IBMs rasanter Umstieg auf Macs
Im Mai 2015 kündigten Apple und IBM einen Schritt an, der durchaus als Zeitenwende zu titulieren war. Man erinnere sich: In den Anfangstagen Apples galt IBM nicht nur als Konkurrent, sondern geradezu als den Markt unterdrückendes Feindbild. Unvergessen bleibt der legendäre Werbespot "1984", in dem IBM sehr eindeutig für den "Big Brother" steht. Nachdem Mitte 2014 bekannt wurde, dass Apple und IBM eng bei Lösungen für den Unternehmensmarkt kooperieren wollen, kündigte IBM weniger als ein Jahr nach Start der Partnerschaft an, zukünftig Macs im Unternehmen einzusetzen. Mitarbeiter haben seitdem die freie Wahl, ob sie lieber an einem Mac oder an einem normalen PC arbeiten möchten. Der Planung zufolge sollten innerhalb des ersten Jahres 50.000 Macs angeschafft werden.
Pläne weit übertroffenSehr schnell zeigte sich, dass die Mehrheit der neu angeschafften Computer für IBM-Mitarbeiter das Apple-Logo trugen. Auf der JAMF Nation User Conference (JNUC) äußerte sich Fletcher Previn von IBM zum aktuellen Stand. Demnach sei die Nachfrage nach Macs enorm hoch und die eigenen Prognosen wurden weit übertroffen. Anstatt die geplanten 50.000 Macs zu erwerben, waren es in diesem Zeitraum bereits 90.000 Geräte. Bis Ende 2016 sollen sechsstellige Werte erreicht sein. Die aktuelle Rate liegt bei 1.300 neuen Macs pro Woche.
IBM spart viel Geld mit MacsIBM hat ein deutliches Interesse daran, Arbeitsplätze mit Macs anstatt mit herkömmlichen PCs auszustatten. Vor einigen Monaten veröffentlichte IBM dazu eine interessante Rechnung. Auf eine vierjährige Nutzungszeit gerechnet sei der Mac trotz höherer Anschaffungskosten zwischen 260 und 535 Dollar günstiger als ein PC. Nur 3,5 Prozent der Mac-Nutzer im Unternehmen benötigen Unterstützung durch die Technik-Abteilung, wohingegen sich 25 Prozent der PC-Nutzer an den Helpdesk wenden. Einer internen Befragung zufolge planen 73 Prozent der IBM-Mitarbeiter, als nächsten Computer einen Mac zu wählen. IBM ist damit innerhalb kürzester Zeit zu Apples wichtigstem Einzelkunden geworden - und die Bedeutung steigt langfristig gesehen noch weiter.