Apples iTunes-Geschäft ab Februar in Irland
Anfang Februar und damit kommende Woche ist es soweit und das internationale iTunes-Geschäft aus Apple Music, App Store, iBooks Store und iTunes Music Store wird in Irland und nicht mehr in Luxemburg geführt. Die in Luxemburg ansässige Abteilung, vormals iTunes S.à.r.l (Société à responsabilité limitée), wird am 4. Februar aufgelöst. Angekündigt wurde der Schritt bereits im vergangenen Sommer, womit Apple die Konsequenzen aus der geänderten Steuerpraxis in Luxemburg zieht.
Auf Druck der Europäischen Union hatte Luxemburg im vergangenen Jahr die Besteuerung von Unternehmen angepasst, womit seitdem Umsätze in dem Land versteuert werden, in dem sie anfallen. Zudem wurde der Regelsteuersatz in Luxemburg von 15 auf 17 Prozent angehoben, was in App Store & Co. erhöhte Europreise zur Folge hatte. Die Vermögenswerte von iTunes S.à.r.l werden auf 8,5 Milliarden Euro geschätzt.
Der Umzug nach Irland ist insofern bemerkenswert, da auf der grünen Insel Europas aktuell eine Debatte bezüglich der Steuerschlupflöcher
geführt wird, in deren Fokus Apple steht. Die EU verlangt von Irland Nachzahlungen in Höhe von 13 Milliarden Euro, die es ungerechtfertigterweise Apple als Steuererlass gewährt habe. Irland müsste diese Summe von Apple entsprechend nachfordern, wehrt sich aber gegen die Entscheidung der EU-Kommissarin Margrethe Vestager.
Der Umzug des iTunes-Geschäfts nach Irland zeigt aber, dass Apple selbst bei einer Nachzahlung und geänderten Besteuerung wohl in Cork bleiben wird. Dies hatte Apple selbst bereits vor einem Jahr
angedeutet, noch vor der Entscheidung der EU-Kommission bezüglich der irischen Steuerpraxis.
Cork ist seit 1980 Apples Wahlstandort für das internationale Geschäft außerhalb der USA und wurde immer wieder
ausgebaut. In Cork verwaltet Apple Operations International auch den Großteil der erzielten Auslandsgewinne, weil ein Rückführung in die USA eine Nachbesteuerung in Höhe von 30 Prozent zur Folge hätte.