Apples jüngstes Patent erinnert stark an Samsungs Galaxy Edge
Gestern hat das US-amerikanische Patentamt eine Einreichung Apples bewilligt, die dem Betrachter auf den ersten Blick sehr bekannt vorkommt. Es handelt sich um ein Frontdisplay für ein elektronisches Gerät, welches an den Rändern nach hinten gebogen ist und dort Platz für digitale Steuerelemente bietet. Genau dieses Konzept verfolgen die Galaxy-Edge-Smartphones von Samsung.
Was zuerst nach einer dreisten Kopie aussieht - Kopiervorwürfe haben zwischen Apple und Samsung eine lange Geschichte mit jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen -, entpuppt sich auf den zweiten Blick als unabhängig vom Samsung-Smartphone. Denn die Ersteinreichung fand bereits 2011 statt - vier Jahre vor dem Galaxy S6 Edge, dem ersten Samsung-Smartphone mit gebogenem Frontdisplay.
In Details unterscheidet sich Apples bewilligtes Patent von Samsungs Vorzeige-Gerät. Während sich das Display bei Samsung ungebrochen um die Kante schlingt, ist bei Apple ein künstlicher Abstand zwischen Frontanzeige und Kantenanzeige angedacht, damit die Elemente unabhängig voneinander zu bedienen sind. Der Patentantrag nennt ausdrücklich die üblichen Touch-Gesten zur Steuerung der Anzeigen auf den Gerätekanten: Tippen, Wischen, Spreizen.
Oftmals werden Patente von großen Elektronikunternehmen in erster Linie deshalb angestrebt, um sich Technologien zu sichern, nicht unbedingt um sie auch tatsächlich umzusetzen. Allerdings erlebte der gestern bewilligte Antrag innerhalb von nur 15 Monaten drei Revisionen - das sieht nach konkreten Produktvorstellungen Apples aus. Allerdings müsste sich das iPhone-Gehäuse noch einmal ändern und wieder deutlich kantiger werden als iPhone 6 und 6s. Ein möglicher Zielpunkt könnte das 2017er iPhone sein, das angeblich ein Gehäuse komplett aus Glas erhält, zu dem auch ein gebogenes Frontdisplay passen könnte. Apple besitzt übrigens auch ein Patent für ein deutlich weitergehendes
Konzept: ein Rundum-Display, welches das gesamte Gehäuse zu einem Display machen könnte. Eine Umsetzung dieses Patents in ein echtes Produkt wie ein iPhone erscheint allerdings sehr unwahrscheinlich.
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