BlackBerry beendet Smartphone-Entwicklung, will Software lizenzieren
Der einstiger Smartphone-Primus BlackBerry hat bekannt gegeben, sich zukünftig auf die Entwicklung von Software und zugehörigen Cloud-Diensten konzentrieren zu wollen. Das BlackBerry-System soll weiterentwickelt werden und an andere Smartphone-Hersteller lizenziert werden. Damit endet nach 17 Jahren die Smartphone-Ära bei BlackBerry. Zukünftig sollen neben dem Mobilsystemen mit zugehörigen Diensten auch IoT-Systeme bei BlackBerry eine immer größere werdende Rolle einnehmen.
Als erster Lizenznehmer der Smartphone-Software
tritt der indonesische Telekommunikationskonzern PT Tiphone in Erscheinung - angesichts der hohen Verbreitung von BlackBerry-Geräten in Indonesien ein naheliegender Schritt. Die von PT Tiphone entwickelten BlackBerry-Smartphones sollen hierbei unter der Marke BB Merah Putih vertrieben werden. Zu den Vertragsdetails liegen bislang keine Informationen vor. Die Smartphones werden voraussichtlich auf das von BlackBerry erweiterte Android aufbauen und entsprechend mit BlackBerry-Software ausgestattet sein.
Für BlackBerry rächt sich nun die Fehleinschätzungen bezüglich der Smartphones mit Touch-Display. Wie schon Microsoft und Nokia hatte auch BlackBerry den vor neun Jahren mit dem iPhone etablierten Markt der Smartphones ohne Stifteingabe und Hardware-Tastatur als kurzzeitiges Phänomen abgetan. Dabei war die Display-Tastatur für die Fingereingabe in den meisten Fällen gut genug, um Nachteile wie den fehlenden Druckpunkt wettzumachen. Der vor drei Jahren vollzogene Schwenk auf Smartphones mit Smartphone-Display war für BlackBerry zu spät.
Google hatte bei der Android-Entwicklung hingegen diese signifikante Neuausrichtung des Smartphone-Marktes frühzeitig erkannt und das System von Tasten und Stift auf Touch-Display umgestellt. Entsprechend dominieren heute Apple und Google den Smartphone-Markt mit iOS und Android, während BlackBerry und Microsoft mit BlackBarry OS und Windows Mobile/Phone in die Bedeutungslosigkeit gesunken sind.