Comeback der Tablets in Deutschland
Anfang des Jahrzehnts schien die große Zeit des Tablets gekommen zu sein, doch schon bald nahm das Interesse an den Mobilgeräten mit den größeren Displays wieder ab. Seit 2014 verzeichnet der Tablet-Markt immer größere Rückgänge. Doch das könnte sich bald ändern, prognostiziert der deutsche Branchenverband Bitkom.
Positive Aussichten für deutschen TabletmarktDen Prognosen zufolge könnte 2016 erstmals seit dem Knick wieder ein Wachstum bei Absatz und Umsatz mit sich bringen. So geht man von einem Absatz von 7,7 Millionen Tablets in Deutschland im Jahr 2016 aus - eine Steigerung von 4 Prozent gegenüber 2015. Der Umsatz wachse dabei sogar um 11 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Noch 2014 betrugen die deutschen Wachstumsraten besorgniserregende -7 Prozent beim Absatz und -14 Prozent beim Umsatz.
Hauptprofiteur: »Detachables«Doch nicht alle Tablets sollen gleichermaßen von der Erholung profitieren. Hauptnutznießer seien die sogenannten »Detachables« - also Tablets, die fest mit einer Tastatur verbunden werden können und mit denen die gleichen Aufgaben zu bewältigen sind wie mit vollwertigen Notebooks. Auf der Apple-Plattform treffen diese Bedingungen nur auf das
iPad Pro zu: Mit dem Smart Connector können Tastaturhüllen ohne Bluetooth direkt verbunden und mit Strom versorgt werden und der A9X-Chip versorgt das Gerät mit einer Rechenleistung, die auf dem Niveau von Heimcomputern liegt. Ob das iPad Pro allerdings einen echten Ersatz für den PC darstellt, ist umstritten, wie man auch an unserer jüngsten
Umfrage zu diesem Thema sieht.
Die Bitkom argumentiert, dass Detachables gleichermaßen für Privatanwendern und Geschäftskunden interessant seien, weil sie einfach in die bestehenden IT-Infrastrukturen zu integrieren seien. Ein Hinweis für den Erfolg solcher Tablets sei der steigende Durchschnittspreis für verkaufte Geräte: Dieser ist von 280 auf 300 Euro angestiegen und weist auf einen gestiegenen Anteil der höherpreisigen Detachables im Vergleich zu den klassischen Tablets hin. Apple nutzte bei der letzten Quartalskonferenz ein ähnliches Argument. Das iPad Pro sei dafür verantwortlich, dass es erstmals seit Langem wieder einen gestiegenen Umsatz in der iPad-Sparte gebe - in der Tat war das iPad im letzten Quartal die
einzige Hardware-Sektion mit wachsenden Umsatzzahlen.
Der generelle Rückgang auf dem Tablet-Markt der letzten zwei Jahre wird durch die gestiegene Konkurrenz durch »Phablet«-Smartphone sowie längere Upgrade-Zyklen erklärt. Daher müssten sich die Tablets eine neue Nische suchen - es reicht nicht mehr, das größere Mobilgerät zu sein. Damit träte das Tablet eher in Konkurrenz zum PC denn zum Smartphone.
Weiterführende Links: