Vor 5 Jahren: Das Aus für den Internet Explorer unter OS X
Microsoft war einer der ersten Anbieter, der Software für OS X angeboten hatte. So stand auch der Internet Explorer sehr früh zur Verfügung, der ja seit 1997 auf jedem Mac als Standard-Browser konfiguriert war. Als Apple Anfang 2003 die erste Version von Safari vorstellte, dauerte es nicht mehr lange, bis viele Nutzer nicht mehr auf den Internet Explorer sondern auf Safari setzten. Microsofts Chefin der Mac BU kündigte nur wenige Monte später an, den
Internet Explorer nicht mehr länger für die Mac-Plattform zu entwickeln. Damals war noch nicht klar, ob dies ein schwerer Schlag für Apple war, da viele Seiten noch nicht mit den frühen Safari-Versionen funktionierten, oder ob die Mac-Plattform davon überhaupt nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Wie sich herausstellte, wurde Safari aber sehr schnell erst zu einem vollwertigen Ersatz, dann funktionsmäßig sogar überlegen. Bei der momentanen Browser-Vielfalt ist es ohnehin nicht mehr so tragisch, wenn ein Anbieter fehlt. So lautete die Originalmeldung vom 13.6.2003:
Wie Microsoft bekannt gab, wird der Internet Explorer für Mac OS definitiv eingestellt. Roz Ho, Manager der Macintosh Unit bestätigte die seit zwei Wochen kursierenden Gerüchte. Microsoft hatte Ende Mai in einer Pressemitteilung erwähnt, den Internet Explorer nicht mehr als eigenständiges Programm anzubieten, da angeblich Verbesserungen auf reiner Programmebene nicht mehr möglich sind. Es müsse der Unterbau des Betriebssystems verändert werden, um weitere Fortschritte zu erzielen, womit Microsoft natürlich Longhorn meint. Nachdem der Netscape Navigator durch das Bündnis mit AOL endgültig ausgestochen wurde, muss Microsoft sich auch keine Sorgen mehr um den am häufigsten benutzten Browser machen.
Da zu diesem Zeitpunkt der Siegeszug von Firefox noch nicht abzusehen war, konnte sich Microsoft auch auf den bisherigen Marktanteilen ausruhen. Inzwischen zeigt sich aber, dass der Internet Explorer kontinuierlich Marktanteile verliert, ohne dass sich hier eine Trendwende abzeichnet. Mit über 70 Prozent ist der IE zwar noch führend, jedoch weit von den knapp 95 Prozent zum Erscheinen der Meldung damals entfernt.