Intel: Erfolg bei Server-Prozessoren, Einbruch bei Desktop-Prozessoren
Der Markt für Desktop-PCs schrumpft immer weiter. Das geht auch an dem Chiphersteller Intel nicht spurlos vorüber, wie die
aktuellen Quartalszahlen des Prozessorentwicklers zeigen. Zwar scheint das Geschäft stabil zu laufen - so verringerten sich Umsatz und Gewinn im dritten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahresquartal nur minimal -, aber unter der Oberfläche finden Verschiebungen statt. Denn das Kerngeschäft mit Prozessoren brach um 7 Prozent ein. Aufgefangen wurden die Verluste größtenteils durch ein kräftiges Plus bei Server-Prozessoren.
Verluste in der ProzessorsparteNur noch 8,5 Milliarden US-Dollar Umsatz vermeldete die „Client Computing Group“, die Prozessorsparte in Intels Unternehmensstruktur. Vor einem Jahr waren es noch 9,2 Milliarden Dollar. Im Geschäftsbericht betont Intel bei solchen Zahlen stets, dass sich die Werte im Vergleich zum direkten Vorquartal verbessert haben (
). Das ist aber im Wesentlichen auf innerjährliche Schwankungen zurückzuführen.
Gewinne bei Server-ProzessorenDen Verlusten der Prozessorsparte steht ein Umsatz-Plus von 8 Prozent in der „Data Center Group“ gegenüber. Nach 3,7 Milliarden Dollar vor einem Jahr erwirtschaftete der Konzern mit den Server-Prozessoren im dritten Quartal 2015 immerhin 4,1 Milliarden Dollar. Das ist inzwischen schon halb so viel wie die Umsätze im Kerngeschäft.
Der Swing von Desktop zu MobileGrund dieser Entwicklung ist neben der verzögerten Veröffentlichung der Skylake-Prozessorgeneration auch die zunehmende Bedeutungsverschiebung weg vom klassischen Desktop-PC hin zu Mobilgeräten wie Smartphone und Tablet. Intels Prozessoren sind im Desktop-Bereich weit verbreitet - unter anderem laufen alle Macs mit Intel -, aber Intels Rolle im Mobilbereich ist marginal. Die direkten Auswirkungen der mobilen Ära fallen also negativ ins Gewicht - es gibt aber auch indirekte, positive Auswirkungen. Denn die sich ausbreitenden Dienste für Mobilgeräte steigern die Notwendigkeit von umfangreichen Server-Farmen. Bei diesen wiederum ist Intel gut im Geschäft, was auch die Umsatzsteigerungen in diesem Segment erklärt.
Intels Gesamtumsatz und Gesamtgewinn für Q3 2015Die Umsatzverschiebungen zwischen den verschiedenen Intel-Teilbereichen heben sich insgesamt nahezu auf. Der Gesamtumsatz der letzten drei Monate betrug 14,5 Milliarden Dollar, nur etwas weniger als die 14,6 Milliarden Dollar des Vorjahresquartals. Als Nettogewinn blieben davon 3,1 Milliarden Dollar übrig. Letztes Jahr waren es für den Zeitraum 3,3 Milliarden Dollar.