Hochrangiger Mitarbeiter von IBM wechselt zu Apple - IBM reagiert mit Klage
Apple hatte kürzlich einen neuen Chip-Designer eingestellt, der zuvor bei IBM tätig war. IBM antwortete darauf mit einer Klage, um zu verhindern, dass
Mark Papermaster, ehemals "Vice President of Microprocessor Technology Development", Betriebsgeheimnisse ausplaudern kann. Die enge Zusammenarbeit mit Steve Jobs wird Papermaster in den kommenden Wochen beginnen. IBM fürchtet daher, er könne Informationen weitertragen, um Apple dabei zu helfen, die Präsenz im Servermarkt auszubauen und neue Chips für Handhelds zu entwickeln. Laut IBM stellt Papermasters Wechsel zu Apple eine Verletzung des Arbeitsvertrages dar, denn dort stand geschrieben, dass er nicht einfach zu einem Mitbewerber wechseln dürfe. Dies ist eine nicht unübliche Klausel, in der meistens eine gewisse Zeit vereinbart wird, in der ein ehemaliger Angestellter nicht für ein Konkurrenzunternehmen arbeiten darf.
In der Prozessorbranche zählt Papermaster zu den bekanntesten Köpfen, der für zahlreiche Chipdesigns verantwortlich ist. In der Klageschrift argumentiert IBM, Apple und IBM werden in Zukunft noch intensiver miteinander konkurrieren. Man habe Papermaster eine bedeutende Gehaltserhöhung angeboten, nach kurzer Bedenkzeit gab er dann aber seine Kündigung bekannt.
Nachdem Apple von PowerPC auf Intel-Prozessoren umgestiegen war, entwickelte IBM weiterhin PPC-Architekturen für Konsolen, Workstations und Server. Papermaster war für den Bereich Blade Server zuständig. Es wäre allerdings zu voreilig, jetzt aus dieser Personalfrage abzuleiten, dass Apple stärker in diesen Markt vordringen möchte. Ersten Einschätzungen zufolge ist es für Apple eher interessant, Internet-basierende Dienste stärker auszubauen. Wenn Apple hier ein großer Anbieter sein wolle, müsse auch sehr viel Rechenleistung zur Verfügung gestellt werden.
Doch egal was Papermaster später bei Apple tun wird, er hat laut Cnet wenig zu befürchten. Die so genannten "noncompete clauses" seien häufig nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt werden.
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