Wie Donald Trumps Wahl Apple in einem Punkt helfen kann
Apple befindet sich seit Jahren in einer paradoxen Situation. Auf der einen Seite sitzt Apple auf einem schwindelerregend hohem Barvermögen von fast 240 Milliarden Dollar, andererseits ist Apple aber auch mit über 40 Milliarden Dollar verschuldet. Der Grund dafür sind Apples zahlreiche Anleiheprogramme. Ein Großteil des Vermögens liegt nämlich außerhalb der USA - benötigt Apple für Aktienrückkauf und Dividendenzahlungen Geld, so kann das Unternehmen nicht einfach auf das Auslandsvermögen zurückgreifen. US-Unternehmen, die Geld aus dem Ausland in die USA befördern, müssen darauf Steuern in Höhe von 35 Prozent bezahlen. Es ist also sehr viel günstiger, sich die erforderlichen Milliarden auf dem Kapitalmarkt zu holen, denn als finanziell höchst vertrauenswürdiges Unternehmen liegen die Zinssätze auf sehr niedrigem Niveau.
Steuer-Urlaub bislang nicht durchsetzungsfähigSchon mehrfach gab es Initiativen, für kurze Zeit eine Art "Steuerurlaub" zu gewähren, in denen die Unternehmen ihr Auslandsvermögen ohne hohe Steuerzahlungen überführen können. Der scheidende Präsident Obama hatte beispielsweise im vergangenen Jahr gefordert, die Steuer einmalig auf 14 Prozent zu senken, anschließend bei 19 Prozent zu belassen. Obwohl sich viele Konzerne hinter die Pläne stellten, versandete der Vorschlag bald und wurde nicht Realität.
Trumps Versprechen: Repatriation Tax sinktAuch wenn Apple ganz sicher kein Unterstützer des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump ist, könnte das Unternehmen dennoch in einem Punkt profitieren. Als eine der ersten Amtshandlungen versprach Trump nämlich, die "Repatriation tax" dauerhaft von 35 auf 10 Prozent zu senken. Auf mehr als 2,5 Billionen Dollar wird das Auslandsvermögen der großen US-Unternehmen geschätzt - angesichts der anfallenden Steuern sieht aber kaum ein Unternehmen die Notwendigkeit, daran etwas zu ändern. Deutlich sinkende Steuern könnten hingegen Anlass bieten, doch ein wenig von den Auslands-Geldbergen abzutragen. Im Fall Apples würde dies aber immer noch bedeuten, sehr viel mehr Steuern als Zinsen via Anleihevergabe zu entrichten. Ob es daher zu einer großen Kapitalverlagerung kommt, sei einmal dahingestellt.