Apple sperrt New York Times im chinesischen App Store
Wie die New York Times berichtet, hat Apple die
gleichnamige App im chinesischen App Store gesperrt, nachdem man sich in Cupertino offenbar einer Forderung der chinesischen Behörden gebeugt hat. Mit der Entfernung der App zu Weihnachten gibt es für Apple-Nutzer in China keine Möglichkeit mehr, ohne technische Kniffe auf das Angebot der New York Times zuzugreifen.
Bereits 2012 hatten die Behörden begonnen, gegen die New York Times vorzugehen, nachdem dort eine Serie von Artikeln über das ungewöhnlich große Vermögen von Spitzenpolitikern erschienen war. Entsprechend hat Apple auch die Sperrung begründet, wonach laut behördlicher Verfügung der New York Times verboten sei, chinesischen Nutzern Inhalte zur Verfügung zu stellen.
Zu Nachfragen nach der Verfügung und zuständigen Behörde wollte sich Apple gegenüber der New York Times nicht äußern. Die New York Times wurde
eigenen Angaben zufolge nie von Behörden bezüglich der App kontaktiert, obwohl man ein Büro in Peking unterhält. Das Blatt vermutet aber ein im Juni 2016 in Kraft
getretenes Gesetz "Verordnung über die Verwaltung von Informationen mobiler Internet-Anwendungen" (移动互联网应用程序信息服务管理规定), welches der zuständigen Internet-Abteilung des Staatsrat der Volksrepublik China die volle Kontrolle über App-Inhalte im Land zusichert.
Es ist unklar, ob Apple die behördliche Verfügung geprüft oder gegen diese Widerstand geleistet hat. In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche andere Apps von Medienanbietern aus dem chinesischen App Store entfernt, wobei auch hier eine konkrete Begründung ausblieb.