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Apple nicht mehr Trendsetter in der Tech-Branche?

Apples kometenhafter Aufstieg mit den Produkten iMac, iPod und vor allem iPhone sorgte dafür, dass viele IT-Unternehmen in Cupertino ein Vorbild für erfolgreiche Konzepte und Innovationen ansahen. Insbesondere die strategische Ausrichtung, Hardware und Software aus einem Guss zu produzieren und mit eigenen Retail Stores vor Ort präsent zu sein, erschien ab 2007 als Erfolgsrezept.

"Niemand will wie Apple sein"
Dies sei nun aber vorbei, Apple werde keineswegs mehr als Vorbild im Silicon Valley gesehen. Das sagt zumindest Neil Cybart von Above Avalon in seiner Marktbetrachtung unter der provozierenden Überschrift „Niemand will wie Apple sein“. Die Ausflüge der Konkurrenz in die Hardware- und Retail-Sparte habe sich fast ausschließlich als Flop erwiesen. Inzwischen seien Microsoft, Google und Co. schon weiter und kümmerten sich stattdessen um Web-Dienste, künstliche Intelligenz und das Sammeln von Daten.

Hardware - keine Erfolgsaussichten mehr?
Mit dem iPhone kam die große Zeit der Tech-Hardware, Smartphones schwemmten den Markt. Doch die Versuche der großen Konkurrenten, mit eigenen Hardware-Produkten Fuß zu fassen, sind laut Cybart allesamt gescheitert. Googles Ankauf von Motorola und Nest waren der Versuch, Apples Pfaden zu folgen. Inzwischen ist Motorola wieder verkauft und gerade kürzlich verließ der als künftige Google-CEO gehandelte Nest-Chef Tony Fadell das Unternehmen - Prognose für Nest unsicher.



Ein weiteres Beispiel sei Microsoft. Das Software-Unternehmen entschied sich, den verspäteten Eintritt in den Mobilmarkt nicht nur mit einem mobilen Betriebssystem, sondern auch mit der zugehörigen Hardware zu bestreiten. Doch Windows Phone hat sich nie gegen iOS und Android durchsetzen können. Die Microsoft-Smartphones stehen auf dem Markt für Endverbraucher vor dem Aus.

Retail - Interesse geht zurück
Mit den Apple Stores erschuf Cupertino ein einzigartes Kauferlebnis für die eigenen Kunden. Auch hier sei Microsoft ein geeignetes Beispiel, um die Kopie dieser Strategie und ihr Scheitern auszuzeigen. Microsoft-Stores zeichnen sich Cybart zufolge in der Regel durch die Abwesenheit von Kunden aus. Bei Samsungs Retail Stores verhalte es sich genauso Zwischenzeitlich im Gespräch waren sogar Google Stores, doch heutzutage ist keine Rede mehr davon.


Alternative Sparten der Zukunft
Statt sich Apples Erfolgswege zu eigen zu machen, suche die Konkurrenz nun nach alternativen Wegen, so Cybart. Der Erfolg liege für Facebook, Amazon, Google, Microsoft und Co. inzwischen in drei Bereichen. Erstens Web-Dienste, wie sie Facebook und Google überhaupt erst groß gemacht haben. Zweitens das Sammeln von Daten zu Zwecken individualisierter Werbung - auch dies Teil des Kerngeschäfts der vorgenannten Unternehmen. Drittens künstliche Intelligenz, insbesondere Maschinenlernen und virtuelle Assistenten.

WWDC 2016
Es könnte sein, dass auch Apple in der kommenden Woche in Richtung dieser alternativen Trends wechselt. Möglicherweise gibt es auf der WWDC keine Hardware-Vorstellung, aber sicherlich liegt der Schwerpunkt mit den erwartbaren Verbesserungen von Siri, iTunes und dem App Store bei den Sparten künstliche Intelligenz und Web-Dienste. Vielleicht folgt Apple hier zur Abwechselung mal den anderen anstatt umgekehrt.

Weiterführende Links:

Kommentare

TFMail1000
TFMail100009.06.16 16:30
"Inzwischen seien Microsoft, Google und Co. schon weiter und kümmerten sich stattdessen um Web-Dienste, künstliche Intelligenz und das Sammeln von Daten."

Was daran "schon weiter" sein soll erschließt sich mir nicht.
Bei Google ist sammeln immer schon Nahrungsquelle Nr. 1 - das ist halt ein ganz anderes Geschäftsmodell, aber "weiter...."?
Und MS hat immer schon Web Dienst im Portfolio - da hat sich Apple immer schon schwer getan. Simple ja - aber nicht beständig genug um Fuß zu fassen auf dem Markt, weder im Bürgerlichen Sektor (die Cloud wächst ganz ganz langsam im privat Kunden Geschäft- hoffentlich versauen sie es nicht wieder).
Und schon gar nicht in der Unternehmens IT Landschaft.

Neu oder weiter ist da man rein gar nichts.
May the force be with you
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Lerchenzunge09.06.16 16:42
Tja, nur einer hat ein gutes, auf Kontinuität und stetes Wachstum ausgerichtetes Konzept, und weder Google, noch Microsoft oder gar Samsung vermochten das Apple Konzept zu kopieren - weil sie es einfach nicht verstanden haben.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass sie nun 'weiter' wären, sondern eher, dass sie verzweifelt ihr Heil in Datensammelei und Werbung suchen. Das könnte man auch ein hochgradiges Scheitern nennen.

Diese Verzweiflungsstrategie (denn nun rangeln sich Facebook, Google und Microsoft um Werbung und Datenschnüffelei) als Fortschritt zu betiteln, das könnte man wiederum als Orwell'sches Neusprech ansehen: wie sollen denn alle drei durch Webung wachsen? Worst case prügeln sie sich um die selben Daten.

Der gute Analyst hat vergessen: Der Werbemarkt ist nicht unendlich groß.

Apple hat ja explizit erst in letzter Zeit diesem fragwürdigen Geschäftsmodell (Daten/kostenlos vs. Werbung) eine Absage erteilt. Warum
sollte Cook nun die Richtung ändern?

Was bleibt dann aber von Google und Microsoft?

Google: 90% Abhängigkeit von der Suchmaschine/Werbung. Der Rest: belanglos.

Microsoft: sinkende Bedeutung am Desktop Markt, Windows 10 Strategie schwächelt, letzte Stütze: Win Server Lizenzen und MS Office. Wie vor 15 Jahren. Microsofts mobile Plattform: gescheitert. Surface? Gescheitert, von vorne bis hinten. Lumia? Gescheitert, ein Milliardengrab.
Facebook: massive Abhängigkeit von Werbung und Nutzerdaten. Ob das auf Dauer trägt? Abwarten.

Verglichen damit: die Abhängigkeit vom iPhone sinkt, trotz sehr guter Absatzzahlen, von Jahr zu Jahr - nach etwa 75% vor einem Jahr, im letzten Quartal nun 'nur' noch 65% Abhängigkeit des Umsatzes vom iPhone. Und jedes neue Produkt trägt dazu bei, dass die vermeintlich bedenkliche Abhängigkeit geringer wird.

(Frage: warum sieht die 90% Abhängigkeit von der Suchmaschine bei Google kein Analyst als 'bedenklich' an? Komisch.)

Und mit Services hat Apple ja bereits vor mehreren Jahren (Apple Pay, Apple amusic, etc.) begonnen, das ist nix Neues. Daraus nun einen 'Follower' zu konstruieren, ist schon ziemlich bösartig. Ein Schelm, der dabei Böses denkt.

Fakt ist: Apple wird definitiv nicht auf Werbung setzen, diese gar durch Nutzerdaten 'personalisieren' und zum Standbein ausbauen - jede Wette wird das kein Thema auf der WWDC.

Und ansonsten: Noch ist es ja so, dass die anderen Apple sofort kopieren, siehe das neue Apple App Store Pricing - nur einen Tag später müht sich Google in Ankündigungen, dass sie ja 'auch' die Geschäftsbedingungen ändern.

Wer war nun der Innovator, und wer der Follower? q.e.d.
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cab09.06.16 16:49
Das bedeutet m.E. nur, dass die Nachmacher das Konzept nicht verstanden haben und deswegen damit nicht erfolgreich sein konnten.
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macbeutling
macbeutling09.06.16 16:52
Das wird mal wieder zu kurzsichtig gesehen und hat meines Erachtens nur einen Grund:

1.) Investoren werden wieder gieriger und damit auch unvorsichtiger
2.) Geld wird in "Ideen" mit unklarer Renditechancen gesteckt, unrentable Unternehmen damit gepusht
3.) Diese bekommen damit aufgrund ihres immensen Börsenwertes so viel Geld, wie sich nie hätten erträumen können durch ihr Geschäftsmodell zu erwirtschaften.
4.) mit diesem Geld, ist ja nicht deren eigenes sondern das von den Investoren geliehenes, werden Projekte gepusht, die nichts einbringen, der Öffentlichkeit gegenüber aber den Eindruck erwecken, dass man plötzlich der technologische Führer sei, die Ausgeburt an Innovation.
5.) Wie das ausgeht haben wir in der DotCom-Blase schon erlebt. Seriöse und verantwortungsvolle Unternehmen wie Apple werden dann abgestraft, wenn sie nicht jeden Mist mitmachen, den sich andere Kleinhirne ausdenken.
6.) Das nennt man dann "phantasielos".
Glück auf🍀
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Eventus
Eventus09.06.16 16:59
Alle bisherigen Kommentare: sehr gut, bin komplett einverstanden.

Was Apple super kann, können andere nicht besser. Logischerweise widmen sie sich nach erfolglosen Versuchen anderen Versuchen. Das ist eigentlich für alle – Apple, Konkurrenten, Kunden – sinnvoll: Jeder bietet an, was er am besten kann (und nebenbei erforschen alle Anbieter andere, neue Wege).
Live long and prosper! 🖖
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Grolox09.06.16 17:00
Samsung hat jahrelang alles kopiert was Apple gemacht hat ,
bis zur Verpackung des iPhones. Gebracht hat es nix .
Sie verkaufen zwar die meisten Phones machen aber
im Jahr weniger gewinn als Apple im Sommerquartal
welches bekanntermaßen das schlechteste ist.
Google und der Hype....30 Milliarden für irgend welche
Zukäufe und Ideen rausgehauen , noch ein Auto soll
kommen aber es bleibt nur Android und eine Suchmaschine
mit Cloud.
Facebook ..? der Boss ist zu blöde für ein Passwort mehr
muss man nicht sagen und das er eine Idee geklaut hat.
Ein absolut unsympathischer Typ.
Was machen die drei nun besser als Apple , was wir dringend
zum Leben und für die Zukunft brauchen. Letzeren habe ich
noch nie benutzt , den Vorletzen brauch ich nur mal zum googeln.
Nummer 1 , ein Handy für 200 € nach 2 Jahren schrottreif
nööö kann ich mir sparen.

Was kann Apple besser machen , da gibt es sicher Ansatzpunkte.
Hoffen wir mal auf gute neue Softwareideen und die dazu
ab Oktober passenden Hardwareteile.
Samsung will zurück zum Klapphandy....ohne Apple ist es
schwierig gute Ideen zu Produzieren. Gelle Samsung
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pb_user
pb_user09.06.16 17:03
macbeutling
Seriöse und verantwortungsvolle Unternehmen wie Apple …
… sollten dem wachstums-wahn abschwören und sich in jeder beziehung nachhaltig aufstellen. smarte innovation wäre zeitgemäßes unternehmertum mit verantwortung und vorbildwirkung: kein mensch benötigt alle paar monate neue hardware, jedes jahr eine neue macOS (sic!) version und die unseriöse botschaft, was gestern noch top war, ist heute nicht mehr gut genug, sollte ebenfalls der vergangenheit angehören – weil das uns allen auf dieser erde nicht gut tut …
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jensche09.06.16 17:04
Grolox, was sollen immer deine komischen Umbrüche im Text? Das kann ja niemand normal lesen.
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sierkb09.06.16 17:06
TFMail1000
Neu oder weiter ist da man rein gar nichts.

Oder Du denkst zu kurz und nicht weiter und hast im Gegensatz zu dem, der da im Artikel genannt wird zu wenig Ahnung von dem, was da grad' abgeht und wo der Zug grad' hinfährt. Neil Cybart ist nicht der Erste, der das so sieht und laut ausspricht, er reiht sich ein in eine Riege mehrerer anderer, die das seit einigen Monaten so sehen und mittlerweile kritisch fragend in Richtung Apple schauen. U.a. der nicht gerade als Apple-Feind angesehene Walt Mossberg. Apple muss sich da auf die hintersten Hinterbeine stellen, um den Anschluss nicht zu verlieren. KI ist da nur das eine aber sehr bedeutende Schlachtfeld, auf dem grad' gleich mehrere große Player ihren Claim abstecken, will Siri als ein Anwendungsfeld davon da auf Dauer bestehen, muss Apple sich da was einfallen lassen, denn die Konkurrenz ist da inzwischen deutlich weiter, u.a. auch und gerade deswegen, weil sie eine viel breitere Datenbasis zur Verfügung hat und Daten und Informationen remoteseitig miteinander veknüpft und austauscht (lokal auf dem Gerät geht das nicht, wie denn auch?) - was Apple bisher ja nicht machen will, aber nicht drumherum kommen wird, wollen sie ihre Dienste den Nutzern in Zukunft wenigstens in annähernd gleicher Qualität anbieten.
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MacRudi09.06.16 17:06
Vielleicht sind die Kunden, die das wollen, was Apple macht, ja auch schon bei Apple. Und mit den anderen Kunden geht eine Wiederholung eben nicht.
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iGod09.06.16 17:12
Meines Erachtens war Apple doch noch nie ein Trendsetter. Die Richtung haben immer andere vorgegeben, die auf gut Glück ins unbekannte Terrain losmarschiert sind, während Apple noch länger im Basislager saß und perfekt ausgestattet irgendwann an allen vorbeigezogen ist. Das Ziel der Reise wurde aber immer von anderen Vorgegeben.
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MacRudi09.06.16 17:13
pb_user: die Meinung gefällt mir sehr gut. Eventuell erkennt Apple die Zeichen der Zeit und folgt seinem auch selbst schon eingeschlagenen Weg der Nachhaltigkeit konsequent. Da wären sie den anderen wahrscheinlich voraus, oder? Vielleicht lässt die WWDC solche Tendenzen erkennen.
jensche: Mir sind die Probleme, die jeder mit Grolox' Zeilenumbrüchen hat, garnicht aufgefallen. Muss ich wohl nochmal lesen ...
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gast200009.06.16 17:40
Lerchenzunge
Tja, nur einer hat ein gutes, auf Kontinuität und stetes Wachstum ausgerichtetes Konzept, und weder Google, noch Microsoft oder gar Samsung vermochten das Apple Konzept zu kopieren - weil sie es einfach nicht verstanden haben.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass sie nun 'weiter' wären, sondern eher, dass sie verzweifelt ihr Heil in Datensammelei und Werbung suchen. Das könnte man auch ein hochgradiges Scheitern nennen.

Diese Verzweiflungsstrategie (denn nun rangeln sich Facebook, Google und Microsoft um Werbung und Datenschnüffelei) als Fortschritt zu betiteln, das könnte man wiederum als Orwell'sches Neusprech ansehen: wie sollen denn alle drei durch Webung wachsen? Worst case prügeln sie sich um die selben Daten.

Der gute Analyst hat vergessen: Der Werbemarkt ist nicht unendlich groß.

Apple hat ja explizit erst in letzter Zeit diesem fragwürdigen Geschäftsmodell (Daten/kostenlos vs. Werbung) eine Absage erteilt. Warum
sollte Cook nun die Richtung ändern?

Was bleibt dann aber von Google und Microsoft?

Google: 90% Abhängigkeit von der Suchmaschine/Werbung. Der Rest: belanglos.

Microsoft: sinkende Bedeutung am Desktop Markt, Windows 10 Strategie schwächelt, letzte Stütze: Win Server Lizenzen und MS Office. Wie vor 15 Jahren. Microsofts mobile Plattform: gescheitert. Surface? Gescheitert, von vorne bis hinten. Lumia? Gescheitert, ein Milliardengrab.
Facebook: massive Abhängigkeit von Werbung und Nutzerdaten. Ob das auf Dauer trägt? Abwarten.

Verglichen damit: die Abhängigkeit vom iPhone sinkt, trotz sehr guter Absatzzahlen, von Jahr zu Jahr - nach etwa 75% vor einem Jahr, im letzten Quartal nun 'nur' noch 65% Abhängigkeit des Umsatzes vom iPhone. Und jedes neue Produkt trägt dazu bei, dass die vermeintlich bedenkliche Abhängigkeit geringer wird.

(Frage: warum sieht die 90% Abhängigkeit von der Suchmaschine bei Google kein Analyst als 'bedenklich' an? Komisch.)

Und mit Services hat Apple ja bereits vor mehreren Jahren (Apple Pay, Apple amusic, etc.) begonnen, das ist nix Neues. Daraus nun einen 'Follower' zu konstruieren, ist schon ziemlich bösartig. Ein Schelm, der dabei Böses denkt.

Fakt ist: Apple wird definitiv nicht auf Werbung setzen, diese gar durch Nutzerdaten 'personalisieren' und zum Standbein ausbauen - jede Wette wird das kein Thema auf der WWDC.

Und ansonsten: Noch ist es ja so, dass die anderen Apple sofort kopieren, siehe das neue Apple App Store Pricing - nur einen Tag später müht sich Google in Ankündigungen, dass sie ja 'auch' die Geschäftsbedingungen ändern.

Wer war nun der Innovator, und wer der Follower? q.e.d.


Daumen hoch!

Ergänzung: Sogar Spotify musste sich Apple beugen und die Preisgestaltung bei den Familien anpassen!
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mayo8109.06.16 17:44
"Niemand kann wie Apple sein"
Die Konkurrenz hat versucht Apple zu kopieren, ohne aber vorher die Marketingmaschinerie anzuwerfen oder entsprechende Produkte zu haben, die sehr durchdacht oder einfach nur "cool" sind. Die Onlinedienste sind heute beliebig austauschbar und bieten untereinander wenig Mehrwert oder Nachteile. So ist es fast egal, ob man Onedrive, iCloud oder Googledrive einsetzt. Das wichtigste Kriterium lautet wohl mehr, wie vernetzen sich die Geräte der Kunden untereinander und auch hier hat Apple mit seinem Ökosystem, einen riesigen Vorteil. Leider vernachlässigt Apple die wichtigste Basis mit dem Mac. Egal wieviel Clouddienste und Anwendungen noch kommen. Der persönliche digitale Hub, bleibt der normale Rechner im heimischen Umfeld und das wird sich auch nicht ändern.

"Hardware als Erfolgsgarant"
Die Hardwareaparte ist die Basis, welche ich für alle Dienste legen muss. Wer die Hardwarebasis und damit das OS kontrolliert, kann auch die Dienste optimieren und nebenbei auch kontrollieren. MS zeigt jedoch auch, wie wichtig eine Hardwaresparte sein kann. Das Surface Pro ist als Ideengeber angekommen. Das Gerät verkauft sich gut und andere Hersteller greifen das Design auf und finden einen entsprechenden Absatz.

"Retail - wird immer mehr gefordert"
Die Retailsparte ist nicht nur als Absatzpunkt zu verstehen, sondern gibt dem Kunden die Möglichkeit, sich direkt mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen. Es ist der wichtigste Anlaufpunkt bei Problemen oder wenn es um Beratung geht. Zugegeben, hier hat Apple besonders auf dem deutschen Markt noch viel Nachholbedarf. Was will MS oder Google in den Geschäften denn verkaufen?! Ihr Produktportfolio ist, selbst an Apple gemessen, sehr klein und kann nur durch Drittanbieter aufgefüllt werden. Damit hat man zwar den Kontakt zu MS oder Google hergestellt, nicht aber den zu dem Gerätehersteller. Bedeutet halt auch, dass ein Google-Store eben ein verkleinerter Mediamarkt wäre.

"Alternative Sparten"
Alternative Sparten benötigen die Unternehmen nur, weil sie im Kerngeschäft versagt haben. Bei den Socialmedias oder Google sind es keine Alternativen, sondern nur der Tatsache geschuldet, dass im bestehenden Markt (Suchmaschine, Werbung usw.) keine Wachstumssprünge mehr zu erwarten sind.

WWDC
Es ist eine Konferenz in der Hauptsache für Entwickler und für wenige Zubehörhersteller aus dem Hardwarebereich. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf neuer Software. Dafür muss man kein Prophet sein. Neben den Events fehlt einfach die Macworld als Präsentationsfläche.
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kilian2509.06.16 17:44
Ich glaube, daß das Blödsinn ist, was Neil Cybart sagt.

Apple hat eindeutig bewiesen, daß man mit guten Produkten und Innovation Marktführer werden kann. Während Sony die eigenen Markenstores zurückgefahren hat, weil sie keine Gewinne gebracht haben, hat Apple zeitgleich bewiesen, daß die Stores sehr wohl funktionieren.

Das wahre Problem sind die Produkte selbst. Bei Apple umschreibt man das mit dem "must have" feeling. Oder zB. die Firmen Palm, Blackberry. Deren Produkte waren auf Grund der Funktion erfolgreich.

Man kann einen Markt nur beherrschen, wenn die Produkte überlegen sind.

Und eben da ist das Problem heute, in den Artikeln redet man schon von Samsung+Apple in einem Wort. Dh. der Billigschrott Konzern Samsung ist inzwischen in der Konsumentenwahrnehmung auf gleicher Höhe wie Apple.

Wie soll Apple dann da noch Marktführer sein? Wenn das "must have" und "Innovation" weg sind, wird Apple genauso absaufen wie Windows in der Mobilen Welt.
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Stereotype
Stereotype09.06.16 17:50
Warum muss Apple unbedingt Trendsetter sein und ständig neue Innovationen, Erfindungen und Co. auf den Markt bringen?
Wer schreibt das vor? Wer bewertet das? Und warum?

Warum verlangen die Leute ständig, dass Apple sich auf die Hinterbeine stellen muss? Nur um besser als irgendwas Imaginäres zu sein?

Warum schaffen es immer weniger Leute, das Unternehmen als schnödes Unternehmen zu sehen, ohne es zu vermenschlichen, personifizieren oder zu dramatisieren?

Das einzige was mir auffällt, ist, dass seit einigen Jahren das Thema Apple immer mehr Menschen mit zwanghaften Psychosen anzieht.

Ich schätze das Internet mit seinen Apple-Themen ist gerade dabei den Rubikon des Bullshits zu überschreiten.
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kilian2509.06.16 17:50
iGod
Meines Erachtens war Apple doch noch nie ein Trendsetter.

Wenn Newton das gewußt hätte… (eine Palm Werbung)
Bill Gates hat doch Techniken von Apple zur Schaffung von Windows lizensiert??? (ok das Mauskonzept war auch bei Apple abgeschaut)
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KoA09.06.16 18:17
@ Lerchenzunge:

Eine vortreffliche Analyse, die das Wesentliche zu dieser Thematik perfekt auf den Punkt bringt! Danke!
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Lerchenzunge09.06.16 18:48
@KoA

Welcome.

"Das musste mal gesagt werden."

Letztendlich sind das oftmals finanzierte oder Auftrags-, auf keinen Fall aber objektive Analysen. Der Autor bezweckt immer etwas mit seiner Analyse - und manchmal kann man das recht einfach erkennen.

So ein Artikel kurz vor der WWDC soll vielleicht den Kurs noch etwas zurechtrücken ... vielleicht geht es dem Autor auch nur um Aufmerksamkeit.

Aber meiner Meinung nach schätzt er die Situation komplett falsch ein - kaum zu glauben, dass er das tatsächlich so 'sieht'.

Letztendlich ist es doch so: wenn Apple forscht, dann tut es das im Verborgenen. Man kann bestenfalls durch Zukäufe kleiner, innovativer Unternehmen und den registrierten Technologie Patenten die Richtung abschätzen. Erfahren tut man das aber erst, wenn ein neues Produkt ansteht, es kurz vor der Veröffentlichung steht.

Google beispielsweise macht aus der Entwicklung eine große Show - und am Ende gibt es keine greifbaren Resultate, man denke nur an die Google Glass. Und es bleibt bei der steigenden Abhängigkeit von der Suchmaschine/Datensammelei/Werbung. Jedes Produkt wird in die Datensammel-Schablone gepresst. Kommen keine neuen Daten dazu, oder ist auch nur zu befürchten, dass keine dazu kommen werden, wird das Projekt gestoppt. Siehe z.B. modulares Smartphone - keine Daten, killed.

Schaut man genau hin, wird man feststellen, dass bei Google in den letzten Jahren nichts produktionsreif geworden ist, das nicht neue Nutzerdaten geliefert hätte - alles ist diesem einen Zweck unterworfen.

Microsoft geht den anderen Ansatz, wenngleich sie sich mit Win 10 stark an Google angleichen es sogar ins Negative überholen: Produkte auf den Markt werfen, begleitet von extrem hohe Marketingkosten, die viel versprechen - und am Ende sind die Produkte bestenfalls 'nett' - und hauen zumeist nur absolute Microsoft Fans vom Hocker. Mein Fazit: Mäuse, Tastaturen und die Xbox - andere Hardware kriegt Microsoft irgendwie nicht hin. Am Ende stehen große Abschreibungen, und mit Glück hat man genug umgesetzt, um die Marketingkosten auszugleichen.

Mir ist Apples Ansatz lieber, ich bin kein Freund von Show, aber schätze durchaus sehr gute, durchdachte Produkte.

Neben sehr guten, optisch ansprechenden, und leicht bedienbaren Produkten, sind ein hervorragendes Ökosystem, langer Support - und eine langfristige Produktstrategie ausschlaggebend.

Das macht Apple aus.

Und das kann man zwar punktuell kopieren (Google Services, Samsung Hardware/Stores, Microsoft Stores, Hardware), aber es bleiben Insellösungen - Stückwerk.

Deswegen ist Apple so schwer auszubooten. Und deswegen ist Apple meiner Meinung nach langfristig sehr gut aufgestellt.
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Lerchenzunge09.06.16 19:00
PS: Besser kann man Googles Show Forschung nicht beschreiben ...

http://www.appleinsider.com/articles/16/06/09/googles-larry-page-bankrolling-two-flying-car-moonshot-projects---report

Flying Cars Moonshot Projects ... die sollen erstmal ihr Google Car zur Produktionsreife bringen.

Google Show 3.0 ...
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senf_309.06.16 19:02
kilian25
iGod
Meines Erachtens war Apple doch noch nie ein Trendsetter.

Wenn Newton das gewußt hätte… (eine Palm Werbung)
Bill Gates hat doch Techniken von Apple zur Schaffung von Windows lizensiert??? (ok das Mauskonzept war auch bei Apple abgeschaut)
Das Mauskonzept hat sich Apple von Xerox abgeschaut...
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Eventus
Eventus09.06.16 19:23
Lerchenzunge
Vielen Dank für deine sachlichen und absolut schlüssigen Kommentare! 👍
Live long and prosper! 🖖
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Hannes Gnad
Hannes Gnad09.06.16 19:40
Was ist denn hier los?! Lauter sinnige und sinnvolle Beiträge!

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molly7809.06.16 19:55
Sinnvoll aus der Brille der privaten Endverbraucher.

Microsoft legt mit O365 und dem Azure Stack (wesentlich mehr als nur VMs in der Cloud) andere Prioritäten - eben Services für Business Kunden - Gab es das schonmal zuverlässig von Apple? . Man fährt mit dem umkrempeln der Strategie ein Risiko und man wird sehen ob es aufgeht. Jedenfalls gut das dort nicht mehr versucht wird Apple nachzuhecheln sondern im besten Fall Apple zu integrieren. Die schönsten Endgeräte hat Apple eben immer noch - mit Abstand.
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Lerchenzunge09.06.16 20:13
@Molly78

Ja, aber was Du sagst, das kann man eben auch so verstehen, dass Microsoft resigniert hat.

Meiner Meinung nach setzt Nadella (er muss die Investoren überzeugen) zu einseitig auf Azure und Cloud - da stehen aber ebenfalls mit Google und Amazon zwei sehr starke Wettbewerber, und Microsoft kann m.E. nur damit wachsen, wenn sie die Windows Anwender in die Cloud kriegen.

Nur: wie soll das gelingen? Windows Phone ist gerade dabei seinen letzten Atem auszuhauchen. Die Surface Strategie hebt und hebt nicht ab.

Wer ein Windows Desktop System hat, wird aber seine Daten eher nicht in die Cloud laden, wenn er kein Gerät hat, mit dem er unterwegs zwingend darauf zugreifen könnte.

Plattformübergreifend (Android, iOS) gibt es aber bereits einen Haufen von Anbietern, die Cloud genauso gut oder gar besser können, und die mehr Wert auf Datenschutz legen, als das Microsoft mit Windows 10 tut.

Also: wo legt der 08/15 User seine Daten lieber ab? Zumal die Early Adopter bereits einmal von Microsoft und dessen Cloud behumst wurden - aus 'endlos viel Speicherplatz' sind mittlerweile nur noch einige Gigabyte geworden. Der Ärger war groß - versprochen, gebrochen.

Microsoft, und damit Nadella, steht enorm unter Druck - geht seine Windows 10 Strategie nicht auf, und anscheinend haben die Kunden gegenüber Microsofts Datengier starke Bedenken, wackelt auch seine Cloud Strategie. Wackelt diese, wackelt auch Nadella. Für das Lumia Denakel kann er nix, das hat Ballmer vergeigt. Und nebenbei wurde durch Elops Festlegung auf Windows Phone Nokia jeder Chance auf eine Zukunft im Smartphone Markt beraubt.

Wenn die Cloud Strategie von Nadella nicht aufgeht, dann bleibt für Microsoft tatsächlich 'nur' Windows Lizenzen (Server) und Microsoft Office. Wachstum ist damit aber in einem schrumpfenden Desktop Markt nur schwerlich zu generieren. Siehe Verkaufszahlen für Windows Desktop Systeme - es werden immer weniger verkauft, Apple knabbert bei hochpreisigen Geräten, Google Chrome OS bei niedrigpreisigen. Ich denke auch nicht, dass Microsoft für Windows 10 in Zukunft noch Geld verlangen können wird. Der Zug ist abgefahren.

Und dann? Kein Erfolg bei mobilen Geräten, keine echten Erfolge bei Werbung/Internet Services, privater Windows Markt bröselt dahin, und dann keine Erfolge in der Cloud? Wie soll man dann aber Microsofts Zukunft bewerten, wenn sie zehn Jahre Entwicklung in der IT komplett vergeigt haben, und wie voe zwhn Jahren von Server Lizenzen und Office leben?

Warum sollte Microsoft zum Innovator mutieren, der plötzlich erfolgreich Trends setzen kann, nachdem sie gleich mehrfach gezeigt haben, dass sie es nicht konnten?

Microsoft und Nadella brauchen dringend einen Erfolg. Mit der aktuellen Strategie sehe ich aber nicht, welcher das sein sollte.

PS: Das ändert Analysten natürlich nicht Microsoft als Leuchtturm der Stabilität zu preisen, und jedes Quartal auf's Neue Apple den doomsday vorauszusagen.

Man sollte darüber schmunzeln, die Realität ist zu offensichtlich.
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MacRudi09.06.16 20:33
Lerchenzunge: Ich finde es erstaunlich, wie negativ Apple bisweilen gesehen wird/wurde — Zurückblickend kann man zumindest sagen, sie hatten nicht Recht. — Da gibt es als Erklärung bestenfalls, dass einer durch eine ziemlich subjektive Brille schaut. Schlimmstenfalls ist das aber eine gekaufte Beurteilung, die ein etabliertes Gefüge gebetsmühlenartig versucht, am Leben zu erhalten.

Wir werden die Entwicklung live mitbekommen
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Eventus
Eventus09.06.16 20:43
OT:
Lerchenzunge
Du bist seit fast einem Jahr bei MTN und hast bis jetzt nicht mitdiskutiert?! Ich finde, das Warten hat sich gelohnt!

Ich werde vermutlich nicht immer so komplett deiner Meinung sein wie in diesem Thread, aber freue mich schon auf jeden Beitrag, den du in dieser sachlichen, beeindruckenden Art bringst – und zwar hoffentlich ab jetzt immer wieder.
Live long and prosper! 🖖
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Lerchenzunge09.06.16 20:47
@Eventus

Danke. :-]

Ich hab halt regelmäßig und viel hier gelesen, und heute hab ich mal selber was gepostet. Halt mal etwas zurückgeben.

Schönen Abend noch!
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teorema67
teorema6709.06.16 21:39
mayo81
... Das Surface Pro ist als Ideengeber angekommen ...
Das trifft es schon eher. Das Teil wird von zig Herstellern kopiert. auch von Apple (nur mit dem falschen OS), wie von M$ beabsichtigt.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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tdi163
tdi16309.06.16 22:52
Das sagt zumindest Neil Cybart von Above Avalon in seiner Marktbetrachtung unter der provozierenden Überschrift „Niemand will wie Apple sein“.

Wer ist Neil Cybart?????
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