Apple erneuert Markenschutz fürs »PowerBook« - was steckt dahinter?
Bringt Apple bald wieder ein PowerBook auf den Markt, so wie in den Jahren zwischen 1991 und 2006? Mit dieser aufgeregten Frage befassen sich Medien wie die britische Sun, seitdem bekannt wurde, dass ein Apple-Anwalt die Bezeichnung »PowerBook« erneut markenrechtlich schützen ließ. Allerdings gibt es für die Anmeldung genug andere Gründe, die nichts mit einem neuen PowerBook in der Pipeline zu tun haben müssen.
Thomas La Perle zeichnet für den Markenschutz verantwortlich, der auf die Adresse 1 Infinite Loop Cupertino, San Jose registriert ist, also unzweifelhaft zu Apple gehört. Doch die Argumentation der
Sun und anderer Medien, die Wiedereinführung des PowerBooks passe gut in Apples aktuelle Namenspolitik, greift deutlich zu kurz. Angeblich weise der jüngste Namenswechsel vom »iPad Air« zum »iPad« darauf hin, dass Cupertino Gefallen an »früheren« Produktnamen habe.
Apples NamenslogikViel realistischer ist aber, dass Apple eine deutlichere Zweiteilung der einzelnen Produktklassen in ein Consumer »iPad« und ein High-End »iPad Pro« anstrebt. Die Analogie im Notebook-Bereich sind die bereits etablierten Namen »MacBook« und »MacBook Pro« - für ein PowerBook wäre da kein Platz. Erst recht nicht, da Apple sich bemüht, in Produktbezeichnungen stets auch die Gattung einfließen zu lassen. Ein Mac ohne »Mac« im Namen erscheint daher ausgeschlossen.
Alternative MöglichkeitenFür die Markenanmeldung gibt es auch ganz andere Gründe. So liegt es beispielsweise sicherlich in Apples Interesse, dass kein Konkurrent in naher Zukunft mit einem eigenen »PowerBook« auf den Markt kommt und damit das aufgebaute Image dieses Namens abgreift. Auch für solche Zwecke greifen große Konzerne regelmäßig auf Markenschutz zurück. Unwahrscheinlicher, aber dennoch möglich wäre ein komplett neues Produkt, welches dann den Namen »PowerBook« erhält; in Frage dafür käme ein Akku-Zubehörartikel, denn Apple verwendet den Begriff »Power« nur bei der Stromversorgung. Ausgeschlossen ist dies indes nicht: Auch das »iBook« hatte eine unerwartete Karriere vom Laptop hin zu Mac-Software.
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