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Apple speichert Anruflisten des iPhones automatisch in iCloud (Aktualisierung)

Datenschutz und Sicherheit lassen sich nicht immer mit den Annehmlichkeiten intuitiver Automatismen vereinen, wie nun Apple im Zusammenhang mit iCloud zeigt. Wie Mitarbeiter von ElcomSoft, russischer Spezialist für Hackwerkzeuge, festgestellt haben, speichert Apple automatisch die Metadaten von Telefongesprächen in der iCloud, wenn der Dienst auf dem iPhone aktiviert wurde. Eine Option, um dies abzustellen, gibt es anders als bei den gespeicherten Kontakten nicht.


Zu den Metadaten der Telefongespräche, welche laut ElcomSoft zu Apple übertragen werden, gehören neben den Telefonnummern selbst auch der Zeitpunkt sowie die Gesprächsdauer. Dies bezieht sich mit iOS 10 nicht mehr nur auf klassische Telefonate, sondern auch auf Internet-Telefonie von Apps mit CloudKit-Unterstützung. Problematisch ist in der Angelegenheit vor allem die fehlende Transparenz.

Dadurch, dass sich die Synchronisation der Telefon-App nicht ausschalten lässt, ist dies Nutzern bei einem Blick in die iCloud-Einstellungen nicht bewusst. Zudem werden so bei einem gemeinsam genutzten iCloud-Konto die Anruflisten nicht nur auf einem Gerät geändert, sondern auf allen. Die Synchronisation der Telefongespräche über iCloud lässt sich nur unterbinden, wenn man iCloud Drive ausschaltet. Dies betrifft nicht jedoch FaceTime-Anrufe, deren Synchronisation sich nur unterbinden lässt, wenn man auf alle iCloud-Funktionen einschließlich "Mein iPhone suchen" verzichtet.


Eine praktikable Lösung gibt es daher momentan nicht, die Synchronisation der Anruflisten zu verhindern, während iCloud Drive genutzt werden kann. ElcomSoft selbst nutzt den Umstand übrigens dazu, die eigenen Hackwerkzeuge zu aktualisieren, sodass Käufer aus einem iCloud-Konto auch die Anruflisten herunterladen können - sofern ein Zugang zum Konto besteht.

Apple selbst erklärt in einer Stellungnahme gegenüber Medienvertretern, dass die Synchronisation absichtlich geschieht und schließlich mit dem Nutzerkennwort gesichert ist. Entsprechend empfehle Apple die Verwendung eines starken Passworts, welches lang und abwechslungsreich gestaltet ist. Nach Ansicht von Datenschützern zeigt sich aber einmal mehr, dass bei Apples Sicherheitskonzept die Synchronisation über iCloud die Achillessehne ist.

Kommentare

hakken
hakken17.11.16 17:20
Oh, dann ist Apple hier also auch nicht besser als Google.

Wo liegt denn jetzt der Nutzen dieser "Funktion"?
Anruflisten bestehen doch trotzdem pro Gerät, oder?
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Peter Eckel17.11.16 17:21
Es war offenbar keine so schlechte Idee, komplett auf iCloud Datendienste zu verzichten

Google als Alternative ist übrigens auch toll:

An dem Artikel finde ich ganz besonders bemerkenswert, daß der Autor aus der Geschichte nicht den einzig logischen Schluß zieht, seine Google-Monokultur zu beenden, sondern lieber aufpaßt, Google auf gar keinen Fall zu ärgern.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Peter Eckel17.11.16 17:23
hakken
Oh, dann ist Apple hier also auch nicht besser als Google.

Komisch, das war auch mein erster Gedanke. Was ich vor allem irritierend finde ist, daß man den Mist nicht abschalten kann, obwohl er für einen Großteil der Anwender vollkommen nutzlos sein dürfte - ich beantworte meine Anrufe eigentlich immer auf die gleiche Weise: Von meinem einzigen iPhone aus.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Mia
Mia17.11.16 17:26
Die Sicherung über iCloud ist nicht die Achillesferse sonder das beste an der ganzen Sache.
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Peter Eckel17.11.16 17:33
sb
Die Synchronisation der Telefongespräche über iCloud lässt sich daher nur "ausschalten", wenn man auch auf alle anderen iCloud-Funktionen einschließlich "Mein iPhone suchen" verzichtet.

Das liest sich im Originaltext anders:
If you are using two or more iPhones (e.g. for work and for personal use), you may still have to go with a single Apple ID. If this is the case, and you don’t want your calls synced across the two iPhones, consider disabling iCloud Drive on one device (don’t mix it up with iCloud; iCloud Drive is available elsewhere and can be disabled separately from iCloud).

Es reicht demzufolge aus, iCloud Drive abzuschalten.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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gfhfkgfhfk17.11.16 17:38
hakken
Wo liegt denn jetzt der Nutzen dieser "Funktion"?
Die NSA kann Verkehrsanalysen machen.
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Dante Anita17.11.16 17:39
Mia

Wozu soll das gut sein? Ich meine, was bringt es dem User? Hab doch ohnehin die Anrufliste am iPhone?
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Mac-Trek
Mac-Trek17.11.16 17:49
Lieber wäre es mir, wenn iMessage über alle Geräte richtig synchronisiert und nicht nur empfangen würde. Ziemlich nervig, bei inzwischen 6 iMessage fähigen Geräten, diese auf jedem Gerät einzeln löschen zu müssen.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
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macmuckel
macmuckel17.11.16 17:54
Apple sollte das abschaltbar machen. Und dann könnten sie auch optional iMessages-SMS-MMS in der iCloud sichern. Dann kann jeder für sich entscheiden, ob ihm Comfort oder Datenschutz wichtiger ist.
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Peter Eckel17.11.16 17:57
macmuckel
Apple sollte das abschaltbar machen.

Das ist das mindeste, und ordentlich verschlüsseln bei der Gelegenheit dann am besten auch gleich. Dann ist es auch kein Kompromiß zwischen Komfort und Datenschutz mehr.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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v1n217.11.16 18:01
Das haben russische Hacker jetzt herausbekommen..?

Das ist ja wohl ein Scherz.. Wir nähern uns hier langsam dem Bild-Trash-Sensations-Niveau oder?

Diese 'Funktion' gibt es seit weit über einem Jahr und sie ist auch bekannt..
zB:

oder hier:


Ich nutze selbst mit meiner Frau 2 iPhones mit der gleichen Apple ID und habe das Problem..
Bei meiner Frau ist iDrive immer aktiv, ich aktiviere es manuell zwischendurch für ein Whatsapp Backup und wenn ich auf gemeinsame Dateien zugreifen muss..
"Die Schwierigkeit, mit den meisten Menschen umzugehen, besteht darin, zu ihnen gleichzeitig ehrlich und höflich zu sein." André Heller
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onlyapple1317.11.16 18:06
Wird die Anrufliste nicht von iPhone, Mac und iPad synchronisiert? Und deshalb muss sie in die Cloud?
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rene204
rene20417.11.16 18:12
onlyapple13
Wird die Anrufliste nicht von iPhone, Mac und iPad synchronisiert? Und deshalb muss sie in die Cloud?

Genau so ist es. Beabsichtigt.
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
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AppleUser2013
AppleUser201317.11.16 18:12
Apple liest mit... Das finde ich gut...
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jlattke17.11.16 19:21
Das macht Apple nur damit 1984 eben wenigstens 2016 eintritt.

Ich mag die iCloud nicht. Nutze sie aber, weil sie mir teilweise echten Mehrwert bietet. Die Möglichkeit ein OS X Server System als echte eigene iCloud zu konfigurieren und iOS entsprechend einzustellen wäre für mich eine echte Killerfunktion – vor allem wenn iOS lernen würde mehrere Accounts zum Syncen zu nutzen (z.B. Privat und Geschäftlich). Damit würde iOS/OS X zu einem genialen Colaboration-Tool. Und ich dürfte dann auch Kundendaten drüberjagen (USA Hosting/Server sind nicht gestattet).
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LoCal
LoCal17.11.16 19:33
onlyapple13
Wird die Anrufliste nicht von iPhone, Mac und iPad synchronisiert? Und deshalb muss sie in die Cloud?

Hörst Du bitte sofort mit den plausiblen Erklärungen aus! Das wollen die ganzen Paranoiden nicht hören!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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Cupertimo17.11.16 19:56
jlattke
Ich mag die iCloud nicht. Nutze sie aber, weil sie mir teilweise echten Mehrwert bietet.
Also magst Du sie doch. Irre.
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jlattke17.11.16 20:10
@Cupertimo
Sag ich doch. Nur irgendwie zickt die ganz schön rum. Immer mal wieder verschwinden auf wundersame Weise alle Dateien oder einzelne aktualisieren sich nicht - spooky. Lieber wäre mir halt, ich hätte den Finger auf meinen Daten. Aber das ich meine Keynotedateien auf jeder Möhre immer am Mann habe ist für mich z.B. eine echte Bereicherung.

Apple horcht übrigens auch den Browser aus: mein Verlauf erscheint auf anderen Rechnern!!!!!!!
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bjtr
bjtr17.11.16 21:58
Das ist meines Wissens seit iOS 9 so oder. Seit es iCloud Drive gibt habe ich das bei meiner Frau deaktiviert weil darüber unsere anruflisten synchronisiert wurden.
Soon there will be 2 kinds of people. Those who use computers, and those who use Apples.
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Fittie17.11.16 23:19
Eigentlich gibt es kein Grund das mehre Personen die gleiche Apple Id für iCloud verwenden. Eher sollte man 2 Apple IDs pro Person verwenden. Eine für Appstore etc eine für iCloude. Dann kann man die 2. (iCloude) bei Bedarf "entsorgen" in dem man sie nicht mehr verwendet. In dem Sinne können auch 2 Personen sich eine ID teilen, eine gemeinsame ID für Appstore etc. und getrennte IDs für iCloud.
Ob die NSA nun was von den Verkehrsdaten in iCloud hat darf bezweifelt werden. Die greifen eh alles an den Netzwerknoten ab und in der ICloud sind die Daten verschlüsselt.
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Eventus
Eventus17.11.16 23:32
rene204
onlyapple13
Wird die Anrufliste nicht von iPhone, Mac und iPad synchronisiert? Und deshalb muss sie in die Cloud?
Genau so ist es. Beabsichtigt.
Und sehr praktisch.
Live long and prosper! 🖖
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Eventus
Eventus17.11.16 23:33
Mia
Die Sicherung über iCloud ist nicht die Achillesferse sonder das beste an der ganzen Sache.
Genau!
Live long and prosper! 🖖
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Eventus
Eventus17.11.16 23:35
Mac-Trek
Lieber wäre es mir, wenn iMessage über alle Geräte richtig synchronisiert und nicht nur empfangen würde. Ziemlich nervig, bei inzwischen 6 iMessage fähigen Geräten, diese auf jedem Gerät einzeln löschen zu müssen.
Ich schätze die synchronisierten Anruflisten sehr, aber ja, iMessages sollten wie IMAP und nicht wie POP funktionieren – das wäre auch mir wichtiger als die Anruflisten.
Live long and prosper! 🖖
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Peter Eckel17.11.16 23:52
Eventus
Und sehr praktisch.

Sehr dumm trifft es eher.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Eventus
Eventus18.11.16 00:32
Peter Eckel
Eventus
Und sehr praktisch.
Sehr dumm trifft es eher.
Wieso?!

Was ist dumm daran, die Nummern der Anrufer auf dem iPad oder Mac zu sehen, um sie dort bequem nachzuschlagen und/oder zu Kontakten zuzufügen?

Was ist dumm daran, beim Nutzen eines Headsets den Rückruf vom iPad oder Mac zu machen?

Was ist dumm daran, am iPad oder Mac abgewiesene Anrufe auf dem iPhone gelistet zu sehen?

Was ist dumm daran, am iPad oder Mac über die Anrufliste Kontakte zu sehen, um von dort eine Nachrichten an diese zu verfassen?
Live long and prosper! 🖖
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Peter Eckel18.11.16 00:43
Dumm ist es, die dabei anfallenden, unter Umständen sehr persönlichen, Daten ohne Einflußmöglichkeit (man kann die Übertragung, wie schon gesagt, nur sehr radikal abschalten, und dafür müßte man über die Übertragung zumindest informiert werden) unverschlüsselt in ein Land hochzuladen, in dem vor etwas mehr als einer Woche ein nur noch sehr beschränkt als Demokrat durchgehender Präsident gewählt worden ist.

Intelligent wäre es gewesen, diese Daten sauber zu verschlüsseln.

Verantwortungsvoll wäre es gewesen, dem Nutzer die Notwendigkeit der Datenübertragung zu offenbaren und ihm die Option zu geben, diese gezielt (unter Verzicht auf Komfort) zu unterbinden.

So, wie es gelöst ist, ist es nur noch dumm.

Und für die, denen Dummheit egal ist, vielleicht noch praktisch.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Eventus
Eventus18.11.16 01:08
Peter Eckel
Der automatische Abgleich der Anruflisten über iCloud ist keine besondere Gefahr. Wenn jemand iCloud und/oder den Zugang zu deiner Apple-ID knackt, wären die Anrufangaben auffindbar, selbst wenn nur auf einem Gerät gespeichert.

Und was an der EU mit ihren vom Volk nie gewählten Bürokraten demokratischer sein soll als an einem von der Mehrheit des Volkes frei gewählten Präsidenten, ist eine Frage, die ich dir nur rhetorisch stelle.
Live long and prosper! 🖖
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John.Nase18.11.16 01:46
Ging bei mir schon bevor es russische Hacker herausgefunden haben. Ich finds praktisch...

"Datenschutz" ist doch eh relativ. Als ob es wen juckt, wie oft mich meine Mutter anruft und mir erzählt das es jetzt wieder früher dunkel wird. Und wenn doch...speichert der BND meine Anrufe nicht auch in solch einer "Cloud"?
Ich glaub da gibt es ganz andere Möglichkeiten für die ein oder andere Institution als bei mir in der iCloud rumzusurfen.
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Peter Eckel18.11.16 08:09
Eventus
Der automatische Abgleich der Anruflisten über iCloud ist keine besondere Gefahr. Wenn jemand iCloud und/oder den Zugang zu deiner Apple-ID knackt, wären die Anrufangaben auffindbar, selbst wenn nur auf einem Gerät gespeichert.

Das ist nicht der Punkt. Das unnötige, ungefragte und unverschlüsselte Speichern der Daten auf einem Server in den USA schafft einen weiteren Angriffsvektor. Jede zusätzliche Speicherung von Daten an einem weiteren Ort tut das, aber man hätte es sauber implementieren können: Abschaltbar und verschlüsselt. Es ist einfach eine unnötige Erhöhung des Risikos.

iCloud zu hacken ist dabei in den USA nicht einmal nötig. Ein netter Brief an Apple reicht, und sie müssen die Daten freiwillig liefern und die Klappe halten. Dagegen, daß mein Telefon gehackt wird, kann ich einige Maßnahmen ergreifen: Auf das Ding aufpassen, sicherer Paßcode (kein Zahlencode), zweistufige Authentifizierung und so wenige Daten darauf wie möglich. Und natürlich kein Backup in iCloud.

Ich bin beileibe kein Apple-Basher, aber an dieser Stelle haben sie sich einen gründlichen Haufen ins Nest gelegt, und ich unterstelle dabei nicht einmal bösen Willen.
Eventus
Und was an der EU mit ihren vom Volk nie gewählten Bürokraten demokratischer sein soll als an einem von der Mehrheit des Volkes frei gewählten Präsidenten, ist eine Frage, die ich dir nur rhetorisch stelle.

Da könnte man jetzt mehrere OT-Threads eröffnen, aber zum einen: Du verwechselst "demokratisch gewählt" mit "demokratisch". Demokratisch gewählt wurden einige Leute, die sich dann nicht als so ganz lupenreine Demokraten herausstellten, da muß man nicht mal den ausgetretenen Pfad in die deutsche Geschichte zurückgehen. Ein Blick in die Runde reicht: Türkei, Ungarn ... und in Frankreich und Deutschland stehen auch Wahlen an, die unangenehme Überraschungen bringen könnten. Willst Du Deine Datenbestände in den Händen von Rechtspopulisten mit teils abstrusen Moralvorstellungen haben? Ich sicher nicht. Genausowenig wie in Trumps.

Und zum anderen hast Du natürlich vollkommen Recht: Die EU ist, siehe oben, genausowenig gegen unerwartete und unerfreuliche politische Verwerfungen gefeit wie andere Länder. Sogar die doch sehr freiheitliche Schweiz hat es geschafft, sich ein Selbstbespitzelungsgesetz ans Bein zu binden.

Nur ist die Konsequenz für mich nicht die, zu sagen "anderswo ist es auch sch..." und mich dreinzufügen, sondern die Nutzung von Clouds generell extrem mißtrauisch zu betrachten und meine Daten lieber in den eigenen vier Wänden zu behalten. Auch keine hundertprozentige Sicherheit, aber zumindest keine hundertprozentige Unsicherheit.

Nutzung externer Dienste ist immer ein Kompromiß zwischen Sicherheit und Leistung oder Bequemlichkeit, und in manchen Fällen wiegen die Funktionen die Sicherheitsnachteile auf. "Find my iPhone" ist für mich so ein Fall, auch wenn es heißt, daß Bewegungsdaten in einer Cloud landen - der Vorteil der möglichen Fernsperrung und -Löschung wiegt den Nachteil zumindest soweit auf, daß ich das akzeptiere.

Bei der Synchronisation von Anrufdaten sehe ich das vollkommen anders, und wie gesagt, mein Punkt ist insbesondere, daß es unwissentlich passiert, man es nicht abschalten kann und die Daten offenbar nicht einmal verschlüsselt werden.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Peter Eckel18.11.16 08:13
John.Nase
"Datenschutz" ist doch eh relativ. Als ob es wen juckt, wie oft mich meine Mutter anruft und mir erzählt das es jetzt wieder früher dunkel wird. Und wenn doch...speichert der BND meine Anrufe nicht auch in solch einer "Cloud"?

Du kannst Deine Datenschutzanforderungen ja gern anders definieren als ich meine. Das ist Dir unbenommen, auch das gehört zur persönlichen Freiheit. Und vielleicht sind Deine Daten ja auch wirklich viel uninteressanter als meine.

Aber auch Du solltest, um diese Freiheit wahrnehmen zu können, wenigstens wissen, was Du tust. Und im vorliegenden Fall wußten das die Nutzer eben nicht, und sie konnten auch nicht viel dagegen tun. Wer nicht gleich so "paranoid" war, iCloud Drive mangels Vertrauen generell abzuschalten, den hat's halt erwischt.

Ein einfacher Ein-/Ausschalter und eine ordentliche Verschlüsselung hätten ja schon gereicht, und niemand hätte Grund, sich zu beschweren.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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