Chris Lattner: Warum ich von Apple zu Tesla wechselte
Als der Swift-Erfinder und Leiter der Xcode-Gruppe Chris Lattner ankündigte, Apple in Kürze zu verlassen, sorgte dies für Aufregung. Lattner beruhigte in einem offiziellen Schreiben das Team rund um Swift jedoch und versprach, sich weiterhin zu engagieren. Bis auf den Wechsel an der Spitze werden sich keine Auswirkungen bemerkbar machen, so seine Aussage. Viel wurde auch über die Gründe seines Weggangs spekuliert. Von Lattner selbst hieß es zunächst nur, dass er eine einmalige Gelegenheit erhalten habe - was sich dann als Angebot des Automobilherstellers Tesla herausstellte. Vor einigen Tagen behauptete ein Bericht allerdings, Unzufriedenheit mit Apples Geheimhaltungspolitik sei einer der wesentlichen Punkte gewesen. Gerade bei der Leitung eines Open-Source-Projekts wie Swift habe sich dies als sehr hinderlich erwiesen.
Keine Unzufriedenheit, sondern ChancenChris Lattner will davon aber nichts wissen und verweist die zitierten "Freunde", auf deren Aussagen jener Bericht fußte, ins Reich der Legenden. In einem kurzen
Interview spricht er dagegen über die Chance, die sich ihm bei Tesla bot. Seit 30 Jahren programmiere er bereits und seit 16 Jahren sei er mit der Entwicklung von Werkzeugen wie Xcode betraut. Zwar konnte sich Lattner vorstellen, noch lange in diesem Bereich zu bleiben - allerdings sei es an der Zeit gewesen, einmal etwas Neues zu tun. Tesla ermöglichte ihm, seine Fähigkeiten in einer ganz anderen Branche einzusetzen. Dem Angebot des Autopilot-Teams bei Tesla war daher nicht zu widerstehen, so Lattner.
Teslas ambitionierte PläneTeslas Ziel ist, noch bis Ende des Jahres ein selbstfahrendes Auto zu präsentieren. Damit käme Tesla sogar den gesetzlichen Neuregelungen zuvor, wann sich Autos ohne Eingriffe des Fahrers auf öffentlichen Straßen bewegen dürfen. Eine solche Technologie hat das Potenzial, einen Markt komplett zu verändern - sicherlich einer der Gründe, warum es Chris Lattner als so reizvoll empfand, an genau diesem Projekt mitzuwirken. Tesla kündigte im vergangenen Oktober an, dass alle neuproduzierten Fahrzeuge bereits die erforderliche Hardware mitführen - diese müsse nur noch softwareseitig aktiviert werden.