Warum der Swift-Erfinder mit Apple unzufrieden war und zu Tesla ging
In dieser Woche wurde bekannt, dass der Erfinder von Swift Apple verlässt und stattdessen in die Automobilbranche wechselt - genauer gesagt zu Tesla. In seiner Erklärung, veröffentlicht über die offizielle Swift-Mailingliste, sprach Chris Lattner von "einer Gelegenheit in einem anderen Bereich". Seinen neuen Arbeitgeber nannte Lattner darin nicht, ebensowenig seine Gründe für den Weggang. Sehr schnell kam allerdings heraus, wer Chris Lattner in Zukunft beschäftigt und welchen Aufgabenbereich er dort innehat. Bei Tesla soll Lattner an neuartigen Autopiloten sowie Steuersoftware arbeiten. Aus ihm nahestehenden Kreisen
heißt es jetzt allerdings, der Wechsel des Unternehmens sei auch Unzufriedenheit mit Apple geschuldet.
Extreme Geheimhaltung - und interne Konflikte deswegenApple zählt zu jenen Unternehmen, die es mit Geheimhaltung besonders ernst nehmen. Dies geht so weit, dass manche Mitarbeiter gar nicht wirklich wissen, an welchem Produkt sie gerade arbeiten. Einem früheren Bericht zufolge besteht für bestimmte Produkte sogar ein Schleusensystem, um die Identität der daran Beteiligten über mehrere Stufen hinweg zu verschleiern. Ebenfalls üblich bei Apple ist das Verbot, über die eigene Arbeit zu reden.
Natürlich können Mitarbeiter in keinem Unternehmen frei über Geschäftsgeheimnisse sprechen - lange Zeit durfte aber noch nicht einmal unter echtem Namen an Konferenzen teilgenommen, Erkenntnisse publiziert oder Austausch mit anderen Wissenschaftlern gesucht werden. Angeblich kündigte im vorletzten Jahr das gesamte Netzwerk-Team geschlossen, um gegen das Verbot der Teilnahme am Open Compute Project zu protestieren. Apple änderte in diesem Punkt die Meinung und ist nun OCP-Mitglied - außerdem dürfen Forscher seit Ende 2016 auch wissenschaftliche Erkenntnisse veröffentlichen (siehe
).
Lattners UnzufriedenheitDie daraus entstehenden Konflikte waren angeblich der Hauptgrund für Chris Lattners Entscheidung, Apple den Rücken zu kehren. Die Entwicklung eines Open-Source-Projekts wie Swift samt Zusammenarbeit mit der Entwicklergemeinde gestaltete sich als zermürbend, wie es heißt. Große Einschränkungen gab es bezüglich Kommunikationspolitik, Präsentationen sowie Suche nach Mitarbeitern. Diese Vorgehensweise sah Lattner angeblich als ungeeignet an, um Entwickler-Werkzeuge adäquat voranzubringen. Zitiert werden im Bericht "Entwicklerfreunde Lattners", mit denen er eng zusammenarbeitete.