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Was ehemalige Apple-Entwickler an ihrem früheren Arbeitgeber störte

Dass Geheimhaltung eines der zentralen Anliegen der Firmenpolitik von Apple ist, dürfte allgemein bekannt sein. Selbst intern ist der Zugang zu den meisten Informationen streng limitiert. Doch zahlreiche kreative Köpfe der Branche fühlen sich durch fehlende Transparenz über Produktstrategien und Unternehmensplanungen abgeschreckt. Immer wieder verliert Apple Entwickler, die sich trotz der im Allgemeinen guten Bezahlung nicht blind der verschwiegenen Chefetage unterordnen wollen.


Manchmal entstehen aus ehemaligen Mitarbeitern großer IT-Firmen neue Startups; bei Apple ist dies zwar seltener der Fall, doch bei Pearl Automation arbeiten inzwischen 50 frühere Apple-Angestellte - mehr als die Hälfte der Gesamtbelegschaft. Für die New York Times beschrieben sie ihre Beweggründe und ihr neues Arbeitsumfeld, das sich in vielem den etablierten Vorgängen bei Apple angeglichen hat.


Vorbild Apple
Wie beim »großen Bruder« in Cupertino teilen sich die Mitarbeiter in kleine Teams für jeden Arbeitsbereich auf, die wiederum die Aufgaben an den einzelnen weiterverteilen. Ebenfalls wie bei Apple legt die Firma wert auf elegantes Design der Produkte, untersucht erbarmungslos jeden Fehler, bis er entdeckt ist, und entwickelt nicht nur auf Sicht - die Planungen und Produktgestaltungen reichen bis weit in die Zukunft, obwohl das Startup erst seit 2014 existiert und erst ein einziges verkäufliches Gerät auf dem Markt hat.

Zwei wichtige Unterschiede
Doch zwei Dinge waren den Angestellten wichtig, die sich deutlich von Apples Philosophie unterschieden: umfassende Kommunikation und flache Hierarchien. „Bei Apple gibt es ein paar wenige Leute, die entscheiden, was zu tun ist. Alle anderen führen nur aus. Selten hat man die Chance, zu den Entscheidern bei Problemen zu gehören“, sagte Rishabh Bhargava, der 7 Jahre lang für Apple in der iPod- und dann in der iPhone-Abteilung gearbeitet hatte und nun Director of Hardware bei Pearl Automation ist. Ähnlich sieht es auch Brian Latimer. Bei Apple gehörte es zu seinen Aufgaben, sogenannte »Leaks« zu verhindern, also das Bekanntwerden von Produkten vor ihrer Veröffentlichung. Teilweise war er selbst nichtmal über diejenigen Informationen betraut worden, die er schützen sollte. Bei Pearl dagegen genießt er die offene Kommunikation, die in wöchentlichen Meetings jeden einzelnen Mitarbeitern über alle aktuellen Entwicklungen informiert.


Pearl Automation
Pearl Automation hat sich sichere und moderne Autos zum Ziel gesetzt, ohne wie bei Tesla dafür ein gänzlich neues Kfz kaufen zu müssen. Das bisher einzige Produkt ist die Nachrüstkamera für Nummernschilder namens RearVision, die ihren Strom durch Sonnenenergie erhält. Doch auch weitergehende Projekte wie ein automatisches Einparksystem und ein Fahrerassistenzfunktionen befinden sich auf dem Portfolio für die kommenden Jahre. Apple selbst äußerte sich zuletzt zu den verlorenen Technikern und Entwicklern von Pearl. „Pearl Auto ist ein großartiges Beispiel für diejenige Kreativität und Innovation, die auch das iPhone-Ökosystem hervorgebracht hat“, sagte ein Sprecher. „Wir wünschen ihnen viel Erfolg.“

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Kommentare

alephnull
alephnull03.01.17 14:50
Essen und Einnhamestil auf dem Bild erinnert irgendwie an Alcatraz.
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lphilipp
lphilipp03.01.17 15:06
alephnull
Essen und Einnhamestil auf dem Bild erinnert irgendwie an Alcatraz.
Hast Du aber teuflische Erfahrungen!
Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)
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nicht ich
nicht ich03.01.17 15:09
Ebenfalls wie bei Apple […] untersucht die Firma erbarmungslos jeden Fehler, bis er entdeckt ist

Schön wär's, wenn das bei Apple immer noch so wäre …
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Advokat
Advokat03.01.17 15:43
Man beachte die Spiegelung

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alephnull
alephnull03.01.17 15:43
lphilipp
alephnull
Essen und Einnhamestil auf dem Bild erinnert irgendwie an Alcatraz.
Hast Du aber teuflische Erfahrungen!

Yep, der Frass liegt mir heute noch im Magen.
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motiongroup03.01.17 17:02
Man beachte die Pulle Cerveza.... oder ist es ein Lieblicher von der Mosel
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
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Weia
Weia03.01.17 17:05
nicht ich
Ebenfalls wie bei Apple […] untersucht die Firma erbarmungslos jeden Fehler, bis er entdeckt ist
Schön wär's, wenn das bei Apple immer noch so wäre …
+1
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Kirschholz
Kirschholz03.01.17 18:17
Advokat
Man beachte die Spiegelung
Gut beobachtet!
Und was steht da? Ein Laptop mit leuchtendem Apfel!
Mit MagSafe, SD-Slot, Aufrüstoptionen und großem Akku.
Das beste haben die Abwanderer also mitgenommen!

Dass sie allerdings mit Plastikgeschirr von Papptellern essen, ist weder stilvoll noch besonders öko.
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pismo03.01.17 18:46
Kirschholz
Gut beobachtet!
Und was steht da? Ein Laptop mit leuchtendem Apfel!

Es geht wohl eher um die Spiegelung des Bildschirms - Office Anwendung mit steiler Prognose... mal bisschen über den Apfelrand schauen...
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Mr BeOS
Mr BeOS04.01.17 01:31
pismo
Office Anwendung mit steiler Prognose
Ich sehe da eher ein Notensystem mit Violinen- und Baßschlüssel
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
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Legoman
Legoman04.01.17 08:17
Flache Hierarchien und lustige Meinungsfindungsmeetings sind schön und gut - aber schlussendlich muss es EINEN geben, der Entscheidungen und Verantwortungen trägt.
Das schützt insbesondere den nachgeordneten Mitarbeiter davor zum Bauernopfer zu werden, wenn mal etwas schiefgeht.
Mit wachsender Firma ist es irgendwann ohnehin unmöglich, dass jeder an allem beteiligt ist.
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FoneBone
FoneBone04.01.17 08:47
Legoman
aber schlussendlich muss es EINEN geben, der Entscheidungen und Verantwortungen trägt.

Man kann Entscheidungen auch als Team treffen.
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Lefteous
Lefteous04.01.17 10:42
FoneBone
Man kann Entscheidungen auch als Team treffen.
Das ist sicher möglich. Aber das muss man genauer aufdröseln. Als Team entscheiden heißt, dass alle zustimmen müssen. Wenn jetzt alle der gleichen Meinung sind, dann ist das okay. Aber sind wir ehrlich: Das ist weltfremd. Gibt es also nun unterschiedliche Meinungen, sind verschiedene Modelle möglich: Mehrheitsentscheidungen. Dann sind auch die verantwortlich, die überstimmt wurden. Da hätte ich ein ganz mulmiges Gefühl. Oder alle müssen einem Kompromiss zustimmen. Ob das zu den besten Lösungen führt?
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matt.ludwig04.01.17 11:48
Mr BeOS
pismo
Office Anwendung mit steiler Prognose
Ich sehe da eher ein Notensystem mit Violinen- und Baßschlüssel
Dachte ich auch zuerst, mach das Bild mal groß
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Hägar04.01.17 15:09
FoneBone
Legoman
aber schlussendlich muss es EINEN geben, der Entscheidungen und Verantwortungen trägt.

Man kann Entscheidungen auch als Team treffen.

Sagte der Pilot zum Copiloten und machte sich dann an die Entscheidungsfindung...
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Legoman
Legoman04.01.17 16:22
Lefteous
FoneBone
Man kann Entscheidungen auch als Team treffen.
Das ist sicher möglich. Aber das muss man genauer aufdröseln. Als Team entscheiden heißt, dass alle zustimmen müssen. Wenn jetzt alle der gleichen Meinung sind, dann ist das okay. Aber sind wir ehrlich: Das ist weltfremd. Gibt es also nun unterschiedliche Meinungen, sind verschiedene Modelle möglich: Mehrheitsentscheidungen. Dann sind auch die verantwortlich, die überstimmt wurden. Da hätte ich ein ganz mulmiges Gefühl. Oder alle müssen einem Kompromiss zustimmen. Ob das zu den besten Lösungen führt?
Und dann muss da noch einer drüber stehen, der die vorgeschlagene Teamentscheidung umsetzt oder eben nicht. Denn wenn was schiefgeht - wer haftet?
Mit einem "das haben wir doch alle gemeinsam entschieden" steht man ziemlich schnell ganz allein da - denn es wird immer nur einen schwarzen Peter geben und der will am Ende niemand sein. Dafür gibt es vorgesetzte Stellen - und dafür verdienen die auch mehr Geld.
Schwammige Verantwortungen und Zuständigkeiten führen immer unausweichlich zu Problemen.

Bei ganz kleinen Buden kann ich mir vielleicht vorstellen, dass alle zu gleichen Teilen beteiligt sind und dementprechend alle Risiken gemeinsam tragen - aber geht sowas lange gut?

Und spätestens mit wachsender Firmengröße gibt es nicht mehr "das Team". Es gibt dann immer spezialisierte Teams unter gemeinsamer Leitung. Oder noch mehr Teams mit Teamleitern, Abteilungsleitern etc.
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