O2 und E-Plus: Verkauf von Bewegungsdaten der Mobilfunknutzer
Das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefónica, in Deutschland Betreiber von O2 und E-Plus, plant in Zukunft die Bewegungsdaten seiner Kunden zu verkaufen. Dies berichtet das Magazin „WirtschaftsWoche" und beruft sich auf das Unternehmen. Nutzer sind nicht verpflichtet der Datenweitergabe zuzustimmen. Einverstandene Kunden sollen aber durch Bonusaktionen wie zum Beispiel Rabatte oder kostenfreies Datenvolumen belohnt werden.
Erst vor wenigen Tagen
berichteten wir über die Telefónica-Tochter O2, nachdem diese angekündigt hatte, die Drosselgeschwindigkeit auf 1MBit/s zu erhöhen. Daraufhin stieg die Aktie der Gesellschaft deutlich.
Daten sollen anonymisiert werdenAn welche konkreten Firmen und Behörden man die Ortungsdaten verkaufen wolle, wurde noch nicht kommuniziert. Das Unternehmen betonte aber, dass man die Daten anonymisieren werde und der Datenschutz so gewährleistet sei. Nachdem Telefónica bereits vor einigen Jahren einen Versuch unternommen hatte, ortsgebundene Kundendaten zu veräußern, wird dies jetzt gelingen. Damals hatten Datenschützer und das Bundeswirtschaftsministerium bedenken geäußert und den Konzern an seinem Vorhaben gehindert.
Diesmal solle es, durch die Anonymität der Werte, keine datenschutzrechtlichen Bedenken geben. Thorsten Dirks, Vorstandsvorsitzender der Telefónica Deutschland sagte der WirtschaftsWoche: „Wir werden uns nicht noch mal die Finger verbrennen“ und „Eines habe ich gelernt: Datenschutz ist ein ganz kritischer Punkt.“. Das Projekt sei mit den deutschen Behörden abgestimmt und man sei jetzt bereit zu starten.
Nutzung der DatenNutzen könnte man die Daten beispielsweise um den Bau von Autobahnstrecken zu planen, oder Bahnstrecken, je nach Auslastung, zu optimieren. Ebenfalls ist denkbar, Menschenflüsse bei Großveranstaltungen, einem Fußballspiel oder Festivals, besser planen und vorhersehen zu können. Zwar wird der einzelne Mobilfunkkunden durch diesen Datenverkauf nicht benachteiligt, jedoch wird die Gemeinschaft der Kunden gläsern. Welche Auswirkungen diese Entwicklung hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, sollte jedoch kritisch beobachtet werden.
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