbeiter, in der klarstellte, dass Apple eine solche Politik nicht unterstütze (MTN berichtete:
). Nun denkt der Konzern offenbar über weitergehende Schritte nach: eine Klage gegen den Beschluss. Ins Detail wollte Cook dabei nicht gehen, nur dass Apples Rolle in der Sache »konstruktiv und produktiv« gemeint sei.
Seit Trumps Erlass sei er mit diversen, „herzzerreißenden“ Schicksalen seiner Mitarbeiter konfrontiert gewesen. So erwarte eine Mitarbeiterin ein Baby und fürchte, dass ihre iranischen Eltern nicht ihren jüngsten Enkel besuchen dürften. Die Einwanderer sind „Menschen mit Freunden und Familie. Sie sind Mitarbeiter. Sie sind Steuerzahler. Sie sind ein zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft“, appellierte Cook. Ohne Einwanderung hätte es Apple niemals gegeben, denn Steve Jobs’ leiblicher Vater kam ursprünglich aus Syrien. Außerdem müsse Apple als Weltkonzern, der Geräte in 180 verschiedenen Ländern verkauft, auch wie die Welt aussehen und sei deswegen auf Einwanderer aus allen Richtungen angewiesen.
Cook hatte erst vor wenigen Tagen der US-amerikanischen Hauptstadt einen Besuch abgestattet. Dabei hatte er unter anderem ein Abendessen mit Ivanka Trump und ihrem Mann Jared Kushner, einem der engsten Berater des neuen Präsidenten. Außer ihnen, so gab Cook nun an, habe er sich aber auch mit weiteren »sehr, sehr hochrangigen Leuten im Weißen Haus« getroffen, um ihnen Apples Haltung näherzubringen. Der US-Bundesstaat Washington hat bereits Klage gegen Trumps Einreisedekret eingereicht und wird dabei von Branchengrößen wie Microsoft und Amazon unterstützt.
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