Atari beantragt Gläubigerschutz
Der traditionsreiche Spiele-Publisher Atari hat Gläubigerschutz beantragt,
um durch eine Neuausrichtung wieder aus der Insolvenz zu gelangen. Das 1972 in Sunnyvale gegründete Unternehmen entwickelte Video-Spiele und -Konsolen, später auch Desktop-Computer, wobei das Hardware-Geschäft vor 20 Jahren schließlich aufgegeben wurde. In den Anfangsjahren war auch Apple-Mitbegründer Steve Jobs bei Atari sporadisch tätig und entwickelte mit Hilfe von Steve Wozniak unter anderem eine kostengünstige Hardware des Video-Spiels Breakout. Steve Wozniak war zu dem Zeitpunkt aber tagsüber noch bei Hewlett Packard tätig.
Den ersten größeren kommerziellen Erfolg erzielte Atari mit dem einfachen Tischtennisspiel Pong, welches den Grundstein für die Videospiele-Industrie legte. Neben Arcade-Spielen wie Asteroids entwickelte Atari ab 1977, nach der Übernahme durch Warner Communications, auch Spiele-Konsolen wie das Video Computer System für den Heimgebrauch. 1979 folgten auch die ersten Desktop-Computer wie der Atari 800 für Privatanwender. Zu diesem Zeitpunkt feierte der Apple-II-Computer bereits Erfolge als kostengünstiger Desktop-Computer.
Atari geriet bereits Anfang der 1980er Jahre aufgrund der starken Konkurrenz und einiger Misserfolge in finanzielle Probleme, welche sich mit dem Einbruch im Markt für Video-Spiele schließlich vergrößerten. So verkaufte Warner Communications kurz darauf Atari an Commodore-Gründer Jack Tramiel. Mit dem Atari ST und der Spiele-Konsole Atari 7800 konnte das Unternehmen wieder Gewinne erzielen. Mit dem Misserfolg des Spiele-Handhelds Atari Lynx geriet Atari 1989 wieder in die Verlustzone. Die schlechten Verkaufszahlen der Spiele-Konsole Atari Jaguar im Jahr 1993 besiegelten das Ende des Hardware-Geschäfts.
Nach einem mehrmaligen Verkauf hielt schließlich Hasbro Interactive die Atari-Rechte, ab 2001 Infogrames, welche 2009 schließlich in Atari aufgingen. Zu bekannten Spiele-Titeln zählen Backyard Sports, Test Drive und RollerCoaster Tycoon. Ein Großteil der Spiele-Titel will Atari nun an andere Publisher verkaufen, um genügend finanzielle Mittel für eine Restrukturierung zu sammeln. Zukünftig will sich Atari auf mobile Spieleplattformen konzentrieren.
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