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»Clickwheel-iPhone«: Ein frühes iPhone-Konzept, das sich nicht gegen iOS durchsetzte

Heutzutage ist es schwer, sich ein Smartphone-Bedienkonzept vorzustellen, dass sich nennenswert von den etablierten Systemen iOS oder Android unterscheidet. Doch vor zehn Jahren, als die Geburt des modernen Smartphones in Form des ersten iPhones noch bevorstand, hatten die Strategen und Entwickler bei Apple noch viele verschiedene Möglichkeiten angedacht, wie die Nutzerführung des »Apple-Handys« zu bewerkstelligen sei.


Kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum tauchte nun ein Video auf, welches eine dieser Alternativen, die es schlussendlich nicht schafften und sich dem überlegenen iOS-System geschlagen geben mussten, aufzeigt. Es handelt sich um ein System mit dem Codenamen »Acorn OS« und zeigt sehr deutlich, von welchem anderen bekannte Apple-Gerät es inspiriert war.


Das iPhone als iPod-Variante
Denn zwar verfügt es bereits über eine Multitouch-Display, allerdings ist die untere Hälfte davon dauerhaft einem digitalen Clickwheel bedeckt, wie man es vom damaligen Verkaufsschlager iPod gewohnt war. Die UI des Sichtfensters verzichtet, ebenfalls wie beim iPod, komplett auf Grafiken und zeigt lediglich alle Optionen und Funktionen in Form einer Liste an, durch die man mit dem Clickwheel navigiert. Zwischen beiden Sektionen gibt es noch eine Leiste mit grundlegenden Knöpfen wie Play, Vorwärts, Rückwärts und Menü; ein klarer Hinweis darauf, dass hier die Telefonie als bloßes Feature eines neuartigen iPods vorgesehen war.


Keine Apps, keine Grafik, keine Zukunft
Das heute nicht mehr wegzudenkende Konzept von Apps war damals noch nicht vorgesehen. Die wesentlichen Funktionen beschränkten sich auf das Musikhören, wie es beim iPod üblich war, und dem Wählen von Telefonnummern sowie SMS. Unter »Extras« verbargen sich Zusatzelemente, die heute als eigenständige Apps realisiert sind, etwa Fotos, Uhr, Kontakte, Kalender oder Notizen. So interessant das damalige Konzept in der Retrospektive auch sein mag, dürfen wir wahrscheinlich sehr froh sein, dass am Ende das mutigere »iPhone OS«, welches heutzutage als iOS firmiert, sich durchgesetzt hat. Die damit etablierte Art hatte sich inzwischen so weit durchgesetzt, dass auch Konkurrenzsysteme wie Android darauf fußen: Mihilfe bestimmter Fingergesten durch Apps navigieren, welche über unterschiedliche grafische Obrflächen verfügen, und dabei nur bei Bedarf digitale Tasten sehen.

Weiterführende Links:

Kommentare

pünktchen
pünktchen06.01.17 12:36
Das war vermutlich nicht nur ein Konzept sondern eine Weiterentwicklung des Pixo OS des iPods:

The story I’ve heard is that at the outset of Apple’s iPhone initiative, there was a heated debate within Apple as to what OS should be used [for the iPhone]. Forstall and Serlet pushed for using OS X. Fadell (and, according to one source, former Apple executive Steve Sakoman) pushed for using something else.


Und das "something else" wäre dann das Betriebsystem des iPod gewesen. Fadell gilt als Vater des iPods.
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Dirk!06.01.17 13:15
Der damalige „Kampf“ der Ideen und Gruppen wurde ja schon mehrmals berichtet, aber das hier ist ja wirklich fantasielos: Multitouch und dann Wählen mit Clickwheel und nacheinander Anfahren der Nummern statt Tippen derer?

Ein Glück, das Forestall und sein iOS besser waren...
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iWilson06.01.17 13:33
Vielleicht hätte man auch später wieder auf Forstall hören sollen und nicht alles Jony Ive überlassen sollen.
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someone06.01.17 13:53
Das Konzept mit dem Touchwheel mutet in der Tat ziemlich absurd an
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subjore06.01.17 14:12
someone
Das Konzept mit dem Touchwheel mutet in der Tat ziemlich absurd an

Zumal man dafür ja auch kein Touchscreen benötigt. Einfach ein iPod mit Telefonfunktion. Es ist eh viel schlauer das Touchweel als Hardware zu verwenden, wenn es immer angezeigt werden soll. Das OS kann auf dem Gerät laufen, welches Steve Jobs bei der iPhone Präsentation zuerst gezeigt hat.
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Mostindianer06.01.17 14:43
Die Funktionsweise von Click Wheel könnte man bei gewissen Sachen immer noch verwenden, vor allem beim genauen Vor- und Zurückspulen eines Lieds oder eines Films. Der Querbalken ist zwar platzsparender, aber durch die Ungenauigkeit würde ich das Rad vorziehen.
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spheric
spheric06.01.17 15:07
iWilson
Vielleicht hätte man auch später wieder auf Forstall hören sollen und nicht alles Jony Ive überlassen sollen.
Ich will den grünen Filz und das Leder-Imitat zurück!

Ach nee, vielleicht doch lieber nicht...
Früher war auch schon früher alles besser!
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iWilson06.01.17 15:25
spheric
iWilson
Vielleicht hätte man auch später wieder auf Forstall hören sollen und nicht alles Jony Ive überlassen sollen.
Ich will den grünen Filz und das Leder-Imitat zurück!

Ach nee, vielleicht doch lieber nicht...

Okay, da hast Du recht. Aber die flachgemachten Auswahlrädchen beim Datum z.B. sind inkonsequent. An manchen Stellen fand ich den Skeumorphismus nicht verkehrt.
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iMäck
iMäck06.01.17 16:01
iWilson

Auch bei den iOS Notizen fand ich den gelben Notizblock absolut passend!

Bei Kontakte oder war es Kalender in Mac OS (und Game Center) war das Leder in der Tat extrem übertrieben und unpassend.

Was macht eigentlich Forstall aktuell?

Der müsste doch gefragt sein bei der Konkurrenz.🤔
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Dom Juan06.01.17 17:03
iWilson
spheric
iWilson
Vielleicht hätte man auch später wieder auf Forstall hören sollen und nicht alles Jony Ive überlassen sollen.
Ich will den grünen Filz und das Leder-Imitat zurück!

Ach nee, vielleicht doch lieber nicht...

Okay, da hast Du recht. Aber die flachgemachten Auswahlrädchen beim Datum z.B. sind inkonsequent. An manchen Stellen fand ich den Skeumorphismus nicht verkehrt.
Meinst Du den Wecker ? Ich finde, es passt. Das was ich sehen will/muss ist klar hervorgehoben, der erst verblasst mit einem "fade out" in den Hintergrund. Eigentlich gar nicht schlecht. Aber auch erst seit iOS 8, iOS 7 war anfangs wirklich etwas milchglasig ^^
Les gouts et les couleurs, wie der Franzose sagt… Ernsthaft, ich hatte letztens das erste iPad in der hand, sprich mit iOS 5 (-glaube ich). Hat einen gewissen "öh… neeee"-Effekt bei mir hervorgerufen ^^
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teorema67
teorema6706.01.17 18:42
subjore
... Einfach ein iPod mit Telefonfunktion ...
Das wollten wir damals, und Apple hat nicht geliefert.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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X-Ray
X-Ray06.01.17 19:00
Ne ne Freunde, viel zu "geek" die Version mit dem virtuellen Clickwheel.
Steve hatte das Original doch bei seiner berühmten Vorstellung der ersten Version dabei:
"An iPod, a internet device, a telephone" wie er es so schön Mantraartig sagte und dann:

Tataaaa



Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum ( Einstein )
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teorema67
teorema6706.01.17 19:07
X-Ray
Tataaaa

Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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rafi06.01.17 19:12
Ich denke das ist einfach ein iPod Emulator. Vermutlich für die Softwareentwickler.
Und wenn man sowas hat, ist es auch nicht mehr schwer, da ein SMS Menüpunkt einzufügen.
Also wenn dann wäre das einfach für einen Oldschool-iPod mit SIM Karte.

Und Apps waren auch beim iPhone nicht vorgesehen!
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Retrax07.01.17 09:48
rafi
Und Apps waren auch beim iPhone nicht vorgesehen!
Natürlich waren die vorgesehen.
Apple war nur noch nicht soweit mit dem SDK.
Nicht alles glauben was Steve erzählt hat. Da ging es immer nur darum _jetzt_ die Produkte zu verkaufen die zum _jetzigen_ Zeitpunkt da waren mit den Features die bis jetzt eben ausgereift waren.

Es gab doch mal einen Artikel indem es hiess dass die iOS / iPhone Entwickler hinter der Bühne Blut und Wasser geschwitzt hätten aus Sorge ob die Präsentation / Keynote ohne Abstürze des iPhone OS abläuft.

SO unausgegoren war das alles noch im Januar 2007...
Die müssen Tag und Nacht bis zum Verkauf des iPhones daran gearbeitet haben um die Stabilität und Robustheit zu erreichen welche erreicht wurde.
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teorema67
teorema6707.01.17 14:32
Retrax
... Apple war nur noch nicht soweit mit dem SDK...
iOS und Android haben zwar später das Rennen gemacht, dennoch gab's vor 2007 schon massig Apps für Symbian.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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gegy07.01.17 17:38
Erinnert mich an dieses Teil. 😉


Ich war mal in nem Apple Laden und da haben doch tatsächlich ein Vater mit seinem Sohn nach dem Teil gefragt. Ich hab dann Aufklärung betrieben und innerlich gelacht. 😂
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Pixelmeister08.01.17 07:51
rafi
Ich denke das ist einfach ein iPod Emulator. Vermutlich für die Softwareentwickler.
Und wenn man sowas hat, ist es auch nicht mehr schwer, da ein SMS Menüpunkt einzufügen.
Das sehe ich auch so. So wäre das nicht auf den Markt gekommen. Der untere Teil simuliert nur Hardware. Bei diesem Konzept wäre das iPhone mit echtem Clickwheel und den üblichen 4 Buttons auf den Markt gekommen. So ist es glücklicherweise nicht gekommen.

Es zeigt aber, wie offen damals die Zukunft des Smartphones war – und nicht in so engen Grenzen, wie später von Samsung und Google behauptet. Die taten ja so, als können ein Smartphone gar nicht anders aussehen als ein iPhone und deshalb sei die Ähnlichkeit dazu zwingend.
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teorema67
teorema6708.01.17 08:00
gegy
Erinnert mich an dieses Teil. 😉


Ich war mal in nem Apple Laden und da haben doch tatsächlich ein Vater mit seinem Sohn nach dem Teil gefragt. Ich hab dann Aufklärung betrieben und innerlich gelacht. 😂
Wäre das Teil von Apple gekommen, hätte es unser Leben revolutioniert. Obwohl durch Scharnier verbundene Eingabe- und Ausgabeplatten eher das Auslaufmodell sind.

Das Video ist echt gut, ich lach heut noch drüber
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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Stefab
Stefab12.01.17 16:50
Für die Music App hätte ich aber tatsächlich ganz gerne so ein virtuelles Wheel.
Da könnte man schön sauber und präzise spulen, etc.
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teorema67
teorema6712.01.17 18:20
Stefab
Für die Music App hätte ich aber tatsächlich ganz gerne so ein virtuelles Wheel.
Da könnte man schön sauber und präzise spulen, etc.
... auf jedem iOS-Gerät mit Touchscreen realisierbar. Warum macht Apple das nicht?

News von heute:
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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