Neuer Mac Pro, neuer iMac, neues Apple-Display: Phil Schiller kündigt große Updates an
Die letzten Monate waren für Fans von Apples Desktop-Macs nicht einfach: 2016 brachte kein iMac-Update, Mac mini und Mac Pro wurden seit Jahren nicht mehr angefasst und das Apple-eigene Thunderbolt Display segnete das Zeitliche. Viele Beobachter argwöhnten verbittert, dass Apple das Interesse am Mac verloren hätte und nur noch auf iPhone, iPad, Apple Watch und Dienste wie Apple Music und Apple Pay abziele. Sämtliche Beteuerungen der Führungsebene, dass der Mac weiterhin wichtig sei, galten als Lippenbekenntnisse.
Offensichtlich hat der Konzern nun beschlossen, in einem ungewöhnlich Schritt in die Offensive zu gehen. In einem extra anberaumten Pressetermin offenbarten Marketing-Manager Phil Schiller und Hardware-Chef Craig Federighi das, was sich alteingesessene Mac-Fans erträumten: Neue Geräte sind in Anmarsch. Nicht nur der überfällig
iMac-Refresh steht an, sondern auch ein noch viel länger überfälliges Hardware-Update für den
Mac Pro. Darüber hinaus solle die Apple-Welt sich auf einen weiteren kompletten Neustart für Apples High-End-Mac im modularen Design vorbereiten. Sogar ein Apple-Display sei im Rahmen dessen vorgesehen.
Mac ProBezüglich des - nach wie vor aktuellen und auch preislich unveränderten - Mac Pro von 2013 gab Federighi zu, dass das Design nicht optimal erweiterbar sei und sich die Entwicklung in einer Sackgasse befände, weil die Evolution der Grafikkarten nicht zum Kühlungskonzept der Dual-Grafikkarten im Mac Pro passe. Apple habe daher beschlossen, ein komplettes Redesign des Gerätes einzuläuten. Dafür müssen sich die Kunden aber noch gedulden, denn einen Zeitplan gab Schiller nicht; er schloss lediglich aus, dass es bereits 2017 so weit sei, denn das angestrebte »modulare« System erfordere weitere Entwicklungszeit. Worüber sich Freunde des größten Macs aber schon diese Woche (!) freuen dürfen, sei ein kleineres Hardware-Update. So soll dass 3.399 Euro teure Modell von 4 auf 6 CPU-Kerne wachsen, während das Modell mit 4.599 Euro 8 statt 6 Kerne erhält. Auch die GPU soll eine Aktualisierung erfahren; am Design und auch an den Anschlüssen ändert sich zunächst allerdings nichts.
Aktualisierung 20:12: Der aktualisierte Mac Pro mit 6-Kern-CPU lässt sich ab sofort bestellen, die Variante mit 8 Kernen ist derzeitig noch nicht verfügbar:
Pro DisplayIm Rahmen des Mac Pro sei auch ein zueghöriges »Pro Display« in Arbeit, verkündete Schiller. Erst vor wenige Monate warf Apple den letzten eigenen Bildschirm, das Thunderbolt Display, aus dem Angebot und beschloss, stattdessen einen externen Monitor von LG zu bewerben. Doch schon damals gab es einige wenige Gerüchte, die an einen Nachfolger des Thunderbolt Displays glaubten. Das Pro Display werde allerdings ebenso wie der Mac Pro erst in den kommenden Jahren auf den Markt kommen. Interessanterweise schloss Schiller schon heute aus, dass der Bildschirm Touch-Bedienung zulasse; hier bleibt Apple also dem häufig geäußerten Credo treu.
iMacDer deutlich verbreitetere Desktop-Computer iMac spielte in dem Treffen eindeutig nur eine Nebenrolle. Dennoch verriet Schiller bereits, dass 2017 wieder ein iMac-Refresh erleben werde. Craig Federighi beschrieb, dass Apple auch künftig auf die Zweigleisigkeit von Mac Pro und iMac setze, wenngleich für manch professionellen Nutzer schon der iMac ausreiche. Hardware-Spezifikationen für das 2017er Modell gab er aber noch nicht, ebensowenig einen Ausblick auf den Zeitplan.
StatistikenIm Rahmen der Pressekonferenz gab Phil Schiller auch einige interne Statistiken zur Mac-Sparte bekannt. Der Fokus auf die Notebooks lässt sich klar anhand einer Zahl erklären: 80 Prozent der verkauften Macs sind Mobilcomputer. Über den Anteil des Mac Pro gab er sich dagegen etwas zugeknöpft und sprach von »weniger als 10 Prozent« des Absatzes; man darf aber durchaus mit deutlich weniger rechnen. Der »Pro-Markt« macht laut Apple 30 Prozent des Mac-Absatzes aus. Das berechne sich anhand von 15 Prozent, die täglich mindestens eine »Pro-App« aus dem Kreativbereich (Videoschnitt, Grafikdesign, Software-Entwicklung, Musikkomposition, usw.) verwenden, und weiteren 15 Prozent, die dies mindestens einmal in der Woche tun.
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