In keinem Land so viele YouTube-Clips wie in Deutschland gesperrt
Zwischen Google und der Rechteverwertergesellschaft GEMA ist weiterhin keine Einigung in Sicht. Im Mittelpunkt der Streitigkeiten steht eine für beide Seiten zufrieden stellende Vergütung für die
Wiedergabe von Videos mit Musik auf dem Video-Portal YouTube, sofern diese in den Verantwortungsbereich der GEMA fallen. Zwar konnten sich beide Parteien bis 2009 auf ein vorläufiges Lizenzmodell einigen, doch lief dieses schließlich ersatzlos aus und YouTube sperrt seitdem Musik-Videos für Nutzer aus Deutschland.
Eine Schaugrafik verdeutlicht jetzt, was dies für das deutsche Angebot von YouTube bedeutet. In keinem mit YouTube vertretenem Land sind so viele Videos gesperrt wie in Deutschland. Von den
weltweit 1000 beliebtesten Clips lassen sich über 60 Prozent hierzulande nicht ansehen. Weit dahinter folgt der Südsudan mit ca 15 Prozent und der Vatikanstaat mit 5 Prozent. Auf den weiteren Plätzen reihen sich mit vier bis fünf Prozent Sperrungen Grönland, Myanmar, die palästinensischen Autonomiegebiete, Kirgisistan, Afghanistan und Bermuda ein.
Die GEMA reichte vor wenigen Tagen zudem eine Unterlassungsklage ein, um YouTube zur Entfernung der Warnmeldung bei gesperrten Videos zu zwingen. Die Meldung "Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die GEMA die erforderlichen Musikrechte nicht eingeräumt hat." suggeriere angeblich, dass die GEMA eine Lizenzierung der Inhalte grundsätzlich ablehne. Zitat: "Die Sperrung eines Videos auf YouTube kann zahlreiche Gründe haben. Die Labels können beispielsweise die Nutzung ihres Repertoire selbst sperren. Auch viele Verlage und Künstler nehmen ihre Rechte im Online-Bereich selbst wahr."
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