Kinderarbeit bei iPhone-Akkus: Apple-Initiative soll gegensteuern
Zusammen mit anderen großen Elektronikfirmen wie HP, Huawei, Samsung SDI und Sony möchte Apple die Arbeitsbedingungen in den Cobalt-Minen der Demokratischen Republik Kongo verbessern. Das dort abgebaute Cobalt ist über mehrere Stationen der Zulieferkette auch in Apples Lithium-Ionen-Akkus zu finden.
Anfang des Jahres deckte Amnesty International auf, dass in kongolesischen Minen das Übergangsmetall auch von Kindern zu Tage gefördert werde. Außerdem seien auch die erwachsenen Minenarbeiter schlecht für diese Tätigkeit ausgerüstet und verdienten nicht mehr als umgerechnet zwei US-Dollar am Tag. Über chinesische Zwischenfirmen landet der Rohstoff in Elektronikgeräten aller oben genannten Unternehmen.
Initiative gegen Kinderarbeit und ArbeitsmissständeDeswegen riefen sie gemeinsam mit der chinesischen Handelskammer und der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die »Responsible Cobalt Initiative« aus. Darin verpflichten sich die Konzerne, den Abbau- und Transportweg des verwendeten Cobalts von der Mine bis zum Endprodukt zu überwachen und Missstände sofort aufzudecken und auf deren Beseitigung zu dringen. „Das Problem kann nicht von einer Firma allein gelöst werden“, sagte ein Vertreter eines chinesischen Unternehmens, das ebenfalls an der Initiative beteiligt ist. „Deswegen ist es großartig, geradezu überraschend, dass so viele Firmen zusammen gekommen sind.“
Engagement an zwei FrontenCobalt gehört nicht zu den sogenannten »Konfliktrohstoffen« (Zinn, Wolfram, Tantalum, Gold), weswegen es keine Vorgaben über Transparenz der Zulieferkette gibt. Apple hat eigenen Angaben zufolge selbst erst in diesem Jahr den Weg des Cobalts bis in den Kongo zurückverfolgen können. Gemeinsam mit der Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC), in der Apple ebenfalls Mitglied ist, soll deshalb nun untersucht werden, ob nicht auch weitere Elemente zu Konfliktrohstoffen erklärt werden müsse. Dafür rief die Vereinigung die »Responsible Raw Materials Initiative« aus.
Amensty International ist mit den Folgen ihrer Aufklärungsarbeit vom Jahresbeginn zufrieden. „Jetzt muss noch die Umsetzung folgen“, sagte Mark Dummet von der Menschenrechtsorganisation. „Wir fordern Unternehmen wie Apple und Samsung nun auf, die Namen ihrer Cobalt-Schmelzer zu nennen und die Risiken offenzulegen, die sie in ihrer Zulieferkette entdeckt haben.“
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