Super Mario Run: Nur jeder 30. Downloader zahlte den Preis für die Vollversion
Immer noch sind sich die Marktbeobachter uneinig, ob Nintendo mit Super Mario Run für iOS ein großer Wurf oder ein großer Flop gelungen ist (Store:
). Für beides gibt es Indikatoren. Einerseits stellte das Spiel kurz nach der Veröffentlichung am 15. Dezember neue Umsatzrekorde im App Store auf - von 4 Millionen Dollar am ersten Tag war die Rede -, andererseits brach rasch die Nintendo-Aktie ein und im App Store häuften sich die negativen Bewertungen.
Bezahlkonzept für viele intransparentEin großes Problem für Anleger wie für Spielefreunde auf dem iPhone war offensichtlich die Bezahlungsform für die App. Denn es handelt sich weder um einen Festpreis, der zum Laden des Spiels benötigt wird, noch um eine sogenanntes Free-to-Play-App, die man kostenlos spielen kann, aber für gewisse Spielelemente In-App-Käufe durchführen muss. Nintendo hatte sich entschieden, die ersten drei Level von Marios Sprintaktion kostenlos zur Verfügung zu stellen, dann aber den eigentlichen Preis von 9,99 Euro zu berechnen. Dieses Konzept wurde vielen allerdings nicht klar und so beklagten sich viele über die »plötzlich« präsentierte Rechnung.
Konversionsrate auf dem Niveau von Free-to-PlayWie das Wall Street Journal nun anhand von Analysedaten herausgefunden hat, schlug sich das Widerstreben vieler Spieler gegen den als In-App-Kauf daherkommenden Normalpreis auch auf das Kaufverhalten nieder. Anhand der Daten - 30 Millionen Dollar Umsatz bei etwa 90 Millionen Downloads und einem Preis von knapp 10 Dollar - errechneten sie 3 Millionen zahlende Spieler. Das ergibt einen Anteil von knapp über 3 Prozent.
Diese Zahl ist zunächst nichts Ungewöhnliches; viele Spiele erreichen nur Konversionsraten bei der Bezahlung von 2 bis 3 Prozent. Allerdings basieren die meisten dieser Spiele auf dem Free-to-Play-Konzept, generieren also immer neue Einnahmen, während Super Mario Run nur eine Einmalzahlung vorsieht. Dementsprechend ist die App in den Charts der umsatzstärksten Apps auch lange wieder hinter die üblichen Verdächtigen wie Clash Royale oder Pokémon Go zurückgefallen und belegt aktuell nur noch Platz 8.
Die Durchschnittsbewertungen belaufen sich weiterhin auf 2,5 von 5 Sternen, auch wenn Nintendo durch ein Bugfix-Update kurz vor Neujahr den Zähler neugestartet hatte. Das Problem der für viele nicht transparenten Zahlungsbedingungen geht aber nicht nur auf die Entwickler, sondern auch auf Apple zurück, welches im App Store keine regulären Demo-Versionen zulässt. So wird Super Mario Run auch weiterhin zunächst als kostenlose App angezeigt, sofern man den unter dem Laden-Knopf sichtbaren Hinweis für die In-App-Käufe nicht entdeckt.
Weiterführende Links: