Kagi ist Geschichte - Aus für den Shareware-Dienstleister
Ein Urgestein im Mac-Markt gab bekannt, die Pforten zu schließen und den Dienst komplett einzustellen. In der Zeit vor dem Mac App Store wurde Software fast ausschließlich als Packungsversion oder eben als Shareware vertrieben, die dann mit einer Registriernummer freizuschalten war. Einer der bekanntesten Anbieter, vor allem für Shareware auf der Mac-Plattform, war Kagi. Schon im Jahr 1994 hatte Kagi den Dienst aufgenommen und half Software-Anbietern dabei, ihre Programme zu vertreiben und zu verkaufen. Kagi erhielt einen Anteil am Verkaufspreis, wickelte dafür aber die gesamten Zahlungsvorgänge ab. Kunden hatten zudem die Möglichkeit, frühere Einkäufe noch einmal aufzurufen, um einen verlorenen Registrierschlüssel nachzuschlagen.
Nach 22 Jahren ist jetzt allerdings Schluss und Seitenbesucher werden nur noch mit der traurigen Nachricht begrüßt, dass es kein Kagi mehr gibt. In der offiziellen Erklärung heißt es, dass Kagi zehn Jahre lang versucht habe, finanziell wieder auf die Beine zu kommen. Ursache der finanziellen Schwierigkeiten war eine "supplier fraud situation", ein nicht näher erläuterter Betrugsfall mit einem Anbieter. Wer sich Sorgen um seine bei Kagi hinterlegten Kundendaten macht, kann aber beruhigt werden. Kagi verspricht, trotz Zahlungsunfähigkeit nicht zu versuchen, die Daten weiterzugeben oder zu verkaufen. Lediglich Software-Anbieter haben Zugriff, um Kundendienst leisten zu können. Die Nachricht an alle Kunden und Entwickler endet mit einem traurigen "We are sorry we have failed you".
Ein Grund, warum Kagi sich finanziell nicht mehr erholen konnte, war mit Sicherheit auch die Entwicklung des Software-Marktes in den vergangenen Jahren. Das klassische Shareware-Geschäft geht immer weiter zurück und fast alle Dienstleister dieser Art müssen mit rapide sinkender Nachfrage kämpfen. Dafür verantwortlich sind Plattformen wie der Mac App Store, im Spielebereich auch populäre Dienste wie Steam, die zu einem wichtigen Anlaufpunkt wurden.