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Verleiten iPads in der Schule zu Mobbing?

Wann immer in Bildungsdiskussionen die Sprache auf die neuen Medien und IT kommt, fordern Experten mehr Computer und andere Elektronikprodukte im Unterricht. Damit soll der verantwortliche Umgang mit den Geräten geschult werden, die auch im Alltag der Kinder eine immer größere Rolle spielen. Doch es gibt auch warnende Stimmen, die in der Integration von Tablet und PC in der Schule eine Gefahr sehen.


Britischer Familienminister gegen iPads in Schulen
Einen prominenten Fürsprecher dieser Gegenbewegung gibt es im Vereinigten Königreich. Der amtierende Minister für Kinder und Familien, Edward Timpson von der konservativen Partei, rief in einer Rede vor dem britischen Oberhaus dazu auf, die Verwendung von iPads im Unterricht zu reduzieren. Als Grund nannte er die übergroße Rolle, die Tablets ansonsten im Leben der Schülerinnen und Schüler spielten, sowie deren Nutzung als Instrument für Mobbing und Drangsalierungen. „Darum wollen wir die Möglichkeiten von Klassenlehrern stärken, entsprechendes Material [Tablets] einzuziehen und zu entfernen“, sagte Timpson.


Timpsons Meinung nach müssen Schulen eine »Technologie-Balance« finden und sicherstellen, dass Lehrer auch in direkter Interaktion mit Schülern bleiben und dies nicht nur Elektronikgeräten überlassen. „Kinder verbringen ihr Leben zunehmend am Tablet“, prognostiziert er. „Darauf müssen wir eine Antwort finden.“ Aktuell gibt es keine nationalen Vorgaben für die Verwendung von Tablets oder Mobiltelefonen in Bildungseinrichtungen, weswegen jede Schule ihre eigenen Regelungen finden muss.

Welche Rolle spielen Elektronikgeräte in der Schule?
Timpsons Aussagen nennen zwar immer wieder »iPads«, doch ist klar, dass er den Begriff synonym für alle modernen Tablets verstanden wissen will. In seiner Argumentation wechselt er allerdings zwischen zwei verschiedenen Bereichen: einerseits den von Schülern mitgebrachten Mobilgeräten und andererseits eventuellen, von der Schule bereitgestellten Lehrgeräten. Denn das sicherlich ernstzunehmende Thema von gegenseitigem Mobbing unter Schülern über soziale Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp wäre mit einem Rückgang von Lehr-Tablets wohl nicht gelöst. Die Regulierung der Benutzung von mitgebrachten Geräten wie Smartphones hat dagegen in einer Studie der London School of Economics zu einer Leistungsverbesserung von im Schnitt sechs Prozent geführt.


iPad als Bildungsgerät
Apple vermarktet das iPad aktuell zunehmend als Gerät für den Bildungssektor. Nicht zuletzt durch die »Classroom«-App, die mit iOS 9.3 im März dieses Jahres an den Start ging, wurden wichtige Funktionen für den Unterricht eingeführt (damalige MTN-Meldung: ). Dazu gehören etwa Multi-User für mehrere Schüler sowie Fernsteuerungs-Optionen für die Lehrperson.

Weiterführende Links:

Kommentare

tranquillity
tranquillity30.11.16 13:57
Gesund ist es jedenfalls nicht, zumindest für jüngere Kinder. Das ständige, fixierte Starren auf ein Tablet schädigt nachweislich die Augen in dem Alter.

Und wenn sie dann wegen der Brille gemobbt werden ... Also hat er Recht
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verstaerker
verstaerker30.11.16 14:04
tranquillity
Gesund ist es jedenfalls nicht, zumindest für jüngere Kinder. Das ständige, fixierte Starren auf ein Tablet schädigt nachweislich die Augen in dem Alter.
auch in jedem anderen Alter ist das schädlich

ich finde schon das Umgang mit moderne Medien zum Unterricht gehören sollte .. ob man ein iPad nun in jedem Fach für alles mögliche braucht halte ich für zweifelhaft

lesen, schreiben ,rechnen kann man prima ohne iPad lernen
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nornje
nornje30.11.16 14:05
Keine politisch/religiöse Vergewaltigung, elektronische Gadgets oder andere Suchtgifte unter 16. Das wäre sicher gut für die Menschheit, ist aber leider nur ein Traum
Time Flies Like an Arrow; Fruit Flies Like a Banana (Groucho Marx)
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Legoman
Legoman30.11.16 14:07
Gefällt mir.
Ja, wir müssen Kompetenzen schulen - aber in den Fächern, in denen die Geräte nur durch die Schülern als Ablenkung eingesetzt werden, haben sie nichts zu suchen.
Ich sehe da allerdings nur eine Erweiterung der bisher bestehenden Handyverbote.

Problematisch an der ganzen Sache sehe ich (aus eigener Erfahrung) viel mehr den uneinheitlichen Umgang der Schulen mit diesen Verboten. Die Verbote sind allgemein, schwammig und - wenn überhaupt - uneinheitlich begründet.
Eine pauschale Aussage "Handys sind auf dem Schulgelände verboten" in der Schulordnung ist sehr unkonkret und führt zu erheblichen Problemen:
- Gilt dieser Punkt der Schulordnung nur für Schüler oder auch für Lehrer, Hausmeister, Besucher?
- Was ist vor und nach dem Unterricht?
- Gibt es Möglichkeiten des sicheren Verschlusses von Handys während der Schulzeit? Die Schule darf ja gern darüber bestimmen, dass auf dem Gelände keine Handys erlaubt sind - das kollidiert dann aber erheblich mit dem Interesse der Eltern, dass die Kinder auf dem Weg zur Schule sehr wohl ein Handy dabei haben.
- Insbesondere auf dem Land schaffen es die Schulen nie, dass bei Unterrichtsausfall das Busunternehmen den Heimtransport sicherstellt. Schüler sollen dann ihre Eltern anrufen und sich abholen lassen. Das ist zum einen eine Frechheit, bei arbeitenden Eltern kaum möglich - und zum anderen sollen die Schüler das dann wieder mit dem eigenen Handy machen. Hunderte Schüler, die das eine Telefon im Sekretariat benutzen sollen, wären ja auch eine absurde Idee.
- Wird ein Schüler mit dem Handy im Unterricht erwischt, so wird dieses vom Lehrer einkassiert. So weit so richtig. Im Falle meiner Tochter hat das Sekretariat das Telefon allerdings erst nach 3 Tagen wieder herausgegeben. Man mache das immer so und Strafe müsse schließlich sein. Ich habe es leider zu spät erfahren - wäre aber fast explodiert, zumal es dazu geführt hat, dass meine Tochter niemanden anrufen konnte, nachdem sie den Bus verpasst hat und allein durch den Wald nach Hause laufen musste.
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rudluc30.11.16 14:23
Wofür wird an Schulen ein Tablet benötigt?
1. Als E-Book-Reader als Alternative zum schweren mitgeschleppten Buch
2. Als schnell zur Verfügung stehendes Frontend für bildungsrelevante (evtl. auch schuleigene) Webportale
3. Zum Einsammeln von Schüleraufgaben
4. Zum Abruf von bildungsrelevanten Multimedia-Inhalten
5. Als Kreativinstrument über die Multimediafähigkeiten dieser Geräte

Leider sind die gegenwärtigen Systeme alles andere als optimal für den Schulbetrieb geeignet. Sie lassen sich einfach zu schlecht administrieren. Da bildet auch das iPad leider keine glorreiche Ausnahme.
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mkummer
mkummer30.11.16 14:29
Weg mit dem Zeug! Her mit Bleistift und Schreibmaschine. Willkommen im 21. Jahrhundert.
Wir sind die Guten! (Mac-TV)
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Legoman
Legoman30.11.16 14:31
6. zum Schummeln in Leistungskontrollen
7. für social media und sonstige Ablenkungen im langweiligen Unterricht
8. zum Rumzeigen von peinlichen Fotos und Videos der Mitschüler
9. als begehrtes Diebesgut
10. für einen krummen Rücken
11. für vorzeitigen Herzinfarkt der Eltern, wenn mal wieder eins runtergefallen ist oder sonstwie zerstört wurde
12. als Segen für Provider (entweder weil die Eltern noch mehr Mobilfunkverträge abschließen müssen oder weil die Schule ne noch schnellere Leitung für all die Geräte braucht)
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fabmatti
fabmatti30.11.16 14:38
Tablets sollten eingesetzt werden und zwar als Buchersatz, Recherche-Werkzeug und Taschenrechner. Die Geräte sollten jedoch an der Schule einheitlich sein und zentral administriert werden. Versicherung hilft bei Schäden, Tracking-Tool hilft zum Aufspüren entwendeter oder verlorener Geräte und die einheitliche Administration sorgt dafür, dass nur ausgewählte Apps drauf kommen. Schön wäre auch eine zentrale Steuerung und/oder Überwachung der Inhalte vom Lehrerpult aus.
Man muss diese Geräte einsetzen und ihre Vorteile nutzen, muss aber auch deren Nachteile (Spiele, peinliche Fotos etc.) technisch unterbinden, da die Kids es selber nicht können/wollen.
Vorteil von zentral administrierten und im Funktionsumfang eingeschränkten Geräten: Sie werden unsexy und dadurch nicht gern geklaut.
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rudluc30.11.16 14:49
Legoman
6. zum Schummeln in Leistungskontrollen
Online-Leistungskontrollen sind an einen Account gebunden und ansonsten spricht ja nichts gegen Tests und Klassenarbeiten auf Papier.
7. für social media und sonstige Ablenkungen im langweiligen Unterricht
Das Risiko ließe sich über Filter zumindest reduzieren (oder über die Unterrichtsqualität).
8. zum Rumzeigen von peinlichen Fotos und Videos der Mitschüler
Das passiert außerhalb des Unterrichts ohnehin, weil jeder Schüler ein Smartphone besitzt. Im Unterricht selbst aber sollte sich die Kamera über eine dem Lehrer zur Verfügung stehende Administrationsoberfläche freischalten oder sperren lassen.
9. als begehrtes Diebesgut
Nun ja, da ist was dran. Aber solche Geräte sollten dann schon irgendwie versichert werden.
10. für einen krummen Rücken
Bei Büchern und Heften etwa nicht?
11. für vorzeitigen Herzinfarkt der Eltern, wenn mal wieder eins runtergefallen ist oder sonstwie zerstört wurde
Siehe Punkt 9.
12. als Segen für Provider (entweder weil die Eltern noch mehr Mobilfunkverträge abschließen müssen oder weil die Schule ne noch schnellere Leitung für all die Geräte braucht)
Dafür werden in Schulen keine Computerräume mehr benötigt. Und im privaten Umfeld gibt es ohnehin fast überall WLAN.
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iGod30.11.16 14:50
Gott sei Dank gab es kein Mobbing vor den iPads. Also schaffen wir die iPads ab und alle Probleme sind gelöst.
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gast200030.11.16 14:58
EIN (in Worten e i n) Politiker hat sich entsprechend geäußert. ALLE anderen sind sichtbar nicht der Meinung. Das mal zunächst zu der Dimension des "Problems". Medien übertreiben immer maßlos bzw. stellen Fakten so dar, als wenn es nichts Anderes gäbe.

Wie sieht es bei uns aus. Der überwiegende Teil der Schüler ist bei Facebook oder WhatsApp. Sie gründen eigene Gruppen. Und ob sie iPads haben (was ja auf die meisten nicht zutrifft) oder nicht spielt dabei KEINE Rolle. Denn ALLE haben ein SMARTPHONE. Mobbing ist also nicht iPad-gebunden bzw. Tablet-gebunden.

Damit ist schon einmal die Realitätsferne dieses Politikers sehr wahrscheinlich.

Andererseits bieten iPads in Schulen für die Schüler und die Unterrichtsführung deutlich mehr Vorteile als Nachteile. Ich weiß wovon ich rede, denn wir haben iPad-Klassen an unserer Schule. Die Motivation für die Schüler ist eine andere. Sie sind viel eher bereit, etwas zu machen als ohne. Auch nach Jahren ist das so. Sie lernen Präsentationsmöglichkeiten kennen, die ein Computer sehr schlecht bieten kann (allein die Software ist schon ein Hemmnis, einfach zu teuer für PC's - und sie sind eben nicht mobil). Sie lernen und arbeiten mehr in Gruppen, müssen sich öfter äußern (das Mikrofon ist Schuld), helfen sich gegenseitig öfter. Auch der Zusammenhalt in der Klasse ist ein anderer. Das kommt auch durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten, auch mit den Lehrern. Sie werden daran gewöhnt selbstständiger zu arbeiten, selber zu entscheiden (z.B. welche App nehme ich). Insgesamt sind die Medienkompetenzen deutlicher ausgeprägt als bei traditionellen Schülern.

Allerdings treffen diese meine Aussagen auch nur dann zu, wenn die Schüler in einer 1:1-Lösung integriert sind. 1:1 bedeutet: Jeder Schüler hat IMMER sein iPad im Unterricht dabei. In allen Fächern. Und die entsprechenden Lehrer lassen die Geräte auch im Unterrichtsgeschehen vom Schüler benutzen. Natürlich nicht ausschließlich. Zu den Kulturkompetenzen sollte schreiben, lesen, singen, Sport treiben, skizzieren, zeichnen, malen, Werkstoffe bearbeiten und Experimente durchführen können ebenso dazu gehören. Selbstverständlich analog, das Ganze. Aber die Digitalkomponente sollte auf alle Fälle bestens ausgeprägt sein. Wir sind am Beginn des digitalen Zeitalters. Im späteren Berufsleben (also in 20 - 30 Jahren) ist vieles anders als heute. Die zeitliche Dimension sollte immer bedacht werden. Daher setzen unsere Schüler ihre Geräte auch ab der Jahrgangsstufe 7 bis zur Zehnten ein - also 4 Jahre. Klar, dass hier die oben beschriebenen Effekte in vielen Fällen so verfestigt werden, dass sie beim Schüler nachhaltig verinnerlicht sind.

Leider sehen das unsere Bildungs-Häuptlinge anders. Da wird viel zu viel herum experimentiert. Zum einen aufgrund fehlender finanzieller Mittel, zum anderen weil Lehrerfortbildung schlichtweg fast nicht stattfindet. Erfahrungsträger sind rar und traditionelle Entscheider befürchten ein persönliches Versagen bzw. den Verlust eigener Privilegien. Hinzu kommt die unsägliche Zersplitterung der Bildungshoheit in Deutschland. DAS alles kostet viel Geld, Zeit und verschleißt Unmengen an Personal.

Die Nachbarländer sind da durchaus deutlich weiter. Ich bin auch der Meinung, wenn hier nicht bald Mindest-Forderungen bzw. Mindest-Standards formuliert werden wird die Mauschelei nach dem Prinzip der Gießkanne weiter gehen. Am Ende wird sich die Bildung in Deutschland noch mehr differenzierter darstellen als es heute leider schon ist.

Man kann einfach nur anfangen - ohne Umwege. Und so durch sein eigenes Beispiel ausstrahlen. DAS alles kostet aber wertvolle Zeit im Wettbewerb mit anderen Ländern. Eigentlich müsste ein bundesdeutsches Konzept her, wie Tablets in die Schule zum Wohle der Schüler eingesetzt werden können. Apple ist dabei ein guter Partner, denn sie haben sehr gute Bedingungen für das Umfeld geschaffen - meistens kostenlos bzw. zu sehr niedrigen Preisen. Ein wichtiges Feld dazu wäre beispielsweise die Administration und Wartung der Geräte. Hier gibt es gute Lösungen, die man auf anderen Plattformen vergeblich sucht.
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beat
beat30.11.16 15:33
gast2000

Das finde ich sehr gut beschrieben.
In der Regel scheitert es nämlich nicht an den pösen Schülern, sondern an den fehlenden Budgets für ICT, damit zusammenhängend an der schlechten Infrastruktur in den Schulen, an ungenügender Lehrkompetenz, an den Folgen des Einflusses unbedarfter und/oder ignoranter (politischer oder organisatorischer) Entscheidungsträgern und (last but not least) an den mangelhaften Angeboten an Verwaltungs- und Lernsoftware, welche die entsprechenden Verlage und Hersteller leider bieten...
Glaube nicht alles, was im Internet geschrieben wird, bloss weil da ein Name und ein Zitat stehen (Abraham Lincoln)
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tranquillity
tranquillity30.11.16 15:39
Gibt es irgendwo bestpractice Seiten, die den Einsatz von iPads im Unterricht zeigen und v.a. auch auf die technischen Anforderungen eingehen?
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sahnehering30.11.16 15:49
nornje
Keine politisch/religiöse Vergewaltigung, elektronische Gadgets oder andere Suchtgifte unter 16. Das wäre sicher gut für die Menschheit, ist aber leider nur ein Traum
+1
Kein Backup, kein Mitleid
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D. Renggli
D. Renggli30.11.16 16:57
tranquillity
Gibt es irgendwo bestpractice Seiten, die den Einsatz von iPads im Unterricht zeigen und v.a. auch auf die technischen Anforderungen eingehen?
Von Frank Thissen u.a.gibt es das i-Book "Mobiles Lernen in der Schule".
Hier der Link:
Das i-Book zeigt sehr anschaulich, wie iPads im Unterricht eingesetzt werden können, ohne dass Kinder daran Schaden nehmen würden.
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tranquillity
tranquillity30.11.16 17:38
Danke für den Link, das schaue ich mir einmal an.
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Arne 230.11.16 19:02
Elektronik da erlauben, wo es hilft. Damals... hatten bei uns immer schon ein paar Schüler ihr Notebook mit, wenn sie z.B. eine Präsentation gehalten haben. Im Physikunterricht hat dann ein Schüler z.B. die Messdaten in die Excel-Tabelle eingetippt und allen über die Plattform unserer Schule für den Nachmittag zum Download gestellt... im Politikunterricht konnten an einem Tag die Hochrechnungen und am nächsten Tag schnell die Wahlergebnisse recherchiert werden... da müssen nicht alle Schüler zur gleichen Zeit die gleiche Aufgabe erfüllen...

@Legomann
Welchen Zeitrum empfindest du als angemessen? Muss am Nachmittag ein Lehrer bereitstehen und die Handys ausgeben? Wenn ich mein Auto unrechtmäßig auf deinem Hof parke und du dann das Hoftor abschließt, bist du dann verpflichtet das Tor zu einer Zeit wieder aufzuschließen, die mir passt?
Dein Kind hat deswegen den Bus verpasst? Ich würde ja sagen, das Kind hat den Bus verpasst und dann kein Handy, weil es gegen die Schulordnung verstoßen hat. Und ja, es gab Zeiten, in denen haben die Kinder, für die es keinen Bus gab Fahrgemeinschaften gebildet und haben über das Telefon im Sekretariat zu Hause angerufen. Das wahr sehr wohl praktikabel und gar nicht so absurd, wie es dir scheinbar vorkommt Waffen-Attrappen und vieles andere ist in der Schule auch nicht zulässig. Wann schreien endlich Eltern, dass ihr Kind die braucht um auf dem Heimweg sicher zu sein und wie unverschämt es ist, dass es dafür keine Garderobe vor der Schule gibt, bei der die Kinder die kostenlos abgeben können...

Und wenn unbedingt ein Handy mit soll, wegen der Sicherheit... dann kann man dem Kind auch ein ganz einfaches mitgeben, und es so sperren, dass man damit z.B nur ein paar ausgewählte Nummern anrufen kann. Das erleichtert es dem Kind auch das Handy nur in Notfällen aus der Tasche zu nehmen und dann nicht mit der Schulordnung in Konflikt zu geraten.

Es wird Zeit, dass sich die Eltern wieder mehr kümmern und nicht jeden Fehler der Schule in die Schuhe schieben.
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Pymax
Pymax30.11.16 22:01
Verleiten sie zum Mobbing. Sie verleiten mit Sicherheit zur Verblödung!
Sorry aber ich bin nicht nur an Vertreter meines Kollegen sonder möchte ich ihn an dieser Stelle herzlich unterstützen!
Als Beispiel

An dieser Stelle und das ist ganz schlimm, wurde versucht, den Herrn Kollegen Spitzer vorzuführen.
Die Technik ist gut, hat aber nix in der Schule zu suchen....Warum auch?
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sahomuzi30.11.16 23:45
Neun von Zehn finden Mobbing gut!
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Legoman
Legoman01.12.16 08:20
Arne R.
@Legomann
Welchen Zeitrum empfindest du als angemessen?
Begründe mir die Rechtsgrundlage für den Eingriff in fremdes Eigentum außerhalb der Schulzeit.
Grundrechtseingriffe bezüglich Freiheit, Eigentum, körperlicher Unversehrtheit etc. sind in den Schulgesetzen der Länder klar geregelt.
Ansonsten gilt wie immer: Wer anordnet, stellt sicher.

Rein praktisch bedeutet das für den Schüler: Lehrer konfisziert Handy, Schüler holt es sich nach Schulschluss z.B. im Sekretariat wieder ab. Da es sich um Einzelfälle handeln sollte, wird das Sekretariat damit nicht überfordert sein.
Vorsätzliche Nichtherausgabe erfüllt den Straftatbestand der Unterschlagung.

(Gelebte Realität ist selbstverständlich eine gelockerte Auslegung der Schulordnung. Ein Handyverbot auf dem gesamten Schulgelände ist lebensfremd, deswegen wird insbesondere auf die störende Nutzung während der Unterrichtszeit abgestellt. Im Streitfall wäre dann allerdings immer die Schulordnung bindend, insbesondere bei Haftungsfragen kann sich die Schule entspannt zurücklehnen.)


PS: Der Vergleich mit dem Parken auf fremdem Besitztum ist absurd.
PPS: Der verpasste Bus war nicht der Schulbus. Manche Kinder sind auch nach der Schule noch unterwegs... Darüber hinaus ist es jedem selbst überlassen, was für ein Handy er seinem Kind gibt. Einem Jugendlichen braucht man mit so einem kastriertes Notfalltelefon wohl nicht anzukommen.

Um es ganz einfach zu machen (für alle, die nicht mehr in der Schule sind):
Wenn bei einem Konzert Kameras verboten sind (oder meinetwegen auch nur Schuhe in einer Moschee!) und ich diese deswegen am Eingang abgeben soll, dann erwarte ich selbstverständlich, dass ich mein Eigentum beim Verlassen wieder ausgehändigt bekomme. Eine Antwort "Sie hätten die ja zu Hause lassen können. Strafe muss sein, kommen Sie in 3 Tagen wieder" wäre wohl kaum akzeptabel!
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Arne 201.12.16 09:30
Mir ist schon klar, dass kein Kind ein solches kastriertes Telefon haben will. Aber die grundsätzliche Ablehnung eines solchen zeigt schon, dass es hier wohl nicht um die Sicherheitsinteressen oder das Telefonat nach einem verpassten Bus geht. Das sind nur vorgeschobene Argumente.
Die Rechtlage ist nicht eindeutig und vom jeweiligen Bundesland abhängig. Selbst Länder wie Hessen, wo eine Rückgabe "in der Regel" am Ende des Schultages vorsehen, erlauben hier Ausnahmen, wenn z.B. das Handy in einem Tresor liegt und der Schulleiter zum Ende des Schultages nicht mehr da ist. Wer das verlangt, sollte in meinen Augen zumindest die anfallenden Arbeitsstuden und Fahrtkosten zahlen. Wenn ich falsch Parke, muss ich ja auch die Abschlepp- und Verwaltungskosten zahlen...

"Das Land Hessen hat das in einem Erlass (PDF) so ausgelegt, dass weggenommene Gegenstände in der Regel am Ende des Unterrichtstages zurückgegeben werden müssen. Das Land Bayern wiederum hat zwar festgelegt, dass ein Handy „vorübergehend einbehalten“ werden darf, aber nicht, wie lange „vorübergehend“ ist. Das liege im Ermessen des Lehrers. Manche Juristen sind auch der Ansicht, dass Aufbewahrungsfristen generell unzulässig sind und das Handy einem Schüler persönlich zurückgegeben werden muss – im Unterschied etwa zu gefährlichen Gegenständen wie Messern, die häufig nur an die Eltern zurückgegeben werden. Andere Juristen dagegen sehen hier keine Probleme und erst eine Wegnahme „für Monate“ oder mehr als eindeutig ungerechtfertigt an. Ein klares Meinungsbild ist auch hier nicht auszumachen, was wohl auch der unterschiedlichen Handhabung an den Schulen entspricht. Wenn ein Schüler das Handy nicht aushändigen will, kann die Schule etwa den Schüler vom Unterricht ausschließen oder eine Mitteilung an die Eltern erwägen."
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Legoman
Legoman01.12.16 11:23
Erlasse sind Selbstgespräche einer Behörde und entfalten keine Rechtswirkung nach außen.

Wenn das Handy tatsächlich am Tagesende nicht mehr zugänglich ist (Sprechzeiten etc), dann ist das sicherlich denkbar. Aber vorsätzliches Vorenthalten ist etwas anderes.
Das mag nach Spitzfindigkeit klingen, hat aber möglicherweise juristische Konsequenzen für das Lehrpersonal.

Ansonsten stimme ich dir natürlich zu.

PS: Selbst die technisch besonders fortschrittlichen Schulen finden es bestimmt auch besser, wenn die Kinder am Sportunterricht offline und RL teilnehmen.


Nicht vergessen sollte man bei der ganzen Diskussion aber auch, dass der amtierende Minister für Kinder und Familien sicherlich auf ganz andere Belange abzielt als sein Kollege vom Bildungssektor.
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