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Netz-Marktanteilszahlen im September - Neuer Rekord für Mac OS und Safari

Für September liegen die aktuellen Netz-Marktanteilszahlen von Net Applications vor. Net Applications ermittelt den Netzmarktanteil einer Plattform, indem man die Zugriffsstatistiken unzähliger, weltweiter Internetangebote auswertet. Somit beziehen sich die Werte nicht auf die sonst beachteten Verkaufszahlen, sondern auf die installierte Basis mit Netzzugang. Bei den Betriebssystem dominiert Windows XP mit 68,69 Prozent, Vista erreicht 18,33 Prozent. Alle Windows-Systeme kommen auf 90,29 Prozent, vor etwas mehr als zwei Jahren waren es noch 95,09 Prozent. Apple erreicht 8,29 Prozent, dies entspricht fast einer Verdopplung seit Mai 2006. Auf Intel-Macs entfallen 5,8 %, auf PPC-Macs nur noch 2,43 %. Das iPhone taucht mit 0,32 Prozent in der Aufstellung auf, der iPod touch mit 0,04 %. Insgesamt erreicht Apple damit den höchsten je von Net Applications gemessenen Marktanteil.
Ähnlich positiv sieht es im Browsermarkt aus. Safari kommt mit 6,65 Prozent ebenfalls auf den höchsten je verzeichneten Wert, während auf den Internet Explorer bei 71,52 Prozent liegt. Im Oktober 2004, zu Beginn der Messung durch Net Application waren es noch über 92 Prozent. Firefox nähert sich mit 19,46 Prozent der Marke von 20 Prozent.

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Kommentare

Schildie
Schildie01.10.08 17:15
Wie viele Leute sind denn noch mit Mac OS 9 unterwegs?
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DonQ
DonQ01.10.08 17:23
wieviele von den win systemen sind gefaked ?
an apple a day, keeps the rats away…
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Richard
Richard01.10.08 17:29
Es geht in die richtige Richtung. Das soll ruhig noch ein paar Jahre so weitergehen.

Gruß
Richard
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam01.10.08 17:33
Linux auf dem Desktop mit einem verheerenden Marktanteil von 0,91%, gerade noch knapp 3 mal so hoch wie das iPhone.

Das wird nichts mehr.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad01.10.08 17:37
Dr. Seltsam: Diese Messung sagt aber nichts über den realen Einsatz von Rechnersystemen aus. Es gibt sehr, sehr viele PCs mit Windows *und* Linux, die in Industrie und Handel unterwegs sind und nie ins Internet dürfen, von der Maschinensteuerung bis zum Kassensystem. Daher ist Zurückhaltung angesagt bei der Interpretation solcher Zahlen...

Aber klar scheint: Als Home-OS für den Desktop-Consumer-Bereich ist und bleibt der Pinguin wohl ein ganz, ganz seltenes Tier.
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DonQ
DonQ01.10.08 17:39
hmm, du must die header oft auf win stellen, sonst gehen manche seiten nicht…denbke nicht das es so stimmt in der statistik, auch wenn es mehr interentcafes mit win gibt als rechenzentren mit sun…so marginal kann es eigentlich gar nicht sein…
an apple a day, keeps the rats away…
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smokeonit
smokeonit01.10.08 17:40
linux totsagen ist wohl verfrüht... dell und co. versuchen durch linux ja unabhängiger von M$ zu werden...

der iphone marktanteil im internet ist echt krass!!! das sind sehr gute zahlen...!!!



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Granini01.10.08 17:43
Ja, es kann auch bedeuten dass die Linux-Leute es einfach nicht schaffen WLAN einzurichten
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DonQ
DonQ01.10.08 17:44
hmm, daran wird es liegen
an apple a day, keeps the rats away…
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Granini01.10.08 17:50
Android wird wohl nocht nicht gelistet? Wäre mal interessant wie das in ein paar Monaten aussieht. Wahrscheinlich haben die dann auch Probleme die 0,01 % Marke zu durchbrechen
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam01.10.08 17:52
Hannes Gnad

Ich habe explizit vom Desktop gesprochen, bei Maschinensystemen, Banken usw. sind z.T. noch ganze andere OSen unterwegs.

smokeonit

Ich sage Linux nicht tot, halte in besonderen Anwendungsbereichen sehr viel davon und dort ist das System auch erfolgreich. Auf dem Desktop ist es für "Otto-Normalverbraucher" leider immer noch eine Katastrophe. An einen Erfolg auf dem Desktop glaube ich nicht mehr, Linux ist für die Leute draußen einfach nicht mehr sexy.
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Granini01.10.08 17:56
Im Endeffekt kann man sagen dass FreeBSD der Todesstoß für Desktop-Linux war.
MacOSX basiert unter anderem auf FreeBSD.
Vielleicht steigt irgendwann auch mal eine andere Firma groß ins Desktop-OS-Geschäft ein. Dann wird sie aber auch freiere Alternativen wie FreeBSD als Grundstock nehmen und nicht Linux.
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gumpandi01.10.08 17:57
Nur weiter so Apple...
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gumpandi01.10.08 17:58
Wenn man noch einen G4 hat zählt man schon zur Minderheit (unter den Mac User)
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Hannes Gnad
Hannes Gnad01.10.08 18:06
gumpandi: Bezogen auf die noch aktiven Macs sind die PPC-Maschinen vermutlich schon eine ganze Weile in der Minderheit, und man muß der Tatsache ins Auge sehen: Bis auf wenige Anwendungen ist ein G4 Ende 2008 und vor allem in Hinblick auf SL und 2009 einfach vollkommen raus aus dem Geschäft. "Time to upgrade", wie die US-Kollegen tippen würden...
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sierkb01.10.08 18:23
Granini:
Im Endeffekt kann man sagen dass FreeBSD der Todesstoß für Desktop-Linux war.
MacOSX basiert unter anderem auf FreeBSD.

Das sehe ich ein wenig anders. MacOSX basiert auf Darwin. Darwins Kernel ist ein Hybrid-Kernel aus dem Mach-3.0-Mikrokernel und dem monolithischen FreeBSD-Kernel und unterscheidet sich deshalb vom reinen FreeBSD-Kernel in vielerlei Hinsicht. Drumherum ist Darwin mit seinem Userland ein Komglomerat aus BSD- (FreeBSD, OpenBSD) und mancher GNU-Software.
Außerhalb von Apple bzw. MacOSX ist Darwin im Gegensatz zu Linux tot bzw. niemand hat Interesse an Darwin. Apple ist der Einzige, der Darwin pflegt und weiterentwickelt. Obwohl es mal anders geplant war seitens Apple, obwohl Darwin und die Darwin-Quellen für alle offenliegen, obwohl Apple eine Zeit lang Entwickler dazu animieren wollte, Darwin zu nehmen und damit zu arbeiten bzw. hier eine offene Community zu schaffen. Dieses Experiment ist gescheitert, die dafür gegründete OpenDarwin-Plattform ist inzwischen eingestellt worden , .

Kein Grund also, bezüglich Linux hier den Kopf zu hoch zu tragen, denn Linux floriert und wächst (derzeit sogar im Mobilfunk-Sektor). Vielleicht nicht nach jedermanns Vorstellungen (Thema Desktop). Aber das Interesse an Linux, an seinem Ökosystem, an seinen Entwicklern und Communities, ist ungebrochen. Vor allem seitens der Industrie und im Enterprise- und High Performance Computing-Geschäft (HPC). Das ist etwas, was Darwin bisher nicht geschafft hat, da sitzt Apple bisher drauf -- als alleiniger Interessent und Haupt-Contributor (damit die Arbeit an Darwin bzw. seinen BSD-Teilen leichter von der Hand geht, hat man sich Jordan K. Hubbard ins Boot geholt).
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam01.10.08 18:47
Linux hat so viele Anläufe auf den Desktop genommen, wurde von vielen Seiten über Jahre immer wieder gepuscht - “all for naught”.

Zu oft, viel zu oft in die Hose gegangen, auf dem Dekstop nach all den Jahren immer noch keine funktionierende Software-Infrastruktur abseits der absoluten Basics, immer noch sehr schlechte Treiber-Infrastruktur für Allerwelts-Hardware, immer noch eine Vielzahl unterschiedlicher Distris (Linux != Linux), immer noch zu viele Ausritte auf die Kommandozeile, und dazu eine Kerneltruppe mit äußerst fragwürdigen, teils fundamentalistischen Weltvorstellungen.

Das alles und vieles hier unerwähnte schreckt, völlig zu Recht, Desktopanwender ab - die Experience ist einfach furchtbar. Aber so schlecht es für mich auf dem Desktop zu gebrauchen ist, so gerne mag ich es seit vielen Jahren auf dem Server, Linux hat dort erfolgreich seine Nische gefunden. Bei Mobiltelefonen sollte man abwarten ehe man auch dort Linux hochjubelt, Android ist bisher das ultimative Desaster. Googles wird es hoffentlich richten...
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sierkb01.10.08 19:01
Dr.Seltsam:

Auch, wenn ich geneigt bin, Dir zuzustimmen: bzgl. der Mutter-Distribution von MacOSX (FreeBSD, OpenBSD, NetBSD) und seiner Derivate wie z.B. DragonFly BSD sieht die Desktop- und Treiber-Bilanz noch viel schlechter bzw. verheerender aus als für Linux-Distributionen, FreeBSD findet man in seiner Reinform noch viel seltener auf irgendeinem Desktop als das beklagte Linux. Die BSDs profitieren doch sehr von den Bemühungen bzgl. Desktop und Treiber im Linux-Sektor, hätten sie ohne den Linux-Boom doch diesbzgl. so gut wie gar nichts zu bieten außer einem nackten Betriebssystem, welches so nur für Server einzusetzen ist.
Und bezüglich Desktop-Integration findet derzeit im Linux-Lager ein Umdenken und hoffentlich eine Konsolidierung bzw. Konzentration, angestachelt durch Ubuntus Gründer Shuttleworth und auch IBM, statt. Ebenso auf dem Gebiet der Treiber, durch einen Weckruf in Richtung Hardware-Zulieferer angestachelt unter anderem von Dell, wo in erster Linie die Hardware-Hersteller gefragt und schuld sind (und nicht etwa die Linux-Community), für ihre Produkte auch Treiber für Nicht-Windows-Betriebssysteme zu liefern oder wenigstens die erforderlichen APIs zur Verfügung zu stellen.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam01.10.08 19:17
sierkb

Na ja, die Mutterdistributionen von Darwin interessieren den Desktop-Anwender nicht, denn die nutzt auf dem Desktop sowieso kaum einer. Allerdings sind darunter sehr gute und Linux mindestens ebenbürtige Server-OSen

Interessant ist was passiert wenn man versucht Linux auf dem Desktop in der realen Welt einzusetzen, da stolpert man meist von einer Hürde in die nächste. Selbstverständlich ist das auch gerade Schuld der Hardware-Hersteller, allerdings muss sich auch die teils sehr fundamentalistische Kerneltruppe den Schuh anziehen. Viele Hersteller möchten ihre Treiber, in denen heute oft ein großer Teil des Know-Hows und des Entwicklungsaufwandes steckt, nicht so einfach der Öffentlichkeit preisgeben und das ist durchaus verständlich. Und ganz so einfach ist es eben nicht, mal eben so einen guten und vollständigen Treiber zu programmieren, wie sich manch ein OSS-Jünger sich das in seinen jugendlichen Träumen so vorstellt.

Shuttleworth hat die Misere jetzt, sehr spät, erkannt und klar und offen geäussert wo die User-Experience-Messlatte hängt: Bei Mac OS X. Bis dahin ist es leider noch ein sehr weiter Weg und ich habe erhebliche Zweifel, ob die Linux-Community auf diesem Gebiet a) qualitativ ausgestattet, b) freie OS-Entwicklung grundsätzlich strukturell geeignet und c) Hardwarehersteller willens genug sind um ein Desktop-Betriebssystem zu erschaffen, dass eine derartige User-Experience bieten kann.

Zubehörhersteller haben gerade eben erst OS X als wirtschaftlich genug entdeckt um diese Plattform mit Treibern zu versorgen und selbst da gibt es genug Lücken...
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sierkb01.10.08 19:45
Dr. Seltsam:
Na ja, die Mutterdistributionen von Darwin interessieren den Desktop-Anwender nicht, denn die nutzt auf dem Desktop sowieso kaum einer.

Genau das wollte ich sagen bzw. habe es gesagt -- mit einem Seitenblick auf FreeBSD, weil es hier genannt wurde.
Allerdings sind darunter sehr gute und Linux mindestens ebenbürtige Server-OSen

Vom Potential her vielleicht schon. Von der Verbreitung und Attraktivität wohl weniger. Was die nackten Fakten und Tatsachen angeht, wird auch und gerade im Enterprise-Bereich wohl eher zu einer oder einer bestimmten Linux-Distribution gegriffen als zu einer BSD-Distribution. U.a. deswegen, weil da derzeit einfach die Musik spielt und die Hauptentwicklung stattfindet, und weil da einfach auch breiterer Support existiert, auf den man sich verlassen kann bzw. den man im geschäftlichen Umfeld nutzen kann. Wieviele Firmen bieten Support für Linux an, wieviele dagegen für FreeBSD, OpenBSD oder NetBSD? Einzig Sun mit seinem Solaris (ebenfalls BSD) gibt's da wohl zu nennen. Solaris/openSolaris hat aber mit FreeBSD ziemlich wenig zu tun.
Viele Hersteller möchten ihre Treiber, in denen heute oft ein großer Teil des Know-Hows und des Entwicklungsaufwandes steckt, nicht so einfach der Öffentlichkeit preisgeben und das ist durchaus verständlich.

Ist wohl eine reine Frage der gewählten Lizenz, GPL2 versus BSD-Lizenz. Wenn Du Recht hättest, müsste es für FreeBSD bzw. BSD i.A. gerade auf diesem Feld eine enorme Überzahl an Treibern geben. Du weißt selber, dass es nicht so ist und hier wohl eher, wenn es Nicht-Windows-Treiber für Hardware gibt, diese wohl eher für Linux zur Verfügung stehen als für FreeBSD. Einfach deswegen, weil Linux dann doch noch weiter verbreitet und attraktiver für die Hardware-Hersteller ist als FreeBSD.
Zubehörhersteller haben gerade eben erst OS X als wirtschaftlich genug entdeckt um diese Plattform mit Treibern zu versorgen und selbst da gibt es genug Lücken...

Was lange Zeit auch mal anders war und nicht unbedingt besser als für Linux. Die Krux ist, die Hardware-Hersteller dazuzubringen, auch Treiber für Nicht-Windows-System zu stellen oder wenigstens deren Erstellung durch Drittparteien oder eine Community zu erleichtern statt sich dessen zu verschließen. In diesem Punkt steht MacOSX gleichauf mit Linux -- beide sind die Gelackmeierten gleichermaßen, wenn ein Hersteller seine Treiber nur für Windows bereitstellt. Daran kranken dann sowohl MacOSX als auch Linux. Um diesbzgl. Druck und Bereitschaft bei den betreffenden Herstellern auszuüben, steht bzgl. MacOSX Apple zur Verfügung. Bezüglich Linux-Unterstützung bei solchen Herstellern tun sich da in letzter Zeit vor allem Dell und IBM hervor, indem sie Entsprechendes formulieren bzw. hier den inneren und äußerlich wahrnehmbaren Druck erhöhen.
Das sind nicht Dinge, an denen Linux schuld ist, die Verantwortlichen, die hier grundsätzlich was ändern können bzw. sollten, sitzen meines Erachtens auf der Seite der Hardware-Hersteller. Das gilt für MacOSX-Treiber genauso wie für Linux- bzw. BSD-Treiber.

Aber so langsam werden wir hier megamäßig Off-Topic. Deshalb werde ich mich jetzt hier erstmal ausklinken.
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Granini01.10.08 23:17
Sierkb
Ich meinte dass FreeBSD der Todesstoß für Desktop-Linux war. Das bedeutet aber nicht dass der Anwender FreeBSD "sieht". Es ging mir darum was eine Firma die ein völlig neues OS bauen will als Grundlage nimmt. Komplett von Null anfangen wird heute wohl keiner mehr. Was nimmt man da? OSX hat als Grundlage unter anderem FreeBSD genommen. Andere Firmen werden das im Zweifelsfall auch nehmen. Nicht unbedingt wegen der Technik, sondern weil FreeBSD freier ist. FreeBSD kann man problemlos in Closed Source verwenden.
KDE und Gnome sehe ich ehrlich gesagt für gescheitert an. Nach sovielen Jahren haben sie immer noch schlimme Kinderkrankheiten. Das wird nichts mehr.
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sierkb02.10.08 01:31
Granini:
Ich meinte dass FreeBSD der Todesstoß für Desktop-Linux war. Das bedeutet aber nicht dass der Anwender FreeBSD "sieht".

Wo drin außer in MacOSX ist denn bei dem Benutzer überall FreeBSD, zumal auf dem Desktop? Da dürfte Linux wohl, vor allem, wenn man den Embedded-Bereich hinzuzählt (Registrierkassen, Netzwerk-Geräte von Linksys, Netgear, D-Link, Navisysteme wie Tom-Tom etc.) etwas verbreiteter sein, wenn man mal den reinen Server-Bereich ausklammert. Wo ist FreeBSD auf den Desktops der Anwender? Auch da dürfte die Zahl der Linux-Boxen deutlich höher sein als die Zahl der installierten FreeBSD-Distris.
Es ging mir darum was eine Firma die ein völlig neues OS bauen will als Grundlage nimmt. Komplett von Null anfangen wird heute wohl keiner mehr. Was nimmt man da?

Ich habe da grad' ein paar Dinge genannt, wo bereits schon seit längerem überall irgendwie Linux drin ist.
Warum nimmt man da nicht generell FreeBSD oder überhaupt BSD und lässt Linux links liegen, wenn Du recht hättest? Die eine oder andere verbaute Firewall oder der eine oder andere Netzwerk-Stack ist ein BSD-Stack, doch immer häufiger werden auch dieselben aus dem Linux-Lager in anfassbare Geräte verbaut. Teilweise deswegen, weil sie performanter sind.
FreeBSD kann man problemlos in Closed Source verwenden.

Das kann man mit Linux auch. Die Bedingungen durch die Lizenz sind nur andere, Änderungen (am Kernel oder anderer GPL Software) müssen transparent gemacht werden. Nicht immer sind jedoch Änderungen notwendig, und es gibt Hersteller, die kommen mit der GPL prima zurecht. Die BSD-Lizenz ist so frei, dass sich jeder des Codes bedienen kann, er muss es weder annoncieren, dass er es überhaupt gemacht hat, und er muss auch gemachte Änderungen nicht transparent machen. Mancher erachtet das als Vorteil, mancher erachtet die GPL als Vorteil bzw. hat damit keine Probleme. Wenn die GPL für viele so ein Hindernis wäre und die BSD-Lizenz so ein Riesen-Vorteil, dann würde sich die Industrie wohl lieber mit Wonne auf BSD stürzen und weniger auf Linux. Dass es eher andersherum ist, weißt Du selber.
KDE und Gnome sehe ich ehrlich gesagt für gescheitert an. Nach sovielen Jahren haben sie immer noch schlimme Kinderkrankheiten. Das wird nichts mehr.

Erstens würde ich diesen Abgesang mal nicht zu früh anstimmen, obwohl ich Dir tendentiell da fast recht geben muss (ein Grund, warum ich mir im Jahre 2006 einen Mac gekauft habe), und zweitens kann ich mir vorstellen, dass da mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und unter Zuhilfename von ordentlich Marketing noch was laufen kann. Was für unerwartete Push-Effekte ausgelöst werden können, das sieht man an Ubuntu, welches allein durch seine Existenz Linux auf dem Desktop einen enormen Push gegeben hat bzw. Dell sich auch dafür interessiert und derlei vorkonfigurierte Geräte vertreibt. Nun bin ich weiß Gott kein Ubuntu-Anhänger, doch dieser Effekt ist wohl nicht zu leugnen und anzuerkennen. Mal sehen, was die aufrüttelnden Worte von Shuttleworth bewirken, IBM hatsich ja letztens in ähnlicher Richtung geäußert. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls noch nicht auf, dass das nochmal in der großen Breite was wird auf dem Desktop.
Im Übrigen nicht nur ein alleiniges Problem der großen Desktop-Environments (GNOME, KDE, Enlightment), sondern auch ein Kommunikations- und Marketing-Problem. Denn in sehr vielen Belangen sind diese Desktop-Environments zumindest Windows überlegen und MacOSX manchmal sogar fast ebenbürtig (was den Look angeht, wohl erst seit kurzem ernstzunehmen, was die Funktionalität angeht, durchaus in vielem gleichwertig). Man muss es nur kommunizieren und zeigen, dass es geht. Und man kann sehr deutlich zeigen, dass KDE oder GNOME in vielen Belangen intuitiver und logischer zu bedienen sind als z.B. das GUI von Windows. An MacOSX heranzukommen, daran arbeitet man derzeit wohl bzw. die Aufrufe, das zu tun, waren ja unüberhörbar.
Ich bin da also eher zuversichtlich, was das angeht.
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sierkb02.10.08 01:43
Granini:
Ich meinte dass FreeBSD der Todesstoß für Desktop-Linux war. Das bedeutet aber nicht dass der Anwender FreeBSD "sieht".


Wie alt ist Linux, wie alt ist MacOSX, wenn man NextStep mit einbezieht? Worauf fußt MacOSX? NextStep. Wann gab es NextStep? Erstmalig 1989. Als funktionierendes System. Wann kam Linux? Der allererste Linux-Kernel kam 1991 heraus. Da gab's aber noch kein funktionierendes Betriebssysstem, das wurde erst im Laufe der nächste Jahre durch GNU Software zu dem, was es heute ist.
Wäre Linux damals soweit gewesen wie heute mit einer solchen Strahlkraft und riesigen Entwickler-Gemeinde wie heute, möglicherweise hätte Steve Jobs ja bei NextStep eher auf Linux gesetzt und weniger auf BSD.
Auf BSD hatte er vor allem deshalb gesetzt, weil es bereits da war. Und zwar seit den späten 70er-Jahren. Lizenzrechtlich ergab sich da eigentlich keine Fragestellung, keine Auswahl, denn Linux war zu der Zeit, als NextStep geboren wurde, noch gar nicht existent. Folglich hatte Steve Jobs auch wenig Auswahl.
Wäre er ins Grübeln gekommen, wenn er damals auch ein rundherum maturiertes Linux-System *incl.* einer immens großen Entwickler-Community zur Auswahl gehabt hätte? Was wäre für ihn lukrativer gewesen? Hätte er sich allein an der GPL gestört, oder hätte er sie evtl. in Kauf genommen zugunsten dieser riesigen Entwickler-Community? Wir wissen es nicht. Das ist alles Hypothetik.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam02.10.08 09:37
sierkb

Also du schmeißt da einige Dinge in einen Topf, die nun wirklicht nicht zusammenpassen und das muss ich nun schon noch korrigieren.

1. Der Grund warum es für FreeBSD weniger Treiber gibt als für Linux ist schlicht und einfach die mangelhafte Verbreitung, die mangelhafte Bekanntheit bei Endanwendern und das daraus resultierende mangelhafte Interesse. Definitiv aber nicht die Lizenz, die BSD-Lizenz ist die mit Abstand offenste und günstigste für den professionellen Entwickler. Letztendlich ist mir das allerdings aber egal, weil das mit OS X in der Praxis nichts zu tun hat, und *BSD im Serverumfeld recht gut mit Treibern versorgt ist, da ist heute auch eher das Einsatzgebiet für dieses solide System zu finden. Große Unternehmen wie Yahoo setzen deshalb gerne auf BSD.

2. Ubuntu ist zwar erfolgreich, allerdings wildert es nur INNERHALB der Linux-Distris und führt leider nicht dazu, dass Anwender von z.B. Windows wechseln. Die äußerst deprimierenden aktuellen Statistiken zur Linux-Nutzung auf dem Desktop unterstreichen dies. Nachdem der kurze Verbreitungsschub durch die ersten Netbooks erloschen ist, dümpelt man wieder genau da rum, wo man vorher war, ohne irgend eine Tendenz nach oben. Und das obwohl heise nicht müde wird seit 10 Jahren jedes Jahr das "Jahr des Durchbruchs für Linux auf dem Desktop" auszurufen.

3. Vorkonfigurierte Linux-Kisten gab es von Dell und anderen auch früher bereits en masse, das ist nun wirklich nichts neues. IBM und Dell haben exakt NULL Einfluss auf die Treiberentwicklung außerhalb ihrer Rechner, für Hardwarehersteller zählt allein das Käuferinteresse und das ist am Markt für Linux gleich Null, meines Erachtens auf dem Desktop sogar geringer als in früheren Jahren. Ungeachtet aller Häme ist Windows mit Vista besser und stabiler geworden und Mac OS X hat den Platz der primären Alternative für Windows-Genervte von Linux übernommen. Das zeigen, völlig unbarmherzig und trocken, alle Zahlen zum Thema und das mittlerweile extreme OS X-Bashing der heise-Tuxer, aus Neid wird dort mittlerweile blanker Hass. Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn es auf dem Desktop draußen mittlerweile ähnliche viele gehackte OS X gibt, wie Linux-Distris...

4. Es ist schade dass es so gekommen ist, aber es gab einfach viel zu viele fehlgeschlagene Anläufe. Linux ist auf dem Desktop ausgelutscht, der Begriff außerhalb der Geek-Welt völlig verbraucht und überwiegend negativ behaftet. Vielleicht würde es noch helfen, wenn diese Tatsache den Verantwortlichen in ihrem Elfenbeinturm endlich klar würde, vielleicht könnte man mit EINER starken, innovativen, für professionell Hardwareentwickler attraktiveren Distri noch etwas reißen. Ich traue diese Lernfähigkeit und Einsicht gerade der Fund-Kerneltruppe nicht zu. Die haben den Bodenkontakt schon lange verloren...
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sierkb02.10.08 13:13
Dr. Seltsam:

Zu 1.:
Nichts anderes habe ich gesagt. Da brauchst Du nichts richtigzustellen. Dass Linux in der Gunst der Anwender und Industrie VOR FreeBSD liegt, hat anscheinend weniger mit der Lizenz direkt zu tun.
Und dass Darwin bzw. OpenDarwin ein Schuss in den Ofen geworden ist was eine florierende Community und allseitiges Interesse an Darwin angeht, hat sicher auch sehr wohl mit der damit verbundenen Lizenz zu tun, die unterm Strich für viele einfach zu unattraktiv war und ist, bei diesem Projekt mitzumachen. Deshalb liegt Darwin weitgehend brach, deshalb ist Apple der alleinige Zulieferer und Interessent geblieben bzw. sitzt auf seinen Darwin-Äpfeln bzw. muss auf diesem Feld seine Äcker alle alleine bestellen. Linux, das gesamte gewachsene Linux-Ökosystem ist hier einfach attraktiver, animiert viel mehr Leute zum Mitmachen.
Dass es allerdings eine so große Entwickler-Community rund um Linux gibt, hat in meinen Augen sicher sehr wohl mit der Lizenz zu tun, weil die GPL-Lizenz zu Offenheit und Transparenz animiert und somit Folgeeffekte nach sich zieht und somit i.d.R. wiederum andere Entwickler und Entwicklungen. Dieser Folge-Effekt bleibt bei der BSD-Lizenz weitgehend aus, obwohl sie sich freier nennt, das dürfte offensichtlich sein. Wer bestehenden BSD-Code verändert, darf ihn offen legen, muss es aber nicht, er muss auch nicht annoncieren, dass er überhaupt was verändert hat. Und davon machen/machten vor allem einige Unternehmen Gebrauch. Sogar Microsoft (der frühere TCP-Stack von Windows war der von BSD, das hat man später mal herausgefunden). Wer bestehenden GPL-Code verändert, der muss diese gemachten Veränderungen zumindest erklären, dass sie gemacht wurden und muss diese gemachten Veränderungen auch demjenigen, der sie sehen will, bereitstellen.
Das zieht ein Öko-System nach sich, was offenbar viel stärker floriert und zum Mitmachen animiert als das durch die BSD-Lizenz gedeckelte Ökosystem. Das BSD-Ökosystem hat auch seine Vorteile, keine Frage. Aber warum Linux insgesamt stärker floriert, hat vielleicht insgesamt dann doch ein ganz klein wenig damit zu tun, dass hier die GPL vorherrscht und einfach mehr Leute animiert mitzumachen als es bei BSD der Fall ist, obwohl die Lizenz weniger bestimmend ist.
Große Unternehmen wie Yahoo setzen deshalb gerne auf BSD.

Natürlich gibt es diese Unternehmen. Selbst Microsoft hat jahrelang (ob's heute noch so ist, weiß ich nicht) intern für seinen msn-Dienst als Backend BSD-Server laufen gehabt (welche nach außen hin natürlich von Microsoft-Servern verdeckt waren/sind).
Aber wenn Du das Fass aufmachen willst, dann solltest Du auch nicht verkennen, welche viel größere Phalanx an Einrichtungen, Unternehmen und Providern inzwischen entstanden ist, die alle lieber auf Linux-Server und Linux-Cluster setzen statt auf BSD-Cluster. Wohl vor allem deswegen, weil's insgesamt eine viel bessere und breitere Unterstützung hat bzw. dort einfach mehr stattfindet und auch der Support eher zu finden ist. Und auch teilweise, weil's inzwischen in einigen Bereichen, in denen BSD jahrelang punkten konnte bzgl. Netzwerk-Performance, aufgeholt hat bzw. BSD inzwischen outperformt, wenn man einschlägigen Tests und Berichten Glauben schenken darf.

Zu 2.:
So sehr ich Ubuntu nicht mag, weil man sich dort gerne selber auf die Schulter klopft und große Töne spuckt ob des Erfolges, obwohl der kaum der eigene ist und obwohl man sich auf den Vor- und Parallel-Leistungen der anderen Distributionen ausruht bzw. lieber davon nimmt, statt auch mal was zurückzugeben (Apple ist da sicher sehr ähnlich -- auch und gerade, was die Weiterentwicklung von FreeBSD und seinem Userland angeht), muss ich anerkennen, dass die Existenz und die Beliebtheit von Ubuntu in den letzten zwei Jahren dem Thema "Linux auf dem Desktop" wieder neuen Schwung verliehen haben bzw. sich mit Dell ein nicht zu vernachlässigender Vertriebspartner ergeben hat, der das Thema auch nochmal pushen kann.
und führt leider nicht dazu, dass Anwender von z.B. Windows wechseln.

Es soll viele Windows-Switcher geben, die, wenn sie Linux ausprobiert haben, bei Ubuntu geblieben sind bzw. Ubuntu gerade wegen des teilweise aufgeblasenen Hypes (den ich auch verurteile) sich Linux dann doch mal näher angeschaut haben und dauerhaft bei Ubuntu geblieben sind.

Zu 3.:
IBM und Dell haben exakt NULL Einfluss auf die Treiberentwicklung außerhalb ihrer Rechner

Erstens haben sie sich in dieser Richtung letztens verschärft geäußert. Zweitens: wer sagt, dass sie diesbzgl. ihre bisherige passive Haltung weiter so ausüben? Apple ist auf diesem Feld seit eh und je aktiver, was den direkten Einfluss auf die Hardware-Hersteller angeht, nach Apples Vorstellungen Hardware zu bauen, Microsoft ändert sich gerade in diese Richtung (zumindest hat das Ballmer angekündigt). Warum sollten solche großen Unternehmen wie Dell und IBM nicht auch vorstellig werden bei den Hardware-Zulieferern und diesbzgl. eine Bresche für Linux-Treiber und Linux-Konformität schlagen, wenn sie auf der anderen Seite einen zunehmend florierenden Kundenstamm haben, der genau das verlangt? Zur Not setzen sie sich selber hin und bauen die Treiber selber, damit's funktioniert. Es dürfte auch Dir bekannt sein, dass IBM sich derzeit in einem Zustand befindet, wo man sich zumindest schon mal intern für sich selber versucht von Microsoft loszusagen, und man wendet sich verstärkt Linux und MacOSX zu, Linux schon seit mehreren Jahren (und zwar Server UND Desktop!) und MacOSX (Desktop) seit wenigen Monaten.

Zu 4.:
Im Ansatz gebe ich Dir recht, wenngleich ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe. Der Gewöhnungs- und Einlullungseffekt bei den Menschen bezüglich Windows hat inzwischen so dermaßen verfangen, dass es einer riesigen Kraftanstrengung bedarf, das alles aufzubrechen bzw. zu verändern. Man sieht, welche Kraftanstrengungen Apple mit seinen Geräten und seinem Betriebssystem machen muss, wenn man mal den Gesamt-Aufwand sich anschaut und welche Marktanteile Macs im Verhältnis zu Windows-Rechnern auf dem Desktop haben.
Da braucht es, wenn es um Linux geht, mindestens ein Unternehmen, dass das sehr ähnlich oder genauso handhabt und eine ansehnliche und gut zu handhabende Hardware mit einem gut angepassten und gut zu handhabenden Linux vereint. Und da gibt es bisher nicht viele Unternehmen, die vom Unternehmens-Profil und -Geist da überhaupt infrage kämen. Das entwickelt sich alles gerade erst bzw. solche Unternehmen wie Dell und IBM werden da grad' erst wach. Dass dieses Szenario einmal eintritt, halte ich zu jetziger Zeit für wahrscheinlicher als je zuvor. Man sieht's an dem EeePC, welchen Erfolg dieser kleine Bengel weltweit hat -- und zwar in der Linux-Ausführung. Dass vor allem in Deutschland aufgrund von Druck seitens Microsoft eher die Version mit einem extra angepassten Windows XP verkauft wird, das ist ein anderes, leidiges Thema. Und am Beispiel Android kannst Du auch sehen, was sich da derzeit auf dem Telefonmarkt rund um Linux und das Linux-Ökosystem zusammenbraut. Da muss nur jemand kommen, und eine schöne schnuckelige Hardware auf den Tisch legen, die im Inneren von Linux gepowert wird. Und dieser Tag wird kommen, da bin ich mir sehr sicher. Wenn Motorola, Sony-Ericcsson das nicht tun, dann tut es jemand anderes.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam02.10.08 14:21
sierkb

Das Problem ist doch, dass das Linux-Ökosystem eben kaum qualitativ hochwertige Treiber für wichtige Hardware zustandebringt, eben WEIL die Lizenz und der Ausschluss geschlossener Treiber es vielen Firmen unmöglich macht Treiber zur Verfügung zu stellen. Ich verstehe diese Unternehmen völlig, heute liegen oftmals die größte Komplexität und der größte Schöpfungswert in dieser Software und nicht selten kann man durch die Software stark auf die inneren Vorgänge der Hardware schließen.
Es soll viele Windows-Switcher geben, die, wenn sie Linux ausprobiert haben, bei Ubuntu geblieben sind bzw. Ubuntu gerade wegen des teilweise aufgeblasenen Hypes (den ich auch verurteile) sich Linux dann doch mal näher angeschaut haben und dauerhaft bei Ubuntu geblieben sind.
Leider äußerst sich diese Theorie kaum in den Nutzungsstatistiken auf dem Desktop, gerade das Ergebnis in diesem Artikel spricht ein verheerendes Urteil. Der Grund weshalb aktuelle Netbooks mittlerweile überwiegend mit Windows ausgeliefert werden ist eigentlich ganz simpel und es ist weder Verschwörung, noch Magie dahinter: Die Kunden wollen es so. Im übrigen gibt es allein in meinem Bekanntenkreis zwei Leute die ein Netbook mit Linux erworben haben und auf deren Rechnern mittlerweile Windows läuft...

Der Erfolg von Linux ist meines Erachtens nicht abhängig vom Engagement eines einzelnen Unternehmens. Was Dell und IBM sich bezüglich der Entwicklung von Treibern wünschen, kümmert Zubehörhersteller in Asien überhaupt nicht und selbst im seit jeher Linux-affinen Deutschland kann ich für den Desktop-Markt keinerlei Effekt bemerken. Druck üben letztlich ausschließlich viele Installationen und die Aussicht auf Gewinne aus, das kann man an der explodierenden Softwarebasis für z.B. das iPhone wunderbar erkennen. Persönlich ist meine Eindruck, dass es an viel zu vielen Ecken und Enden mangelt. Mangelhafte Treiberunterstützung, das beinahe völlige Fehlen wichtiger kommerzieller Pakete, das Desinteresse nahezu aller Spieleherstellern, die ideologisch verseuchte Richtungsdiskussion, die grausame User-Experience, die idiotischen Paketverwaltungen (das will kein Mensch, die Leute wollen Programme völlig frei installieren wie unter Windows oder noch besser, OS X), usw., usf.
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sierkb02.10.08 14:59
Dr. Seltsam:
Das Problem ist doch, dass das Linux-Ökosystem eben kaum qualitativ hochwertige Treiber für wichtige Hardware zustandebringt, eben WEIL die Lizenz und der Ausschluss geschlossener Treiber es vielen Firmen unmöglich macht Treiber zur Verfügung zu stellen.

Das sehe ich anders. Hast Du Belege für Deine These?
Dass Closed-Source-Treiber nicht immer gut und problemlos sein müssen, sieht man an denen von nvidia.
Und auf der anderen Seite gibt es viele sehr hochwertige Geräte-Treiber, die gerade deswegen hochwertig sin, WEIL die Spezifikationen, APIs drumherum so offen sind und nicht verschlossen gehalten werden und sich an der Entwicklung auch andere Unternehmen beteiligen können, die ihrerseits auch ihr Know-How und ihre Human Ressources miteinbringen können und das bei vielen Projekten auch tun. Dass es auch Projekte gibt, die weniger gut laufen, ist keine Frage. Doch sie stellen den offenen Prozess dadurch nicht in Frage.
Der Grund weshalb aktuelle Netbooks mittlerweile überwiegend mit Windows ausgeliefert werden ist eigentlich ganz simpel und es ist weder Verschwörung, noch Magie dahinter: Die Kunden wollen es so.

Du irrst. Verfolge diesen Fall einmal konkret und stelle Nachforschungen an, wie es wirklich gewesen ist. Asus wollte den EeepC ursprünglich nur mit Linux ausliefern, eine Windows-Version war weder geplant noch möglich. Warum? Weil Windows dafür einfach nicht geschaffen war bzw. zu inperformant. Als Microsoft merkte, dass der EeePC mit Linux drauf reißenden Absatz findet, konnte man das nicht auf sich sitzen lassen und ist an Asus herangetreten mit dem Wunsch, den EeepC doch bitte auch mit Windows auszuliefern, in einigen Ländern sogar bitte nur mit Windows. Asus hat im Gegenzug dann zu Microsoft gesagt: "Dann gebt oder baut uns bitte ein Windows, welches mit den limitierten Fähigkeiten eines so kleinen Gerätes wie dem EeePC zurecht kommt und kein Ressourcen-Fresser ist, mit dem normalen Standard-Windows geht das nämlich nicht: mit Vista erst recht nicht und mit Windows XP leider auch nicht". Und genau da fühlte sich Microsoft getroffen und hat extra für den EeePC eine abgespeckte und speziell angepasste Windows XP-Version gebastelt. Microsoft ist hier von der Entwicklung kalt erwischt worden, darauf war man nicht vorbereitet, dass da jetzt so kleine Geräte kommen.
Diese spezielle Entwicklung hat den Stein erst so richtig ins Rollen gebracht, dass Micrsoft angefangen hat, die Lizenzen und den Support für XP zu verlängern. Du wirst kein Windows-getriebenes Netbook da draußen sehen, dass, wen nes mit Windows läuft, Vista drauf hat. Die haben, wenn sie Windows haben, eine abgespeckte Version von Windows XP drauf. Und gerade bzgl. EeePC gibt es durchaus Tests und Benutzerstimmen, die sagen, dass die Linux-Version immer noch insgesamt runder, zügiger und schnuckeliger läuft und dem Anwender auch mehr RAM für seine Anwendungen lässt als die mittlerweile abgespeckte Version von Windows XP. Es gibt Anwender, die sind sehr traurig drüber, dass es den EeePC in Deutschland inzwischen standardmäßig nicht mehr mit Linux gibt, sondern standardmäßig mit Windows XP. Die Linux-Version ist nur noch auf Wunsch erhältlich, oder man muss sich diesbzgl. im Ausland umschauen, wo die Linux-Version noch offen zur Wahl angeboten wird.
Alles Wunsch des Anwenders? Oder eher gezielte Mache durch gezielte Vereinbarungen ausgehend von einem bestimmten Hersteller, der sonst seine Felle wegschwimmen sieht, weil er zur rechten Zeit am rechten Ort kein Betriebssystem anbieten konnte und kann, welches den derzeitigen Hardware-Anforderungen optimal entgegenkommt?
die grausame User-Experience, die idiotischen Paketverwaltungen (das will kein Mensch, die Leute wollen Programme völlig frei installieren wie unter Windows oder noch besser, OS X)

Da gehen die Meinungen auseinander. Ich zum Beispiel finde die Art, unter MacOSX Software zu installieren, teilweise gut, teilweise aber zu sehr Holzhammer-Methode mit zuviel Redundanzen und zuviel Ressourcen-Verschwendung. Ein offiziell parallel betriebenes Paket-Management bzw. eine Software-Verwaltung, die atomar arbeiten kann, wie es z.B. MacPorts (die FreeBSD-Ports-Collection angepasst für MacOSX) oder Fink (angelehnt an Debians apt) anbietet, fände ich für MacOSX zum Beispiel eine echte Bereicherung, und es würde manches noch viel attraktiver machen, für die MacOSX-Plattform. Da liegt Potential brach, was Apple ausschöpfen sollte. Und zwar auch für die eigene Software-Aktualisierung, die ich doch sehr verbesserungswürdig halte, weil sie eben mit so großen Release-Zyklen und so großen Paketierungen arbeitet.
Da finde ich die Paket-Verwaltungen unter Linux und BSDs wie FreeBSD durchaus nicht schlecht und in mancher Hinsicht einen Blick wert, ob man da nicht die eine oder andere Sache sich abschaut und offiziell übernimmt bzw. mit einbaut als weitere, zusätzliche Möglichkeit, Software auf dem Mac zu installieren und zu warten. Der Weg, den Apple bisher da geht, der ist zwar bequem für den unbedarften und einzelnen Anwender, doch er ist sicher nicht der allein selig machende Weg bzw. er nimmt Effekte in Kauf, die ressourcenverschwendend und aus Systemsicht weniger weitsichtig und optimal sind. Aufgrund dieser so durchdachten Paketverwaltung ist Linux u.a. bei Server-Betreibern doch sehr beliebt, weil sie im Zweifel nur einen Einzeiler brauchen, um das gesamte System oder Teile davon zu aktualisieren. Ähnliches bietet MacPorts. Ich fände es gut, wenn Apple das mit ins bisherige System offiziell eingliedern würde.
Bezüglich Windows und seiner Software-Verwaltung gebe ich Dir recht, da ist alles besser als das, was dort bisher fabriziert wurde und wird.
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