Deutschland und Frankreich sprechen über Terrorgefahr durch verschlüsselte Messenger
Bislang wurde die Diskussion über die angeblichen Gefahren vollverschlüsselter Messenger in erster Linie in den USA sowie Großbritannien geführt. Nun kommt die Auseinandersetzung aber auch auf dem europäischen Festland an. So wurde bekanntgegeben, dass die Innenminister Frankreichs und Deutschlands Treffen abhalten wollen, um das Problem anzugehen. Der französische Innenminister argumentiert, Geheimdienste haben bei sicherer Vollverschlüsselung keine Möglichkeiten mehr, ihrer Aufgabe nachzukommen und Terrorismus zu bekämpfen.
Die Initiative geht von Frankreich aus, erst jüngst wieder das Opfer eines Terroranschlags. In einem anderen Fall, dem Mord am Priester Jacques Hamel in Rouen, kam den Ermittlungsergebnissen zufolge der vollverschlüsselte Messenger Telegram zum Einsatz - zumindest bei einem der Täter. Innenminister Bernard Cazeneuve gab an, seinem deutschen Kollegen "zahlreiche Vorschläge" übermittelt zu haben, über die man am 23. August in Paris diskutieren wolle.
Der Inhalt dieser Vorschläge ist nicht bekannt. Die Diskussionen könnten daher in zwei Richtungen verlaufen. Zum einen die Suche nach neuen Ermittlungsverfahren, wenn der Zugriff auf direkte Kommunikation immer schwieriger wird - zum anderen aber auch die in den USA und Großbritannien erörterte Option, Vollverschlüsselung bei Messengern einen Riegel vorzuschieben.