RIAA: Kopierschutz für Musik ist tot
Als der iTunes Music Store im April 2003 das Licht der Welt erblickte, waren alle dort angebotenen Titel kopiergeschützt und ließen sich nur auf einigen freigeschalteten Macs benutzen. Zu den
größten Befürwortern des DRM, also dem digitalen Rechteschutz, zählte die Recording Industry Association of America (RIAA). Im Kampf gegen Downloads aus Tauschbörsen lag es der RIAA (und auch der restlichen Musikindustrie) am Herzen, durch DRM Nutzer davon abzuhalten, Titel weiterzugeben. Inzwischen hat die Musikindustrie diesen Weg allerdings aufgegeben, längst steht die Musik des iTunes Stores auch ohne DRM zur Verfügung und könnte zumindest theoretisch frei weitergegeben werden. Viele Benutzer hatten sich immer wieder darüber beschwert, in der Verwendung der gekauften Musik eingeschränkt zu werden, obwohl man gar nicht vorhatte, seine Lieblingslieder in Tauschbörsen zur unentgeltlichen Weitergabe anzubieten. Die RIAA ist ebenfalls zur Erkenntnis gekommen, Musikkäufer mit Digital Rights Management mehr einzuschränken als den erhofften Nutzen zu bringen.
Ein Sprecher der Recording Industry Association of America gab auf Nachfrage an, DRM sei tot. Es gebe bessere Wege gegen Musikpiraterie vorzugehen, als DRM einzusetzen. Viele Musikanbieter setzen zum Beispiel auf digitale Wasserzeichen, mit denen es leicht nachzuverfolgen ist, welchen Weg ein Lied nahm, bevor es in Tauschbörsen auftauchte. Dieser Überzeugung sind wohl inzwischen auch die großen Musiklabels, da kaum noch von Bestrebungen zu hören ist, wieder schärfere Restriktionen einzuführen. Diese Wende kommt insofern überraschend, als dass die RIAA selbst nach der Einführung DRM-freier Online Stores noch die Meinung vertrat, DRM werde wieder stärker Einzug in den Markt halten. Aus anderen Kreisen der Musikindustrie war zu hören, DRM-freie Musik trage zu besseren Verkaufszahlen bei; ein Argument, das wohl die meisten DRM-Befürworter überzeugt hat. Was bei Musik inzwischen zur Normalität geworden ist, gilt hingegen nicht für Filme. Wirft man einen Blick auf den iTunes Store, so werden Kauffilme weiterhin geschützt und an einen Account gebunden. Dies ist bei Leihfilmen vermutlich unvermeidbar, bei gekauften Videos kann man allerdings ebenfalls diskutieren, ob DRM wichtig und richtig ist.
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