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Steuerurteil der EU gegen Apple steht bevor - Milliarden an Nachzahlungen erwartet

In Brüssel deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die jahrelangen Ermittlungen der EU-Kommission gegen das Mitgliedsland Irland wegen Verdachts auf illegale Steuerabsprachen mit dem Großkonzern Apple endlich zu einem Urteil führen. Noch in dieser Woche könnte die Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager die Entscheidung bekannt geben - und sie dürfte unangenehm für Apple werden.

Schuldspruch erwartet
Denn kaum ein Beobachter zweifelt daran, dass die strenge dänische Politikerin die sogenannten »Sweetheart Deals« zwischen Irland und Apple als wettbewerbswidrig einstuft. Die EU-Bestimmungen besagen, dass die Nationalstaaten keine Steuervorteile für ausgewählte Unternehmen gewähren dürfen, von denen andere Firmen nicht profitieren können. Apples irische Tochterfirmen zahlten in den letzten Jahren jeweils nur etwa 2 Prozent der Gewinne an den Fiskus, obwohl die Unternehmenssteuer in dem Land eigentlich bei 12,5 Prozent liegt.


Die erwartete Entscheidung sendet bereits erste Schockwellen zurück. So mischte sich das US-Finanzministerium auffällig undiplomatisch in die EU-Ermittlungen ein und betonte, eine Entscheidung zum Nachteil Apples stelle einen »nicht wünschenswerten Präzedenzfall« dar. Die Behörde drohte der EU indirekt mit einem Steuerkrieg. Auch Irland und Apple äußerten sich bereits zu einem möglichen Ergebnis zu ihrem Nachteil - beide kündigten für diesen Fall Widerstand an.


Nachzahlungen in Milliardenhöhe drohen
Sollten die Absprachen zwischen Apple und Irland als illegal eingestuft werden, drohen Apple empfindliche Nachzahlungsforderungen. Zwar hätte Irland, nicht Apple, gegen die EU-Bestimmungen verstoßen, aber das bewahrt Cupertino nur vor möglichen Strafzahlungen, nicht vor der Nachzahlung der regulär angefallenen Steuer. Diese könnte sich einem Bericht der Financial Times zufolge auf bis zu 19 Milliarden Euro belaufen, wobei die letzten Schätzungen eher von 8 Milliarden Euro sprachen. Theoretisch sind auch geringere Summen von unter einer Milliarde Euro möglich, je nach Berechnungsgrundlage.

Wahrscheinlichstes Szenario der nächsten Wochen
Vestagers Urteil dürfte in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Am wahrscheinlichsten ist ein Schuldspruch für Irland, ohne dabei die Höhe der Nachzahlungen zu beziffern. Dann würden sich die Interessensgruppen rund um Apple, Irland und die USA schleunigst um Lobbyarbeit bemühen, um die Zahlungshöhe möglichst gering zu halten. Dies ist nicht das erste Mal, dass sich Vestager in Steuerfragen sowohl mit Mitgliedsstaaten als auch mit großen Konzernen anlegt. Zuletzt verurteilte sie sowohl die Steuerabsprachen der Niederlande mit dem Konzern Starbucks als auch die Vereinbarungen Luxemburgs mit Fiat als illegal. Beide Entscheidungen sind aber noch nicht rechtskräftig, weil die Beteiligten in Berufung gegangen sind - so wie dies auch Apple und Irland tun dürften.

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Kommentare

nx-2000
nx-200029.08.16 13:09
Nur weiter so "liebe" EU.
Ich hoffe der Brexit war nur der Anfang.
Einen Grund mehr diesem "Verein" niemals beizutreten.
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jensche29.08.16 13:11
Apples Hauptsitz in die Schweiz bringen und gut ist. Im Kanton Zug begrüssen wir gerne ein unternehmen welches tausende Arbeitsplätze schafft...
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Panta29.08.16 13:22
nx-2000
Nur weiter so "liebe" EU.
Ich hoffe der Brexit war nur der Anfang.
Einen Grund mehr diesem "Verein" niemals beizutreten.

bei aller Zuneigung zu Apple nur 2% zu Zahlen ist nicht in Ordnung.
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pult29.08.16 13:22
Völlig richtig von der EU - Sondervergünstigungen für ein megaprofitables Unternehmen wie Apple sind ein Schlag in die Fresse für jeden Steuerzahler.
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macbeutling
macbeutling29.08.16 13:23
Sollte Apple nachzahlen müssen, wird diese Nachzahlung meiner Ansicht nach milde ausfallen.
Es wird kein Zufall sein, dass Apple die Einstellung 1000 weiterer Iren am Standort Irland beschlossen und veröffentlicht hat.
Die Iren sind auch nicht so dumm, ein Unternehmen wie Apple zu verprellen und die durch eigene Initiative erniedrigten Steuern auf einmal nachzufordern.
Glück auf🍀
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nx-2000
nx-200029.08.16 13:25
@ Panta
Das hat nichts mit Zuneigung zu tun.
Irland ist seit 1973 in der EU. Apple ist seit etwa 1980 in Irland.
Also hätte man damals reagieren sollen und nicht erst 30 !! Jahre später.
Aber damals war halt nicht so viel zu holen.

Deshalb nochmal:
Ich hoffe der Brexit ist nur der Anfang !
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LoCal
LoCal29.08.16 13:25
jensche
Apples Hauptsitz in die Schweiz bringen und gut ist. Im Kanton Zug begrüssen wir gerne ein unternehmen welches tausende Arbeitsplätze schafft...

Auch wenn ich bei diesen Steuerabmachungen kein Fehler bei den Unternehmen sehe, denn schließlich wurde ihnen das aus freien Stücken angeboten, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass da "tausende Arbeitsplätze" entstanden sind!
Der europäische iTunes-Sitz war jahrelang nur wegen der günstigen Umsatzsteuer in Luxemburg … und es war nur ein besserer Briefkasten.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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jensche29.08.16 13:32
LoCal
jensche
Apples Hauptsitz in die Schweiz bringen und gut ist. Im Kanton Zug begrüssen wir gerne ein unternehmen welches tausende Arbeitsplätze schafft...
Auch wenn ich bei diesen Steuerabmachungen kein Fehler bei den Unternehmen sehe, denn schließlich wurde ihnen das aus freien Stücken angeboten, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass da "tausende Arbeitsplätze" entstanden sind!
Der europäische iTunes-Sitz war jahrelang nur wegen der günstigen Umsatzsteuer in Luxemburg … und es war nur ein besserer Briefkasten.


Apple hat in Irland bereits 5000 Angestellte und wird weitere 1000 stellen Schaffen.
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Grolox29.08.16 13:35
Wenn Politiker in Geldnot kommen , erfinden sie die
abenteuerlichsten Dinge.
Ankauf von geklauten Daten , Steuererleichterungen die nach
12 Jahren einfach mal als nicht gültig deklariert werden usw.
Es gibt Gesetze , erst muss man einen Vertrag kündigen , dann
kann man neue machen. Was gar nicht geht sie einfach als ungültig
zu erklären.

Aber Apple hat ja das Geld und die armen Griechen brauchen es
dringend...ergo ....Apple holt schnell die Kohle vom Konto damit
ein paar griechische Politiker sich neue Luxusboote kaufen können.
Wie wir alle wissen kommt die Kohle beim armen Volk ja nicht an....

nx-2000...klar ist Brexit nur der Anfang...die nächsten werden die baltischen
Staaten sein. So schlecht ist das für England gar nicht. Habe einen
Bericht gelesen der sieht die Sache sogar sehr positiv...erst mal nach unten
dann aber sehr steil wieder hoch und wenn das so kommt werden Italien und Spanien nicht lange warten. Ach Österreich hab ich vergessen die sind dank
Merkelscher Ausländerpolitik stark am Überlegen.
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nx-2000
nx-200029.08.16 13:38
@ Grolox
Sehe ich auch so...
Genau deshalb habe ich kein Problem damit wenn grosse Konzerne jedes Schlupfloch ausnutzen.
Dieser leichtsinnige Umgang mit dem Geld in der EU hängt einem echt zum Hals raus.
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Richard
Richard29.08.16 13:52
Kranke Welt! Da werden unpersönliche Millardenkonzerne gefeiert, wenn Sie Euer Geld klauen. Mir fehlen da wirklich fast die Worte.
nx-2000
Genau deshalb habe ich kein Problem damit wenn grosse Konzerne jedes Schlupfloch ausnutzen.
Dieser leichtsinnige Umgang mit dem Geld in der EU hängt einem echt zum Hals raus.
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
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Stereotype
Stereotype29.08.16 13:58
Richard
Kranke Welt! Da werden unpersönliche Millardenkonzerne gefeiert, wenn Sie Euer Geld klauen. Mir fehlen da wirklich fast die Worte.

Mal ne Frage, würde es dir besser gehen, wenn Apple und Co. in Irland die regulären Steuern zahlen würden?
Oder anders gefragt, um wie viel Geld beklauen dich die US-Unternehmen eigentlich?
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David_B
David_B29.08.16 13:58
jensche
Apples Hauptsitz in die Schweiz bringen und gut ist. Im Kanton Zug begrüssen wir gerne ein unternehmen welches tausende Arbeitsplätze schafft...

Luxusprodukte und eine derartige Steuervermeidungtaktik - das passt nicht zusammen.
Aber die Schweiz hat mit so etwas ja historisch gesehen keine Bedenken, auch dann nicht, wenn es moralisch sehr bedenklich ist.
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nx-2000
nx-200029.08.16 14:03
@ Richard
Du hast nicht alles von mir gelesen...
Apple ist seit 1980 in Irland.. Warum wird erst jetzt reagiert ?
Die Antwort ist offensichtlich und deshalb bin ich hier auf der Seite der Grosskonzerne...
Es geht einmal mehr nur ums Geld !!!
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iGod29.08.16 14:05
Wenn die Politik ein Problem damit hätte, dann würden sie innerhalb von einem halben Jahr ordentliche Steuergesetze verabschieden können. Und ihr denkt die Unternehmen sind die bösen.
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nx-2000
nx-200029.08.16 14:06
@iGod
+1

Die haben nur gewartet bis es genug gibt um abzusahnen.
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Alex.S
Alex.S29.08.16 14:07
Soll doch mal der Staat deren Steuer Auszahlung kümmern.
Warte heute noch...
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
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LoCal
LoCal29.08.16 14:10
jensche
LoCal
jensche
Apples Hauptsitz in die Schweiz bringen und gut ist. Im Kanton Zug begrüssen wir gerne ein unternehmen welches tausende Arbeitsplätze schafft...
Auch wenn ich bei diesen Steuerabmachungen kein Fehler bei den Unternehmen sehe, denn schließlich wurde ihnen das aus freien Stücken angeboten, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass da "tausende Arbeitsplätze" entstanden sind!
Der europäische iTunes-Sitz war jahrelang nur wegen der günstigen Umsatzsteuer in Luxemburg … und es war nur ein besserer Briefkasten.


Apple hat in Irland bereits 5000 Angestellte und wird weitere 1000 stellen Schaffen.

Nur hat ersteres wenig und letzteres nichts mit dem Steuerdeal zu tun!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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Lerchenzunge29.08.16 14:13
Das Problem ist, dass man jetzt hinterher Geld eintreiben will, obwohl Apple vorher eben durch die irischen Behörden anderes Versprochen wurde.

Wenn es zu einer hohen Geldstrafe käme, würde ich von Apple erwarten, dass sie sich das Geld von der irischen Regierung zurückholen - zur Not klagen.

Man stelle sich vor, in Deutschland würde dem Staat einfallen, er hätte vor zwanzig Jahren durch seine abehörden falsche Versprechen gemacht, und deswegen müsse man - obwohl man damals aufgrund dieser Versprechen Investitionen getätigt hat - für 20 Jahre nachzahlen?

Das würde wohl kaum vor Gericht Bestand haben.

Apple wird das nicht umbringen, aber da sie zweifellos verbindliche Zusagen der irischen Regierung hatten, steht ihnen m.E. der Rechtsweg frei, um die irische Regierung zu verklagen.

Am Ende ist Irland der wirkliche Verlierer - was sich mit meinem Rechtsverständnis decken würde. Denn sie haben ja anscheinend illegale Zusagen gemacht.
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pünktchen
pünktchen29.08.16 14:14
jensche
Apple hat in Irland bereits 5000 Angestellte und wird weitere 1000 stellen Schaffen.

In Irland - in Zug kannst du davon aber lange träumen. Da kommen allenfalls ein paar hundert Steuerberater und Schreibkräfte hin um die Steuererklärung auszufüllen.

Was meinst du denn wie viele Beschäftigte zum Beispiel Glencore in Zug hat? Um in den Genuss der supergünstigen Holdingtarife zu kommen dürfen sie in der Schweiz gar keine ausgedehnte Geschäftstätigkeit haben. Denn sonst könnten die ganzen echten Schweizer Unternehmen ja auch ankommen und 0.002% vom Kapital als Steuer bezahlen wollen. Und irgendwer muss eben auch in der Schweiz die öffentlichen Rechnungen begleichen.

Die asoziale Beggar-thy-Neighbor-Politik von Kantonen wie Zug nervt übrigens nicht nur das böse Ausland sondern auch die grossen Kantone welche darunter ebenfalls leiden.

PS: Der Konflikt zwischen Bund und Kantonen und EU und Mitgliedsstaaten läuft da ganz ähnlich da er strukturell gleich ist. Irgendwer muss die Spielregel setzen und auf ihre Einhaltung achten.
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pünktchen
pünktchen29.08.16 14:16
nx-2000
Es geht einmal mehr nur ums Geld !!!

Muhahaha!

Apple hingegen geht es wohl in erster Linie darum mit guten Produkten die Welt zu einem besserem Ort zu machen oder wie?

Herr schmeiss Hirn vom Himmel.
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Lerchenzunge29.08.16 14:16
@LoCal

Natürlich hat das damit zu tun: wenn Irland Apple den Standort durch niedrigere Steuern schmackhaft macht, und Apple dort seine Europazentrale aufbaut - und Jobs schafft - dann hat das definitiv etwas damit zu tun.
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Lerchenzunge29.08.16 14:17
@pünktchen

Selbst wenn Glencore nur 0,1% Steuern zahlt, sind das für die Gemeinde enorme Beträge. Deswegen können sie sich das leisten.

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nx-2000
nx-200029.08.16 14:18
@ Pünktchen
Apple hat hierfür etwas geleistet denn sie verdienen nicht ohne Grund so viel.

Die EU kommt nun (jetzt wo es genug zu abzugrasen gibt) und macht einen Deal rückgängig der schon offenbar gar nie hätte zustande kommen dürfen.

PS:
Ich bin tatsächlich der Ansicht Apple hat sich zum Ziel gesetzt das Leben der Kunden zu erleichtern !
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pünktchen
pünktchen29.08.16 14:21
Lerchenzunge
@pünktchen

Selbst wenn Glencore nur 0,1% Steuern zahlt, sind das für die Gemeinde enorme Beträge. Deswegen können sie sich das leisten.


Eben - und wenn sie sonst sagen wir 20% bezahlt hätten gehen dafür 199 andere Gemeinden pleite bzw. müssen ihre Bürger mehr auspressen die nicht so einfach ihren Wohnsitz verlegen können.
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pünktchen
pünktchen29.08.16 14:23
nx-2000
@ Pünktchen
Apple hat hierfür etwas geleistet denn sie verdienen nicht ohne Grund so viel.

Die EU kommt nun (jetzt wo es genug zu abzugrasen gibt) und macht einen Deal rückgängig der schon offenbar gar nie hätte zustande kommen dürfen.

Ja und weil man viel verdient soll man dann deshalb weniger Steuer zahlen oder was ist jetzt genau deine Logik?

Oder die EU hätte früher einschreiten sollen und jetzt ist das sozusagen Gewohnheitsrecht, wenn auch illegales?

Ich kann da kein schlüssiges Argument entdecken.
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nx-2000
nx-200029.08.16 14:28
Die EU müsste mit Apple und Irland an den Verhandlungstisch sitzen als gleichberechtigte und nicht vom Thron herab Urteilen fällen. Genau so stelle ich mir das vor !

Von der EU vermisse ich die Haltung: "Wir haben damals einen Fehler zugelassen".
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arminhempel
arminhempel29.08.16 14:35
Was für ne krass verdrehte Weltsicht man doch haben kann.
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nx-2000
nx-200029.08.16 14:37
Die Freiheit zur (Un)Vernunft.
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pünktchen
pünktchen29.08.16 14:38
Ich werd meinem Berner Steuerbeamten auch mal Verhandlungen über die Nachzahlung anbieten die er von mir will. Die Schweizer sind da ja flexibel hab ich gehört! Wir können uns irgendwo zwischen dem was er von mir will und dem Steuersatz von Glencore treffen - so 5% fände ich gerade noch OK.
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