Trump-Vertrauter hält »Ära Apple« für beendet
Im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf stellte sich annähernd die gesamte IT-Branche in seltener Einigkeit hinter Hillary Clinton. Die große Ausnahme stellte der deutschstämmige Investor Peter Thiel dar, der sich von Anfang an zu dem Immobilienmogul Donald Trump bekannte und heute eine wichtige Rolle als dessen Sprachrohr im Silicon Valley einnimmt. Gegenüber der New York Times stellte er sich nun einem »Confirm or Deny«-Interview, in dem er in kurzen Sätzen Stellung zu diversen Behauptungen nehmen sollte.
Ende von Apples iPhone-BoomAuf die These, die Ära Apple sei vorüber, antwortete er knapp: „Zustimmung. Wir wissen inzwischen, wie ein Smartphone aussieht und was es tut. Es ist nicht Tim Cooks Schuld, aber in dem Bereich gibt es keine neuen Innovationen.“ Aufgrund des hohen Tempos dieses Interviews gingen beide Gesprächspartner nicht tiefer auf diese Prognose ein, zum Beispiel mit einer Vermutung, wessen »Ära« nun als nächstes anstehe. Auch dass Apple neben dem iPhone noch weitere Produkte herstellt, wurde kein Thema.
Doch in der Tat verdankt Apple einen großen Teil des aktuellen Ansehens und auch des Vermögens dem Apple-Smartphone, das gerade erst seinen 10. Geburtstag feierte. Die große Innovation eines tastenlosen Gerätes mit Multitouch-Bedienung, welches gleichzeitig als mobiles Internet-Gadget, Telefon, MP3-Player und Ersatz für viele kleine Werkzeuge in der Hosentasche herhalten kann, hat sich inzwischen weltweit bei allen Herstellern durchgesetzt. Die neuesten Verbesserungen wie etwa 3D Touch sind im Vergleich nur noch Detailverbesserungen, die Zeit der großen Verkaufssteigerungen ist seit vergangenem Jahr vorbei. Das weiß allerdings auch Apple, weswegen hinter den Kulissen verschiedene neue Innovationsszenarien diskutiert werden, sei es das Autoprojekt oder ein Gerät für erweiterte Realität (AR).
Google, Facebook, Meryl Streep und Star WarsIn dem Interview nahm Thiel auch zu weiteren Unternehmen der Technik-Branche Stellung. So bestätigte er beispielsweise, dass Google seiner Meinung nach in der Obama-Administration zu großen Einfluss ausüben konnte. Außerdem ist er der Meinung, dass die traditionellen Medien Vertrauen in Facebooks Rolle als Nachrichtenplattform setzen solle. Weiterhin bemühte er sich, die Bedeutung der Schauspielerin Meryl Streep kleinzureden, die bei der jüngsten Verleihung der Golden Globes eine flammende Rede gegen Donald Trump hielt. Schließlich äußerte er sich auch zu dem berühmten »Nerd-Glaubensbekenntnis«: Seiner Meinung nach ist Star Wars besser als Star Trek. Der Grund: Star Wars sei die Vision der Kapitalisten, Star Trek die der Kommunisten.
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