Mac für den Verkauf vorbereitenBei Apple stehen nach einer längeren Durststrecke nochmal neue Macs auf dem Programm. Zeit für diverse Apple-Nutzer also, sich von ihrem alten Mac zu trennen, einen neuen zu kaufen und das vorherige Gerät für einen möglichst guten Preis zu verkaufen. Wenn ein Abnehmer gefunden ist, stellen sich viele Anwender die Frage, wie sie den alten Mac optimal für den Versand oder die Übergabe an den neuen Besitzer vorbereiten.
MacTechNews zeigt, was es zu beachten gilt und beantwortet unter anderem folgende Fragen: Wie erstellen Nutzer eine Datensicherung? Über welche Einstellungen melden Nutzer ihren Mac von Apples Online-Diensten ab? Wie lassen sich die auf dem Gerät gespeicherten persönlichen Daten vor fremdem Zugriff schützen? Was ist zu tun, um die aktuelle macOS-Version neu zu installieren?
Übrigens: Im Artikel ist immer die Rede von „macOS“. Selbstverständlich funktionieren alle Schritte aber auch mit den vorherigen OS-X-Versionen der letzten Jahre.
Zunächst geht es darum, wie Anwender einen neugekauften Mac einrichten.
1) Time-Machine-BackupBevor sich Mac-Nutzer daran machen, ihren Mac für den Verkauf vorzubereiten und macOS neu aufsetzen, gilt es, ein Time-Machine-Backup auf einer externen Festplatte zu erstellen. Wie das genau funktioniert und was im Backup-Prozess zu beachten ist, erklärt MacTechNews hier
. Time Machine überträgt auf Wunsch das komplette Betriebssystem inklusive aller Daten, Programme und Einstellungen auf den neuen Rechner.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Time-Machine-Backup nicht mehr Speicherplatz beansprucht, als die SSD beziehungsweise Festplatte des neuen Mac bietet. Wenn die Time-Machine-Datensicherung größer ist als die Festplattenkapazität des neuen Mac, hat der Nutzer während der Einrichtung eines neuen Apple-Rechners die Möglichkeit, Daten von der Übertragung auszuschließen, um die verfügbare Festplattenkapazität nicht zu überschreiten.
2) USB-Stick mit dem aktuellen Mac-Betriebssystem erstellenFür die spätere Neuinstallation von macOS muss der Anwender die aktuelle Betriebssystemversion auf einen USB-Stick übertragen, bevor die bestehende macOS-Installation gelöscht wird. Dazu öffnet der Nutzer zunächst den App Store und klickt auf den Reiter
Gekaufte Artikel. Dort sucht er in der Liste die aktuelle macOS-Version, oder im Bedarfsfall eine ältere OS-X-Variante, und lädt diese herunter. Das sich nach dem Download öffnende Installationsfenster wird weggeklickt.
Es gibt zwei Arten, den USB-Stick zu erstellen: Entweder über das Terminal mit einer Reihe von Tastaturbefehlen (siehe MacTechNews-Artikel „OS X oder macOS über USB-Stick installieren“
), oder mit
DiskMaker X. Die App erkennt automatisch das heruntergeladene Betriebssystem-Image und macht aus dem USB-Stick, der mindestens 8 Gigabyte Speicher bieten muss, ein bootfähiges macOS-Installationsmedium. Achtung: Der Vorgang löscht alle auf dem Stick vorhandenen Daten.
3) Mac von iCloud, iMessage, dem iTunes-Konto und Apple-ID-Account abmeldenOnline-Dienste spielen eine immer größere Rolle im Computer-Alltag. Das ist auch bei Apple-Geräten so. Daher reicht es vor dem Verkauf des Macs oftmals nicht, einfach nur die Festplatte zu formatieren und das Betriebssystem neu aufzuspielen. Wenn Nutzer iCloud und/oder den App Store verwenden, ist es wichtig, den Mac vor dem Verkauf von Apples Internet-Diensten abzumelden. Ansonsten kann es zu Problemen kommen, wenn der neue Besitzer versucht, den Mac mit einem anderen Apple-Account anzumelden.
Alle iCloud-Dienste lassen sich zentral über
Systemeinstellungen > iCloud > Abmelden deaktivieren. Zur Abmeldung von iMessage öffnen Nutzer die Nachrichten-App und deaktivieren via
Einstellungen > Accounts > iMessage > Abmelden den Mac für das Empfangen und Senden von iMessage-Nachrichten.
Um den Apple-Rechner für Medien- und App-Käufe einer bestimmten Apple ID abzumelden, öffnet der Nutzer iTunes und wählt
Account > Autorisierungen > Diesen Computer deautorisieren …. Über
Account > Meinen Account anzeigen … sieht der Anwender, wie viele Macs aktuell für die eigene Apple ID zum Herunterladen von Apps und Abspielen von Medieninhalten, die von Apple erworben wurden, autorisiert sind. Jede Apple ID unterstützt bis zu fünf gleichzeitig aktivierte Macs.
Zum Abschluss des Deaktivierungsreigens navigiert der Nutzer im Browser zur
Website für die Verwaltung der Apple ID. Im Bereich
Geräte ist zu sehen, welche Apple-Rechner über die eigene Apple ID angemeldet sind. Die Verknüpfung zwischen der Apple ID und dem verkauften Mac lässt sich per Klick auf das jeweilige Gerät und
Mac entfernen löschen.
4) Filevault aktivieren, um Datenschutz zu erhöhenSchritt 4) richtet sich vorrangig an Nutzer, die einen Mac mit einer Apple-eigenen oder Drittanbieter-SSD verwenden. Die auf den ersten Blick nur während der Nutzung relevante FileVault-Festplattenverschlüsselung sorgt auch noch nach dem Verkauf des Macs für ein Höchstmaß an Datenschutz.
Viele Jahre konnten Mac-Nutzer das Festplattendienstprogramm dafür verwenden, das Speichermedium des Rechners „sicher“ zu löschen, also den freien Platz auf der Festplatte mit Daten zu überschreiben. Apple bietet für SSDs keine entsprechende Funktion mehr an, da es wesentlich schwieriger ist, gelöschte Daten von einer SSD wiederherzustellen als von einer klassischen HDD und der einfache Löschvorgang daher schon relativ sicher ist.
Wer trotzdem komplett auf Nummer sicher gehen will, aktiviert, sofern nicht bereits geschehen, Filevault (
Systemeinstellungen > Sicherheit > Filevault). Dies kann insbesondere für einen Mac mit Fusion Drive, einer Kombination aus SSD- und HDD-Laufwerk, sinnvoll sein. Für die Hybrid-Lösung bietet Apple ebenfalls kein „Sicheres Löschen“ an, obwohl der Großteil der Daten nicht auf der SSD, sondern einer herkömmlichen Festplatte liegt. Ohne das Filevault-Entschlüsselungspasswort sind die Daten auf dem jeweiligen Speichermedium nicht verwertbar, sodass der neue Besitzer des Macs praktisch keine Chance hat, an die Dateien des Vorbesitzers zu kommen.
Achtung: Je nach Größe des belegten Speichers dauert die Verschlüsselung einige Stunden, manchmal auch bis zu über einem Tag. Einmal gestartet, kann der Nutzer den Verschlüsselungsprozess bis zum Abschluss nicht mehr stoppen. Während der Kodierung, die im Hintergrund abläuft, lässt sich der Mac aber ganz normal nutzen.
5) Systempartition löschen und Firmware-Passwort deaktivierenWenn die Mac-Daten per Time Machine gesichert sind und der Rechner von allen Apple-Diensten abgemeldet sowie im Bedarfsfall mit Filevault verschlüsselt ist, geht es daran, die macOS-Systempartition zu löschen. Der Nutzer startet den Mac dazu neu und drückt direkt zu Beginn des Hochfahrens die Tastenkombination Befehlstaste(⌘)-R. Wenn das Apple-Logo erscheint, können die Tasten losgelassen werden. Der Mac bootet daraufhin nicht die gewohnte macOS-Partition, sondern die auf einer separaten Partition installierte macOS-Wiederherstellung.
Sobald das Fenster
Dienstprogramme erscheint, wählt der Nutzer
Festplattendienstprogramm und klickt
Fortfahren. Im darauffolgenden Fenster erscheint in der linken Spalte unter
Intern die Systempartition, die der Nutzer markiert. Darauf lässt sich die vorhandene macOS-Installation über den Reiter
Löschen entfernen. Das Format muss „Mac OS Extended (Journaled)“ (macOS Sierra 10.12) beziehungsweise in früheren Versionen des Mac-Betriebssystems „OS X Extended (Journaled)“ sein.
Solange sich der Nutzer noch in der macOS-Wiederherstellung befindet, empfiehlt es sich, in einem zu kontrollieren, ob ein Firmware-Passwort gesetzt ist und dieses gegebenenfalls zu deaktivieren. Der Anwender sieht über die Menüleiste unter
Firmware > Firmware-Passwortdienstprogramm, ob der Passwortschutz aktiv ist.
Ein Firmware-Passwort verhindert, dass eine andere Partition als das standardmäßige Startvolumen oder ein anderes Gerät den Mac hochfährt. Wenn der Nutzer vergisst, das Firmware-Passwort vor dem Verkauf zu deaktivieren, kann der neue Besitzer des Macs noch nichtmal die macOS-Wiederherstellung starten, ohne dass der Rechner nach dem Firmware-Passwort fragt. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollte der Vorbesitzer daher das Firmware-Passwort vor dem Verkauf immer ausschalten.
6) macOS neu installierenNachdem der Nutzer die Systempartition formatiert hat, geht es an die Neuinstallation des Mac-Betriebssystems. Apple bietet dazu zwei Möglichkeiten: Entweder der Nutzer installiert die mit dem Mac ausgelieferte Betriebssystemversion über die macOS-Wiederherstellung via Internet, oder die Installation läuft über einen USB-Stick mit der aktuelle macOS-Version. Anwender haben die Wahl zwischen der beim Kauf des Macs installierten Betriebssystemversion und einer via Mac App Store heruntergeladenen neueren Variante.
Mit dem Mac ausgelieferte Version des Betriebssystems: Wenn Nutzer während des Bootvorgangs des Macs die macOS- beziehungsweise OS-X-Wiederherstellung starten, bieten die anschließend angezeigten Dienstprogramme vier Optionen, darunter „macOS erneut installieren“. Klickt der Nutzer darauf, lädt der Mac via Internet die ursprünglich mit dem Gerät ausgelieferte Betriebssystemversion herunter und installiert sie.
Hat der Nutzer also beispielsweise im August 2012 ein MacBook Air bei Apple gekauft, installiert die Internet-Wiederherstellung OS X Mountain Lion (10.8). Nach einer erfolgreichen Installation startet der Mac neu und zeigt den Willkommensbildschirm, worauf der Nutzer den Mac über die Tastenkombination
Befehlstaste(⌘)-Q beendet, um dem neuen Besitzer die Systemkonfiguration zu überlassen. Wenn der Käufer die aktuelle Betriebssystem-Variante benötigt, muss er diese im fertig eingerichteten System über den Mac App Store beziehen.
Aktuelle Variante des Mac-Betriebssystems: Möchte der Nutzer hingegen eine neuere Version des Betriebssystems installieren, kommt er nicht drumherum, ein externes Speichermedium zu verwenden. Wie das genau funktioniert, ist in Abschnitt 2 „USB-Stick mit dem aktuellen Mac-Betriebssystem erstellen“ beschrieben. Anwender stecken den entweder via Terminal oder
DiskMaker X erstellten Stick in einen USB-Port des Macs, starten das Gerät neu und halten nach dem Startton die Alt-Taste gedrückt, bis die Auswahl der Startmedien erscheint. Dort muss der USB-Stick gewählt werden. Nach der macOS-Installation startet der Rechner neu und zeigt den Begrüßungsbildschirm mit der Sprachauswahl. Da die Einrichtung dem neuen Besitzer überlassen werden soll, fährt der Nutzer nicht mit der Einrichtung des Systems fort, sondern schaltet den Rechner über die Tastenkombination
Befehlstaste(⌘)-Q aus.