Mehr Minderheiten ins Management? Aktionär will Apple zu mehr Vielfalt zwingen
Wer ethnische Minderheiten diskriminiert, Frauen ausschließt oder Menschen mit anderer religiöser oder sexueller Präferenz herabwertet, schadet nicht nur dem eigenen Ansehen, sondern auch dem ökonomischen Erfolg. Diesen Grundsatz vertreten die meisten großen IT-Konzerne der USA, allen voran Apple. Nicht zuletzt im Kampf gegen Präsident Trumps Einreisedekret trug Cupertino diese Überzeugung wie ein Glaubensbekenntnis vor sich her.
Antrag zur SelbstverpflichtungDoch manch Aktionär vermisst bei Apple, diese Grundsätze auch intern zu leben. Zwar betont Apple immer wieder stolz, dass es keine Zahlungslücke mehr zwischen Männern und Frauen gibt und dass der Anteil an Mitarbeitern aus Minderheiten stetig ansteige. Aber Tony Maldonado, selbst mit hispanischen Wurzeln, will mehr. Er fordert eine Selbstverpflichtung des Managements, auch in den obersten Etagen des Konzerns mehr Schwarze, Hispanics oder Asiatischstämmige einzustellen. Einen entsprechenden Antrag will er in die kommende Aktionärsversammlung am 28. Februar einbringen.
Apples Selbstbild: eine vielfältige Mitarbeiterschaft Bereits 2016 krachend gescheitertEs ist nicht sein erster Versuch: Bereits im Vorjahr startete er einen entsprechenden Versuch, der vor allem dadurch Bekanntheit erlangte, dass Apple ihn im Vorfeld zu verhindern suchte und dafür vom SEC, der US-Börsenaufsicht, gerügt wurde (MTN berichtete:
). Damals erhielt sein Antrag nur von 5,1 Prozent der Anleger Zustimmung. Eine gewaltige Niederlage, aber immerhin genug - mehr als 3 Prozent -, um in diesem Jahr einen zweiten Versuch zu starten. Diesmal hat er die Investmentfirma Zevin Asset Management auf seiner Seite. Erneut ruft die Apple-Führung zur Ablehnung des Antrags auf.
Ist Apples Führungsriege zu weiß?Als Erklärung dafür, dass 82 Prozent des Apple-Managements weiß sind, führt Cook in der Regel das fehlende Angebot auf dem Arbeitsmarkt auf. „Entschuldigen Sie meine Sprache, aber das ist Bullshit“, sagte Maldonado zu dieser Ausführung. Seiner Meinung nach verstecke sich Apple in der Selbstpreisung bei den Anstrengungen für Minderheiten nur auf den Retail Stores. Denn die meisten Neuanstellungen von Angehörigen der verschiedenen Minderheiten geschehen im Verkaufsbereich. „Langfristig wird ihnen das schaden“, sagte der Anleger, der sich keinesfalls als ethnischer Robin Hood verstanden wissen will. „Je mehr dieser Zustand öffentlich wird und je mehr sich die Führung gegen Änderungen wehrt, desto eher kaufen die Leute guten Gewissens woanders.“
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