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Nach Kartellvorwurf aus Deutschland: Apple beendet Exklusivvertrag mit Audible

Nach heftiger Kritik, insbesondere aus Kreisen kleinerer deutscher Verlage, öffnet Apple die Hörbuch-Sektion des iBooks Store für alle Anbieter. Zuvor arbeitete der Konzern in diesem Bereich exklusiv mit der Amazon-Tochter Audible zusammen. Diese ist nun nur noch eine von vielen Bezugsquellen für die angebotenen Hörbücher, wenngleich auch die mit Abstand häufigste.


Die Kartellwächter der EU begrüßten den Schritt und versprechen sich mehr Wettbewerb auf dem Markt, der von Audible beherrscht wird. Ende 2015 hatten deutsche Verlage das Bundeskartellamt (BKartA) eingeschaltet, welches in der Folge ein Verwaltungsverfahren aufnahm. Dieses hatte nicht das Ziel, Bußgelder von den Beteiligten einzufordern, sondern die gängige Praxis zu beenden. Da Apple und Audible dies nun selbst getan haben, beendete heute auch das BKartA seine Ermittlungen. Erst durch diesen Schritt wurde das Ende des Exklusivvertrages bekannt, welches schon am 5. Januar beschlossen worden sein soll.


Audible beherrscht 90 Prozent des digitalen Hörbuch-Marktes
Kleinere Verlage sahen sich zuvor hohem Druck von Audible ausgesetzt. Über die drei Plattformen iTunes, Amazon und Audible wurden 90 Prozent der Hörbücher vertrieben; alle aus der gleichen Quelle. Infolgedessen versuchte die Amazon-Tochter, die kleinen Verlage zu ungünstigen Flatrate-Konditionen mit geringen Beteiligungen zu zwingen. Dagegen begehrten die Verlage und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf. Das Bundeskartellamt erhofft sich von der neuen Regelung mittelfristig nicht nur bessere Chancen für Verlage, sondern auch ein größeres Angebot und günstigere Preise für die Kunden.

Apple hatte im Buchmarkt schon öfter mit Kartellvorwürfen zu kämpfen. Der prominenteste Fall ereignete sich in den USA, wo Apple die großen Verlage verpflichtet haben soll, ihre E-Books nirgendwo günstiger anzubieten als im iBooks Store. Als Folge musste Apple 450 Millionen US-Dollar Strafe zahlen, von denen der Großteil an die eBook-Käufer ausgezahlt werden musste.

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Kommentare

table620.01.17 08:46
Grossartig und längst fällig!
+3
mayo8120.01.17 11:35
An der Marktmacht von Audible wird sich nicht viel ändern. Dafür hat Amazon mit ihrer Hörbuch-Tochter zuviel richtig gemacht.
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