Nutzung von Social-Apps geht deutlich zurück
Lange Zeit galten Social-Media-Apps als die am weitesten verbreiteten Dritthersteller-Apps auf Smartphones. Als Grundlage für die Kommunikation mit Familie und Freunden wurden die Apps vom überwiegenden Teil der Smartphone-Nutzer regelmäßig verwendet. Doch nun könnte sich eine Trendwende ankündigen, wie aus einer neuen Studie von SimilarWeb hervorgeht. Teilweise sind die Nutzungszahlen der Apps großer Social Networks wie Facebook, Snapchat und Twitter signifikant eingebrochen - zwar mit einigen Ausnahmen, im Durchschnitt aber mit 9 Prozent doch spürbar.
Ländervergleich bei Facebook, Instagram, Snapchat & TwitterIn der Studie wurden Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Spanien, Südafrika und die USA betrachtet. Als Datengrundlage dienten die im ersten Quartal 2016 erfasste Anzahl der Installationen und Deinstallationen sowie die Nutzungsdauer, welche dann mit dem Vorjahreszeitraum verglichen wurden. Mit einigen Ausnahmen, wie beispielsweise der Facebook-App in Spanien und der Snapchat-App in Brasilien, sank die Nutzungsdauer der Apps und die Zahl der Installationen ging ebenfalls häufig zurück.
Deutschland im DetailIn Deutschland blieb immerhin die Nutzungsdauer von Facebook stabil, während bei Instagram (ca. -3 Minuten), Snapchat (ca. -1 Minute) und Twitter (-2 Minuten) deutlich Verluste zu verzeichnen sind. Im ersten Quartal 2016 hielten sich Nutzer damit im Durchschnitt rund 31 Minuten in der
Facebook-App auf, in
Instagram rund 20 Minuten, in
Snapchat rund 12 Minuten und in
Twitter nur noch 9 Minuten. Auf die Zahl der Installationen lässt sich dies nicht unbedingt übertragen, denn diese ging nur bei der Facebook-App zurück. Instagram, Snapchat und Twitter konnten trotz der geringeren Durchschnittsnutzung etwas zulegen.
Rückgang in Großbritannien & USA stärkerDamit ist in Deutschland der Rückgang der Social-App-Nutzung vor allem ein Problem der kleineren Netzwerke, während Facebook als führendes Social Network immer noch mit großem Abstand den Spitzenplatz hält. Im Ländervergleich schneiden die Apps im Fall von Deutschland noch sehr gut ab. In Großbritannien und den USA ist trotz stabiler Installationen die Nutzungsdauer um bis zu 11 Minuten
eingebrochen. Doch auch hier hatte Facebook die geringsten Verluste bei der Nutzungsdauer zu beklagen.
Resultat negativer Effekte?Zu den Gründen für der rückläufigen Nutzungszeiten gibt die Studie keine Anhaltspunkte. Schon seit einigen Jahren werden - nicht nur in Deutschland - die negative Effekte der Social Networks auf Gesellschaft und Individuum thematisiert. So hatten Studien
gezeigt, dass der ständige Vergleich mit dem Leben anderer belasten und zu einer Scheinidentität führen kann. Auch die Hetze und Gewaltaufrufe bei polarisierenden Themen sind immer wieder ein Thema und wurden deswegen wiederholt vom Justizminister
thematisiert.