Apple vernichtet Hoffnung auf iMessage für Android
Kurz vor der WWDC-Keynote machten
Berichte die Runde, Apple könne den eigenen Kurznachrichtendienst iMessage auf die Konkurrenzplattform Android portieren. Offensichtlich war dies aber nur Wunschdenken, denn von einem solchen Schritt war während den Präsentationen keine Rede, obwohl die Nachrichten-App ausführlich besprochen wurde.
Auch ohne Android genug iMessage-NutzerNun hat Walt Mossberg, der bekannte ehemalige Journalist vom Wall Street Journal und Apple-Kenner, von seinen Quellen im obersten Apple-Management in Erfahrung gebracht, dass ein solcher Schritt auch nicht geplant sei. Dafür nannte er im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens reiche eine Nutzerbasis von etwa einer Milliarde leicht für alle Nutzungsstudien aus, um iMessage zu verbessern. Eine solche Nutzungsstudie betrifft etwa die proaktiven Siri-Vorschläge in QuickType, welche durch kollektive Nutzerdaten verbessert werden sollen. Die Nutzerdaten werden nach dem Prinzip der »Differential Privacy« erhoben, welche keine Rückschlüsse auf die Daten einzelner Nutzer zulassen soll. Dies erfordert allerdings eine sehr große Anzahl an Nutzern. Möglicherweise war dies auch der Ausgangspunkt des Gerüchtes, Apple öffne iMessage für Android. Nun ist Apple also sicher, selbst genug Geräte bei den Endkunden zu haben.
iMessage-Exklusivität fördert Apples ÖkosystemDer zweite Grund, den der Apple-Angestellte nannte, liege in der Exklusivität des Apple-Ökosystems. Wenn iMessage seinen Dienst nur auf einem iOS-Gerät verrichte, fördere es den Verkauf von weiteren iOS-Geräten und erhöhe die Bindung an den Anbieter. Ziel sei es nicht, aus iMessage den größten Textnachrichtendienst zu machen, sondern die optimale Harmonie zwischen der Software und der Hardware, auf der sie läuft, zu erreichen. Diesem Ziel sei Apple bei allen Produkten verpflichtet, außer bei den umsatzorientierten Diensten iTunes und Apple Music.
Attraktivität von iMessageiMessage verfügte von Anfang an über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und ist tief im iOS-System integriert. Den größten Nachteil des Dienstes sehen viele Nutzer in seiner Beschränktheit auf iOS, weswegen viele vor allem plattformübergreifende Alternativen wie
WhatsApp verwenden. WhatsApp hat erst kürzlich auch in iOS auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
umgeschaltet.
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