Planänderung: Google-Hauptquartier wird klassisch statt Apple Park
Apples neuer Apple Park ist in jeglicher Hinsicht beeindruckend und sticht unter den Hauptquartieren anderer Unternehmen hervor. Waren die alten Bürogebäude im Infinite Loop zu Cupertino eher funktionell und architektonisch in die Jahre gekommen, so dokumentiert das gläserne Raumschiff auf dem ehemaligen HP-Gelände, was technisch momentan machbar ist. In wenigen Wochen findet die offizielle Inbetriebnahme statt - nach rund dreieinhalb Jahren Bauarbeiten. Eine fotografische Zeitreise durch die Entstehungsgeschichte bietet unsere Meldung von Mitte Februar:
Auch Google hatte ursprünglich geplant, einen gewaltigen Glaspalast zu errichten. Das Design sollte wirken, als hänge eine große, gespannte Glasplane über den Gebäuden im Inneren, die allesamt mit Außenbalkons und offenen Flächen versehen ist. Vorgestellt wurde das Design vor zwei Jahren, verantwortlich waren der namhafte Architekt Bjarke Ingels sowie Designer Thomas Heatherwick von Heatherwick Studio. Ähnlich wie beim Apple Park sollte alles üppig begrünt werden, um Mitarbeitern direkt neben ihren flexibel zu belegenden Büros eine Art Naherholungsgebiet zur Verfügung zu stellen. Die folgenden beiden Bilder zeigen, wie der Google-Neubau hätte aussehen sollen.
Allerdings veröffentlichte Google nun aktualisierte Pläne, die einen sehr viel klassischeren Ansatz verfolgen und Abstand vom Glaspalast nehmen. Der direkt neben dem Google Campus liegende Bürokomplex "Charleston East" erhält zwar ein ebenfalls recht spektakuläres Design, das von oben dem Rücken eines Schuppentiers gleicht, mit dem Glasbau oder dem Apple Park kann es sich aber nicht messen. Allerdings kann Google die Baukosten so auch ganz massiv senken. Solaranlagen auf dem Dach sowie Regenwasserkollektoren sind allerdings weiterhin vorhanden.
Marktbeobachtern zufolge markiert das komplett überarbeitete Design auch einen stärkeren Bescheidenheits-Anspruch Googles. Anstatt alle Produktkategorien im Dunstkreis von Computer, Heimelektronik und Automobilmarkt bedienen zu wollen, konzentriere sich Google verstärkt wieder auf das Kerngeschäft - bei zu vielen ambitionierten Plänen sei das Unternehmen nämlich an der Realität gescheitert.