Microsofts CEO Steve Ballmer kündigt Rücktritt an
Microsoft hat soeben offiziell bekannt gegeben,
dass der langjährige CEO Steve Ballmer zurücktritt. Spätestens soll dies in 12 Monaten erfolgt sein, sofern aber vorher bereits ein Nachfolger gefunden wird, auch eher. Bis zu diesem Zeitpunkt führt Ballmer ganz normal seine Dienstgeschäfte weiter. Steve Ballmer kommentiert seinen geplanten Rücktritt damit, es gebe nie einen perfekten Zeitpunkt für einen Übergang, jetzt sei allerdings eine gute Zeit gekommen.
Man habe eine neue Strategie erarbeitet, das Unternehmen neu strukturiert und ein großartiges Führungsteam aufgebaut. Jetzt
benötige Microsoft einen CEO, der noch lange im Unternehmen bleibe. Ballmer wollte nicht mitten in der Umstrukturierungsphase in den Ruhestand gehen. Für die Suche nach einem Nachfolger wurde ein Gremium gegründet, dem auch der ehemalige CEO und Mitgründer Bill Gates angehört.
Mitte Juli hatte Steve Ballmer groß angelegte Umstrukturierungen des Konzerns bekannt gegeben. Um mehr Innovationen liefern und sich besser auf dem Markt behaupten zu können, müsse man konsistente Lösungen anbieten. Einige Erläuterungen klingen sehr stark nach Apples Philosophie, nämlich
Hard- und Software eng aufeinander abzustimmen. Genau das scheint auch Microsofts Absicht zu sein; man kann davon ausgehen, mehr Hardware-Lösungen zu sehen, die direkt von Microsoft entwickelt wurden.
Microsoft steht vor dem großen Problem, dass der klassische PC-Markt immer weiter zurückgeht; genau dieser Markt besteht aber vornehmlich aus Windows-Computern, wohingegen
Microsoft weder im Smartphone- noch im Tabletmarkt wirklich Fuß gefasst hat. Die Umstrukturierungen sollen dies ändern und Microsoft neue Geschäftsfelder ermöglichen. Steve Ballmer war als CEO in den letzten Jahren verstärkt in Kritik geraten, da man ihm vorwarf, Microsoft nicht gut genug für sich veränderte Märkte positioniert zu haben.
Steve Ballmer wurde 2000 CEO von Microsoft, nachdem Bill Gates die Position nicht mehr ausfüllen wollte. Ballmer machte sich unter anderem durch lautstarke und bewegungsfreudige Bühnenauftritte einen Namen, weswegen ihm der Spitzname "Monkeyboy" zuteil wurde.
Während seiner Amtszeit verdreifachte sich der jährliche Umsatz, Ballmer erschloss neue Bereiche wie den Servermarkt bzw. Datencenter oder auch den Konsolenmarkt mit der Xbox. Außerdem wehrte er eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens ab. Allerdings fallen auch Fehlschläge wie Windows Vista, das momentan von den Kunden verschmähte Windows 8 oder die großen Probleme, sich im Smartphonemarkt durchzusetzen, in Ballmers Amtszeit.
Sicherlich Steve Ballmers mit Abstand am häufigsten verfolgter Auftritt:
Steve Ballmer auf der Build Conference im Juni. Hauptthema: Windows 8.1