Steve Wozniak über Apple Watch, Apple Car und Computer-Herrschaft
Apple-Mitbegründer Steve Wozniak will sich direkt zum Verkaufsstart der Apple Watch Ende April eine zulegen – allerdings „nur" die Sport-Variante. Im Interview mit der australischen Wirtschaftszeitung „Financial Review“ sagte Wozniak, dass er die Apple-Watch-Präsentation Anfang März zwar begeistert verfolgt habe, aber noch unsicher sei, ob die Uhr tatsächlich dauerhaft einen Platz an seinem Handgelenk erhalte.
Konkurrenz-Smartwatches wie die Samsung Galaxy Gear kaufte „The Woz“ ebenfalls, legte die Uhren aber nach wenigen Tagen wieder ab, da der Reiz des Neuen schnell verflog und die Geräte im Alltag keinen Mehrwert boten.
Auch wegen der
schlechten Erfahrung mit Konkurrenz-Produkten setzt Wozniak zunächst auf die Einsteigervariante der Apple Watch: „Ich muss erstmal wissen, ob ich die Uhr an mir haben will und jeden Tag tragen werde; erst dann werde ich drüber nachdenken, mir eine der Luxus-Varianten zuzulegen.“
Wer sich eine der Golduhren zulege, kaufe keine Smartwatch mit diversen Apps – wie bei einer Rolex gehe es vorrangig um Prestige und Marke. Wozniak hält aber selbst die teuren Uhren für angemessen im Preis, wenn man die teuren Bestandteile berücksichtigt.
Voraussetzung für den Erfolg der Uhr seien Apps, die das permanente Tragen der Uhr zu einem großen Vorteil machen würden. Apple Pay etwa habe sich auf Wozniaks iPhone schon als sehr nützlich erwiesen – mobiles Bezahlen mit der Uhr könnte sogar noch besser sein.
Wozniak sprach aber nicht nur über die Apple Watch, sondern kommentierte auch Apples angebliche Auto-Pläne: „Es gibt im Moment viele Unternehmen, die mit Elektroautos experimentieren – und sogar noch mehr, die an selbstfahrenden Autos tüfteln; das ist die Zukunft und es könnte ein großer Markt werden. Für ein Unternehmen wie Apple ist es ein perfektes Territorium."
Auf die Zukunft der Computerbranche angesprochen, zeigte sich Wozniak hin- und hergerissen und warnte sogar vor einer Herrschaft der Maschinen. Einerseits befürwortet der Apple-Mitbegründer die stetige Weiterentwicklung und Optimierung von Computern – das könne aber andererseits dazu führen, dass Rechner nach und nach immer mehr Menschen ersetzen: „Ich stimme den Prognosen von Stephen Hawking und Elon Musk zu, dass
die Zukunft furchteinflößend ist. Wir bauen Geräte, die uns alles abnehmen sollen; irgendwann werden sie schneller denken als wir und langsame Menschen loswerden wollen, um Unternehmen noch effizienter zu leiten.“
Allerdings gebe es Grenzen bei der technischen Entwicklung; das mooresche Gesetz, wonach die Komplexität von Schaltkreisen regelmäßig verdoppelt werden könne, ende schon in wenigen Jahren. Zudem habe die Quantentechnik bei Computern bisher kaum Fortschritte erzielt.
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