Studie zu Malware: 87,7 Prozent der Android-Geräte sind unsicher
Über 90 Prozent der Malware für Mobilgeräte greifen Android-Geräte an. In puncto Sicherheit hat iOS die Nase sehr weit vorne. Forscher der University of Cambridge haben das Klischee des unsicheren Android nun mit einer Studie unterfüttert. Das Ergebnis:
87,7 Prozent aller Geräte sind mindestens einem von 11 bekannten kritischen Sicherheitslücken ausgeliefert. Der wahrscheinliche Grund ist die schleppende oder gar nicht vorhandene Update-Politik der verschiedenen Hersteller von Android-Smartphones und -Tablets.
Inhalt der StudieDie Studie basiert auf den Daten von über 20.400 freiwilligen Teilnehmern, die die App „Device Analyzer“ verwenden (
). Aus den Gerätedaten über Android-Version und Build-Nummer schlussfolgerten die Forscher der Universität die Anfälligkeit für zahlreiche bekannte Sicherheitsschwachstellen. Somit wurde jedes Gerät als „sicher“, „eventuell sicher“ und „unsicher“ markiert. Daraus errechneten die Forscher für die Zeit von Ende 2011 bis Mitte 2015 die stets alarmierenden Anteile der unsicheren Android-Geräte.
SicherheitspunktzahlFür viele der zahlreichen Hardware-Hersteller für Android-Geräte gibt die Cambridge-Universität jetzt auf einer eigenen Homepage namens androidvulnerabilities.com eine Sicherheitspunktzahl von 1 bis 10 (
). Sie setzt sich aus drei Werten zusammen: die Anzahl an Tagen ohne bekannte Sicherheitsprobleme auf dem Gerät, der Anteil der Geräte mit der aktuellen Android-Version und die durchschnittliche Anzahl an ungeschlossenen Sicherheitslücken auf allen Geräten des betreffenden Unternehmens. Das Ergebnis ist auch hier ernüchternd: Google führt mit seinen Nexus-Geräten die Liste an, erreicht aber lediglich 5,2 der 10 Punkte. Es folgen Motorola (3,1 Punkte), Samsung (2,7 Punkte), Sony und HTC (je 2,5 Punkte). Erstaunlicherweise sind die Hersteller Huawei, Xiaomi und Lenovo gar nicht in der Liste vertreten, obwohl sie neben Samsung die meistverkauften Android-Geräte produzieren.
Problem verzögerter UpdatesAndroid-Geräte haben im Allgemeinen ein echtes Update-Problem. Einige Hersteller fahren zwar ein Programm monatlicher Sicherheitsupdates, allerdings gelten diese nur für neue Hardware und nur für die wichtigsten Produkte (Flagship-Produkte). Es könnte ein notwendiger Schritt sein, dass Google als Entwickler der Android-Plattform früher oder später auf zentralisierte, geräteunabhängige System-Updates übergeht.