iOS 9.3.5: Fehler schließt blinde Nutzer aus
Apple legt viel Wert darauf, dass sich sowohl die eigenen Systeme als auch Apps von Drittentwicklern möglichst barrierefrei von Nutzern mit eingeschränkten Sinnesorganen oder Motorik nutzen lassen. Dazu gibt es verschiedene Bedienungshilfen wie VoiceOver, die Einschränkungen ausgleichen. Umso unverständlicher
erscheint daher der nicht behobene Fehler in den beiden letzten iOS-Updates auf Version 9.3.4 und 9.3.5, durch den sich die Diktierfunktion nicht mehr in Kombination mit VoiceOver verwenden lässt. Durch den Fehler bleibt VoiceOver beim Diktat nämlich stumm. Dabei ist beides in Kombination für Blinde zur Nutzung von iOS besonders wichtig.
Apple selbst weist auf das in einigen Wochen erscheinende iOS 10 hin, mit dem der Fehler behoben sein soll. Bis dahin müssen Blinde nun jedoch zwischen VoiceOver und der Diktierfunktion umständlich wechseln, so als ob die iOS-Tastatur nur funktionieren würde, wenn alle Beschriftungen unsichtbar sind. Jetzt könnte man meinen, dass der Zustand ja nur für einige Wochen so anhält und daher nicht so kritisch ist.
Allerdings wird Apple mit iOS 10 auch die Unterstützung einiger Geräte beenden. Betroffen sind das iPhone 4s, das iPad 2, das iPad 3 sowie das iPad mini 1, die sich nicht mehr auf iOS 10 aktualisieren lassen werden. Besitzer dieser Geräte müssen nun mit einem in den letzten Wochen verschlimmbesserten iOS 9 leben, welches für Blinde praktisch nicht mehr alltagstauglich ist.