Richter: Für Apple und Google sind Prozesse Geschäftsmodell, kein Wille zur Einigung erkennbar
Apple ist seit der Markteinführung von Android an zahlreichen juristischen Fronten aktiv und liefert sich mit mehreren Anbietern erbitterte gerichtliche Auseinandersetzungen. Auch gegen Motorola Mobility, inzwischen in Googles Hand, klagte Apple und reichte umfangreiche Klagen ein. Der verantwortliche
Richter Robert Scola hat sich jetzt mit deutlichen Worten zum Verfahren geäußert: Sowohl Apple als auch Google haben Gerichtsverfahren zum Geschäftsmodell erkoren. Interesse an einer Einigung sei nicht erkennbar, stattdessen werden weltweit die Gerichte bemüht. Dies sei nicht der angemessene Einsatz eines Gerichtshofes, so Scola.
Ohne dass in irgendeiner Form Ironie zu erkennen sei, haben die Parteien nun das Gericht gebeten, den Umfang und die Komplexität des Verfahrens zu reduzieren. "
Das Gericht lehnt diese Aufforderung ab", heißt es kurz und knapp in Scolas Schreiben. Stattdessen sei es jetzt die Aufgabe von Apple und Google, die 180 Vorwürfe und 12 Patente umfassende Streitfrage auf ein vernünftiges Maß herunterzuschrauben. Alleine in 100 Punkten herrsche derzeit noch Unklarheit, was überhaupt die genaue Bedeutung der Vorwürfe sei. Scola kündigte an, das Verfahren auszusetzen, wenn die beiden Parteien nicht innerhalb der nächsten vier Monate mit einer Lösung aufwarten.
Vor einem knappen halben Jahr kursierten Berichte, wonach Apple und Motorola/Google vor einer Einigung stehen und ein gegenseitiges Lizenzabkommen schließen könnten. Allerdings einigten sich nur Apple und HTC, die weltweit ausgetragenen Patentstreitigkeiten zwischen Apple und Motorola/Google ließen sich nicht ausräumen. Möglicherweise tragen jetzt die unverhohlen verärgert abgegeben Einschätzungen des Richters dazu bei, endlich das Kapitel abschließen zu können.
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