Wodurch sich das neue iPad 9,7’’ vom Vorgänger iPad Air 2 unterscheidet
Heute ist ein »Tag des Tablets« für die Apple-Welt, allerdings genauer gesagt für die zweite Riege der Tablets. Denn es ging mitnichten um das erhoffte »iPad Pro 2« mit radikal neuem Design und verbesserten Apple Pencil; stattdessen wurde das Einsteigergerät erneuert. Bisher diente das iPad Air 2 von 2014 diesem Zweck. Jetzt wurde es durch das »iPad 9,7’’« ersetzt, ein Gerät, das von der gesamten Konzeption nicht als neue Speerspitze der Apple-Tablets dienen soll, sondern als Alternative für preisbewusste Nutzer. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass es - anders als das iPhone 7 im Product-Red-Gehäuse - keinen Eingang auf die Apple-Hauptseite gefunden hat. Es lässt sich ab diesem Freitag bestellen.
Doch worin unterscheidet es sich überhaupt von seinem ideellen Vorgänger iPad Air 2? Auf den ersten Blick sieht es absolut gleich aus. Design, Farboptionen, Speichergrößen, Anschlüsse, Frontkamera, Rückkamera, WLAN, Bluetooth 4.2, Mobilfunk, Sensoren, Siri, Touch ID… allesamt unverändert. In der Tat gibt es nur an wenigen Stellen tatsächliche Unterschiede, die im Folgenden durchgegangen werden sollen.
1. NameSo profan es klingt, mit dem neuen Gerät stellt Apple die Bezeichnungslogik um. Das »Air« im Portfolio hat ausgedient. Das MacBook Air liegt in den letzten Zügen, das iPad Air hat es jetzt ganz erwischt. Stattdessen strebt Apple offensichtlich eine duale Logik an: iPad und iPad Pro - so wie beim MacBook und MacBook Pro. Somit ist dem Nutzer gleich von Anfang an klar, dass es sich hierbei nicht um das High-End-Modell, sondern die »Consumer«-Variante handelt.
2. SoCDie wohl bedeutendste Änderung an der Hardware betrifft den Systemchip (SoC). Im iPad Air 2 war noch der A8X verbaut, das iPad 9,7’’ dagegen setzt auf den neueren A9. Es handelt sich um den gleichen Chip inklusive M9-Koprozessor, wie er im iPhone 6s und iPhone SE seinen Dienst tut. Es handelt sich also um ein Jahr alte Hardware, aber trotzdem eine Erneuerung, durch die höhere Geschwindigkeit erreicht wird.
3. PreisProgramm des iPad 9,7’’ ist sein Einsteiger-Preis. Schlug das iPad Air 2 bis zuletzt noch mit mindestens 429 Euro zu Buche, gibt das neue iPad schon ab 399 Euro. Die größte Ausführung, also 128 GB und WiFi + Cellular kostet 659 Euro. Der Preissenkung beträgt über alle Ausführungen hinweg ungefähr 7 Prozent.
4. DisplayEs ist noch nicht ganz abzusehen, inwieweit das Display im Vergleich zum Air 2 wirklich aktualisiert wurde. In der Pressemitteilung beschreibt Apples Marketing-Team ein »helleres 9,7" Retina Display«. Doch die technischen Daten geben die gleiche Beschreibung wie zuvor. Lediglich die Laminierung und die Anti-Reflexions-Beschichtung des iPad Air 2 fehlen beim 2017er iPad.
5. Größerer Akku - dickeres GehäuseDas iPad Air 2 brachte einen eingebauten Lithium-Polymer-Akku mit 27,3 Wattstunden mit. Das neue iPad 9,7’’ erhöht diesen Wert auf 32,4 Watt. Es mag an den Hardware-Updates des A9 und eventuell helleren Displays liegen, aber diese Erhöhung schlägt sich nicht in der beworbenen Akkulaufzeit nieder. Weiterhin spricht Apple von bis zu 10 Stunden Surfen im Web via WLAN und bis zu 9 Stunden über Mobilfunk. Damit einher geht aber eine Verdickung und Gewichtserhöhung des Gehäuses. Es wuchs von 6,1 auf 7,5 Millimetern Tiefe und steigerte das Gewicht von 437 Gramm auf 469 Gramm.
Insgesamt kann man durchaus davon sprechen, dass es sich beim iPad 9,7’’ schlicht und einfach um ein etwas günstigeres iPad Air 2 mit A9- statt A8X-Prozessor handelt. Trotz der ausbleibenden Hardware-Innovationen spricht Apple damit ein preisbewusstes Publikum an, denn es gibt jetzt ein iPad in Standardgröße für unter 400 Euro.
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