Microsoft hält iPad Pro nicht für einen Computer; das Surface Pro dagegen schon
Anfang des Monats gab Apple einen Werbeclip frei, in dem das
iPad Pro als veritabler Computer-Ersatz angepriesen wurde. Kaum zwei Wochen später antwortet Microsoft mit einem eigenen Video für das
Surface Pro, in dem sich die beiden Sprachassistenten Cortana und Siri darüber unterhalten, ab wann aus einem Tablet wirklich ein Computer geworden sei.
Siri vertritt in dem Clip die sture Meinung, dass eine verbundene Tastatur alles sei, was das iPad Pro zum Aufstieg in den Computer-Rang benötigt. Cortana dagegen vergleicht weitere Elemente wie Prozessorleistung des eingebauten Intel Core i7, die oftmals funktionseingeschränkten Mobilvarianten der meisten Apps im Vergleich zu Desktop-Varianten, das Angebot an Anschlüssen sowie das in die Surface-Tastatur eingebaute Trackpad. Am Ende gelangt Siri zu der Erkenntnis, dass es wohl »keine gute Idee« gewesen sei, eine Party zur Computer-Ernennung gefeiert zu haben.
Zwei widerstreitende MobilkonzepteApple und Microsoft verfolgen in Sachen tragbare Computer zwei deutlich unterschiedliche Konzepte. Während Apple eine klare und strikte Trennung zwischen Mobilgeräten wie iPhone oder iPad und Mobilcomputern wie MacBooks einhält, setzt Microsoft auf möglichst hybride Produkte. Deswegen läuft auf iPads stets nur iOS und auf MacBooks OS X, während Tablets und Laptops von Microsoft beide auf Windows-Versionen setzen.
Mit dem iPad Pro und seiner Prozessorleistung auf Laptop-Niveau wollte Apple das Tablet als neue Alternative zu der Hybrid-Konkurrenz ausweisen. Doch insbesondere die Funktionseinschränkungen der iOS-Versionen im Vergleich zu OS X bei vielen Produktiv-Apps sorgen bei Nutzern dafür, das Tablet nicht als vollwertigen Ersatz für Computer anzusehen. Auch unsere
Umfrage unter den MTN-Lesern förderte zu Tage, dass ziemlich genau die Hälfte das iPad nur als praktische Ergänzung zum Mac anerkennen. Immerhin 40 Prozent gaben an, dass das iPad für den Hausgebrauch ausreiche und der Mac nur bei komplexen Aufgaben notwendig sei. Einen vollwertigen Computer-Ersatz machten aber nur knapp 5 Prozent der Befragten beim iPad aus.